Derzeit gilt folgendes Szenario: Ein Kinofilm braucht 24 Monate, um im Fernsehen ausgestrahlt zu werden. Das soll sich jetzt ändern. Das neue Filmförderungsgesetz (FFG) sieht vor, nur noch 18 Monate auf eine Ausstrahlung im Fernsehen zu warten. Im Herbst wird der Kultur- und Medienausschuss des Bundestages über das neue Gesetz entschieden, welches dann im Januar 2009 in Kraft treten soll.
Im Gegenzug wollen die privaten wie öffentlichen Fernsehanstalten kostenlos mehr Werbung für Kinofilme ausstrahlen. Damit – so glauben jedenfalls die Verantwortlichen – unterstützen die Sender die Filmförderanstalt direkt, denn die Kosten für die Kinowerbung werden gesenkt.
Natürlich sind nicht alle mit den Vorschlägen einverstanden. Reißerische Trailer im Fernsehen sind nicht gerade dass, was Regisseure künstlerischer Filme wollen und die Publikumsstruktur steht eigentlich auch als Argument dagegen. Außerdem dürfte sich mit einem verkürzten TV-Fenster die Diskussion um ein verkürztes DVD-Fenster wieder anheizen und die Filmverleiher auf den Plan rufen. Sie kämpfen dafür, dass nicht bereits drei Monate nach dem Start eines Kinofilms die DVD auf den Markt kommt, denn dann verringern sich – so ihr Argument – ihre Kassenergebnisse.