Die größten Enttäuschungen der E3

20.06.2015 - 09:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Mass Effect: Andromeda
Electronic Arts
Mass Effect: Andromeda
SW
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Der Sturm legt sich langsam, die E3 neigt sich dem Ende zu. Ich wage einen Rückblick und erkläre, was mich persönlich am meisten enttäuscht hat.

Nach der Sony-Pressekonferenz waren sich Twitter, NeoGAF und Co. einig: Das muss die beste E3 seit Langem gewesen sein. Während ich das gar nicht abstreiten möchte, bin ich trotzdem in weiten Teilen enttäuscht von dem, was uns die großen Publisher da geboten haben.

The Last Guardian 

Auch wenn die Gefahr besteht, dass ein Teil der Leserschaft jetzt zu den Kommentaren scrollt, um mich zu beleidigen, platziere ich The Last Guardian auf dieser Liste. Wer noch bei mir ist, bekommt dafür auch einen Grund.

Natürlich ist es schön, dass ein lange tot geglaubter Titel noch lebt, und natürlich kann ich die Freude der Fans darüber verstehen. Trotzdem bin ich gleichzeitig sehr enttäuscht über das, was uns aus dem Titel gezeigt wurde. Seit der letzten Präsentation, bei der das Spiel noch auf der PS3 lief, hat sich nichts geändert. Uns wurde fast der gleiche Abschnitt gezeigt, in der exakt gleichen Optik. Das erweckt bei mir den Eindruck, dass The Last Guardian für die diesjährige E3 mal eben aus der Ecke gekramt wurde, um die Konferenz mit einem Knall starten zu lassen.

Während die halbe Welt komplett ausflippte, kam mir nach der Gameplay-Demo nichts weiter als "Das war's?" über die Lippen. Ich bin gespannt, wie das fertige Spiel 2016 aussieht – falls es denn wirklich erscheint.


Exklusiver DLC

Dass DLCs mittlerweile zum Standard geworden sind, kann ich akzeptieren, dazu gibt es schlicht zu viele positive Beispiele. Was mich jedoch maßlos nervt, ist die Tatsache, dass der Wettbewerb um zusätzliche Inhalte mittlerweile darauf hinausgelaufen ist, ob Microsoft oder Sony schneller Geldscheine Richtung Publisher wirft. Gerade während der Sony-Konferenz auf der diesjährigen E3 wurde allzu oft darauf hingewiesen, dass Inhalt XY zuerst oder ausschließlich auf der PS4 erscheint.

Das wirkt wie ein unnötiger Krieg zwischen zwei Teenagern, bei denen es darum geht, wer das coolste Piercing hat. Ich bezweifle zudem, dass ein oder mehrere DLCs ausschlaggebend dafür sind, für welche Konsole sich der normale Gamer ein Spiel besorgt.

Square Enix

Nachdem mich die Nintendo-Präsentation auf der E3 2015 bereits nicht wirklich vom Hocker gehauen hat, setzte Publisher Square Enix direkt im Anschluss noch einen drauf. Nach einigen Minuten zog ich auf Twitter bereits folgendes Fazit:

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Jeder der Entwickler wirkte müde, ohne Energie und schlicht gelangweilt. Da war es keine Überraschung, dass diese lahme Stimmung sich auch auf das Publikum ausbreitete. Auch das Spiele-Repertoire konnte mich nicht überzeugen: Just Cause 3  sieht zwar nett aus, scheint aber nicht mehr als die Vorgänger im neuen Gewand zu sein und Rise of the Tomb Raider  sowie das neue Hitman  haben wir bereits zuvor in den Konferenzen von Microsoft und Sony gesehen.

Das schicke Deus Ex: Mankind Divided  konnte mich da nur bedingt trösten.

Tom Clancy's The Division

Als The Divison damals von Ubisoft enthüllt wurde, war ich gespannt. Gespannt darauf, wie die interessante, wenn auch wenig innovative, Exposition umgesetzt wird. Gespannt darauf, ob der Titel wirklich so gut aussehen wird, wie die Tech Demos vorgaukelten. Mittlerweile scheint der Genremix zu einem Projekt verkommen zu sein, das der Publisher nur zeigt, weil er es eben muss.

Die Gameplay-Demo auf der E3 war im Prinzip das, was wir bereits kannten: Gescriptete Passagen, die mit unfassbar unrealistischem Voice Chat unterlegt wurden. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Beta, die mir vielleicht verrät, ob ich das Geld im März nicht doch lieber in andere Dinge investieren sollte.


Tom Clancy's Ghost Recon Wildlands 

Nochmal Ubisoft, nochmal Tom Clancy's: Mit Wildlands kündigte der Publisher überraschend einen neuen Ableger eines Franchises an, an das wohl seit Jahren keiner mehr gedacht hat. Das letzte Ghost Recon, das ich gespielt habe, war Ghost Recon: Jungle Storm  auf der PS2. Damals stand der Titel für möglichst ruhiges Vorgehen, im Trailer zu Wildlands explodiert jedoch an jeder Ecke ein rotes Fass und der Bösewicht sieht aus wie Disco-Cowboy. Ist das der richtige Weg? Das Publikum in der Pressekonferenz von Ubisoft hatte keine wirkliche Meinung.


Mass Effect: Andromeda

Auch die "Enthüllung" des neuen Mass Effect wirkte etwas lieblos. Wer die Vorgänger gespielt und – wie ich – geliebt hat, wird mit der Atmosphäre des Franchises vertraut sein. Der neue Trailer kommt mit Western-Musik daher und mündet dann in nichtssagende schnelle Schnitte, die ein wenig an Call of Duty erinnern. Anschließend hat EA nichts über das Spiel verraten, sondern einfach mit dem nächsten Titel weitergemacht.

Das ist eine stiefmütterliche wie unbefriedigende Vorgehensweise.


Was hat euch auf der E3 2015 enttäuscht?

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