Während sich Hollywood auf Zehenspitzen durch den chinesischen Kino-Markt bewegt, hat die US-Erfolgsserie House of Cards keine Scheu und begeistert die chinesischen Zuschauer mit einer Storyline über chinesische Korruption, politische Intrigen und Sex. House of Cards feierte am Freitag in den USA auf dem Bezahl-Streaming-Dienst Netflix Premiere und am gleichen Tag brachte in China der werbebasierte Online-Streaming-Dienst Sohu die zweite Staffel des Polit-Thrillers an den Start. Diese kauften die Rechte an der Show von Netflix ab und bringen so den chinesischen Zuschauern die US-Qualitätshow näher. (via Wall Street Journal)
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Und die chinesischen Zuschauer nehmen das dankend an, denn auch wenn die Show nicht für das Massenpublikum geeignet ist, so ist sie vor allem unter jungen Chinesen sehr beliebt. Sie sind interessiert an amerikanischer Politik und Kultur. Achtung Spoiler: Dazu gesellt sich in der zweiten Staffel von House of Cards auch noch eine Storyline, in der sich US-Vize Francis Frank J. Underwood (Kevin Spacey) mit dem politisch sensiblen Thema der chinesischen Cyberspionage sowie Währungsmanipulation und einem Handelskrieg auseinandersetzen muss.
"Wenn das chinesische Publikum amerikanische TV-Shows guckt, auch wenn sich die Geschichten um Amerikaner und die Welt drehen, was nicht relevant ist für das tägliche Leben in China, dann überzeugen vor allem die Spannung und die Qualität, die universell sind“, sagt Sohu-CEO Charles Zhang. House of Cards war über das Wochenende die am meisten geschaute amerikanische TV-Show bei Sohu und ließ sogar The Big Bang Theory hinter sich, eine der populärsten amerikanischen Serien in China.
Der Erfolg von House of Cards kommt in einer Zeit, in der US-Filmemacher und Serienschöpfer immer mehr den chinesischen Markt im Blick haben, um ihr Publikum zu vergrößern. Ellen DeGeneres war die erste, die per Sohu ihre US-Talk-Show The Ellen Show in China ausstrahlte, gefolgt von Saturday Night Live. US-Filmstudios gaben immer wieder an, ihre Filme für den chinesischen Markt anzupassen, um nicht nur den chinesischen Zuschauer noch einen Tick mehr zu begeistern, sondern auch keinen Ärger mit der Obrigkeit zu bekommen. Doch US-TV-Shows scheinen in China weniger Regulierungen zu unterliegen, denn solch China-kritische Geschichten bekommen die Zuschauer vom Staatsfernsehen sicherlich nicht serviert.
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