Oldschool durch und durch. Für Disney’s neuen Film Küss den Frosch haben die Zeichner den Computer herunter gefahren und wieder den Stift in die Hand genommen. Damit wir bis Weihnachten nicht das Interesse verlieren, füttert uns das Studio schon einmal mit den ersten 5 Minuten des Films an. Diese kommen dann auch, wie erwartet, im klassischen 2D Disney-Chiq, welcher allen modernen 3D-Wunderwelten zum Trotz noch nichts vom zauberhaften Charme unserer Kindheit verloren hat.
Aber seht erstmal selbst die ersten 5 Minuten von Küss den Frosch:
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OK, das sieht alles verdammt gut aus. Die alte 2D-Ästhetik hat wirklich ihren ganz eigenen Reiz. Auffällig ist aber, dass Küss den Frosch – New Orleans hin oder her – nicht mit Jazz beginnt, sondern mit dem typischen Disney-Geträller, wenngleich der Song “Down in New Orleans” aus Randy Newmans Feder stammt. Aber das gehört wohl ebenso dazu, wie die Zuckerwatten-Optik der Figuren. Interessant ist die Darstellung der Rassenunterschiede. Disney spart diese nicht aus, sondern will im Gegenteil gerade diese zum Thema machen. Das weiße dicke Kind ist verzogen und quält mit Vorliebe Katzen und Schnurrbärte. Dagegen ist die Hauptfigur ein schwarzes Mädchen, das in ärmlichen Verhältnissen lebt. Dennoch werden die ärmlichen Vororte von New Orleans gleich wieder als Partyzone romantisiert, wo jeder mit jedem feiert. Damit bleibt Disney seinem Motto treu, Probleme nicht anzusprechen, sondern anzudeuten. Es ist ja auch bald Weihnachten.
Die skizzenhaften Abschnitte im Video sind übrigens dem Umstand geschuldet, dass sich Küss den Frosch derzeit noch in der Kolorierungs-Phase befindet. Aber schön zu sehen: Disney zeichnet tatsächlich noch per Hand.
Und damit wir doch noch etwas Jazz auf die Ohren bekommen, kommt hier noch einmal der Titelsong, diesmal allerdings vom Meister Randy Newman persönlich vorgetragen: