Erika Berger ist tot. Wie zuerst der Kölner Express meldete, starb die als Sex-Expertin bekannt gewordene TV-Moderatorin und Buchautorin gestern im Alter von 76 Jahren. Die Kölner Feuerwehr bestätigte Bergers Tod , machte aber keine Angaben zu dessen Umständen. Ab 1987 moderierte Berger beim damals noch jungen Privatsender RTL plus die Call-in-Sendung Eine Chance für die Liebe, in der sie Rat suchenden Zuschauern Fragen zur Sexualität beantwortete.
Vor ihrer TV-Karriere arbeitete Erika Berger als Autorin für die Boulevard-Zeitschrift Neue Revue, wo mit Interviews und der Übertragung einer US-Kolumne zum Thema Sex bereits die Weichen für ihre spätere Laufbahn stellte. Ihr Buch Der Bett-Knigge. Vom Umgang mit dem geliebten anderen Geschlecht von 1986 verschaffte Berger schließlich ein Vorstellungsgespräch bei RTL, wo sie von 1987 bis 1991 die Sendung Eine Chance für die Liebe moderierte. Mit ihren offenen Antworten auf Zuschauerfragen zur Sexualität sorgte sie erwartungsgemäß nicht nur für Aufklärung, sondern auch für Proteste aus den Reihen der Politik und weiterer Kritiker wie Sexualtherapeuthen.
Nach Eine Chance für die Liebe moderierte Erika Berger die Sex-Talkshow Der flotte Dreier, die aber auch unter dem späteren Titel Eine neue Chance für die Liebe wenig Erfolg hatte, abgesehen von Protesten der Landesmedienanstalten. Zudem schrieb sie weiterhin zahlreiche Sex-Ratgeber. In jüngerer Zeit fungierte Berger als Sex-Expertin in Sendungen wie Big Brother und moderierte weitere TV-Sendungen zum Thema Sex, Liebe und Partnerschaft. Mit ihrem Ruf als Sex-Expertin der Nation hatte sie nie ein Problem: Als Aufklärungs-Filmer Oswalt Kolle sie vor dem Start von Eine Chance für die Liebe fragte "Du weißt hoffentlich, worauf du dich da einlässt?" antwortete die damals schon fast 50-jährige Erika Berger: "Ist Sex denn etwas Schlimmes?"