Muttertag war zwar bereits am Sonntag, doch nun bringt Arte mit kleiner Verspätung eine große Hommage an die Mütter. Gut, als klassische Huldigung kann Alles über meine Mutter von Pedro Almodóvar sicher nicht verstanden werden. Die Wege des spanischen Regisseurs sind wie immer verschroben, zurückhaltend und alles andere als gewöhnlich. Doch er lässt uns ein weiteres Mal gerührt und traurig, aber zufrieden zurück.
Der 17-jährige Esteban rennt nach einem Theaterstück dem Wagen seiner Heldin, der Schauspielerin Huma Rojo (Marisa Paredes), hinterher. Er wird von einem Auto erfasst und stirbt. Seine Mutter, die Krankenschwester Manuela (Cecilia Roth), wirft der Unfall aus der Bahn. Sie beschließt, von Madrid nach Barcelona zu gehen, um Estabans Vater zu finden. Dieser hatte sie sitzen lassen, als sie schwanger war, um als Transsexuelle Lola auf den Straßenstrich zu gehen. In Barcelona trifft Manuela ihre alte Freundin Agrado (Antonia San Juan), eine weitere Transsexuelle. Außerdem die junge Nonne Rosa (Penélope Cruz), die ebenfalls von Lola geschwängert und zusätzlich mit HIV infiziert wurde. Die dritte Frau im Leben von Manuela wird die Diva Huma Rojo, deren Assistentin die ehemalige Krankenschwester wird. Die Probleme ihrer neuen Freundinnen beschäftigen Manuela so sehr, dass sie darüber beinahe die Suche nach dem Vater ihres verstorbenen Sohnes vergisst.
Das Drama des verehrten spanischen Filmemachers Pedro Almodóvar hat allerlei Auszeichnungen gewonnen – darunter den Golden Globe und den Oscar für den besten fremdsprachigen Film des Jahres 2000. Mittlerweile wurde Alles über meine Mutter sogar für das Theater adaptiert. Im Jahr 2007 feierte das Stück Weltpremiere am Old Vic Theater in London. In deutscher Sprache war es erstmals 2009 am Wiener Volkstheater zu sehen.
Was: Alles über meine Mutter (1999)
Wo: Arte
Wann: 20.15 Uhr
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