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Meine Top 4 Vorhersagen für "Avengers: Endgame"

03.01.2019 - 14:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Das Endspiel
The Walt Disney Company Germany GmbH
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Es sind noch einige Monate bis "Avengers: Endgame" in den Kinos startet. Aber was können wir erwarten, womit sollten wir rechnen? Mit Blick auf aktuelle Gerüchte, Theorien und Informationen habe ich mir vier Gedanken zu dem Thema gemacht. Viel Spaß.


Überschätzt nicht die Rolle von Captain Marvel (oder von Ant-Man)

Sie gilt jetzt schon als stärkstes Wesen im Marvel Cinematic Universe: Carol Danvers alias Captain Marvel. Nachdem Kevin Feige dies sogar eigenhändig bestätigt hat, wird nicht mehr diskutiert, ob Captain Marvel Thanos besiegen wird, sondern wie. Als Deus ex machina soll sie spätestens im Finale von Avengers 4 ins Geschehen schweben und alle Probleme der Welt lösen. Ich halte das doch für stark übertrieben. Sie wird im Film vorkommen und sie wird sicherlich auch ordentlich austeilen, aber ihr gleich die entscheidenden Szenen im Kampf gegen Thanos und sonst jede Bedrohung zu schenken, klingt für mich doch arg unwahrscheinlich. Das würde nicht nur den Russo Brüdern in ihrer Art widersprechen, sondern die Aufmerksamkeit von den eigentlichen Stars, den Avengers, so sehr verschieben, dass es dem gesamten Konzept, das Finale für 10 Jahre MCU, schaden würde. Davon abgesehen würde man sich wieder alten Konventionen beugen, die bereits „Avengers: Age of Ultron“ nicht gerade gut getan haben. Wenn Captain Marvel so ein Powerhouse sein soll, was muss dann nach Thanos kommen? Satan höchst persönlich?

Ein weiter Punkt, an dem ich mich störe, ist die unter Fans bereits so festgeschriebene Rolle von Ant-Man und dem Quanten Realm. Ja, dieser wird sehr wahrscheinlich eine Rolle spielen und vermutlich keine unwichtige. Diesen aber ebenso als Allheilmittel für alle Probleme hochzustilisieren, halte ich für vorschnell. Wenn wir uns allein mal ansehen auf welcher Vorlage der Quanten Realm basiert, nämlich maßgeblich „Ant-Man and the Wasp“, dann hat sich Marvel doch relativ wenig Mühe damit gegeben hier irgendetwas Entscheidendes vorzubereiten. Der besagte Film hat weder ordentlich erklärt, noch anschaulich gezeigt, was der Quanten Realm überhaupt genau ist und was damit anzufangen ist. Hank Pym steigt am Ende des Films für 5-10 Minuten in ein Schiff, holt schnellstmöglich seine verschollene Frau und kehrt in Windeseile wieder zurück. Also wenn das die Vorlage zu allen Problemlösern für die Avengers gewesen sein soll, dann kann man in „Endgame“ praktisch alles noch mal von vorne erklären. Davon abgesehen ist die Ant-Man Reihe so unbedeutend, ja, sie gehört aktuell zu den schwächsten MCU-Filmen (rein wirtschaftlich gesehen), dass es mich doch sehr wundern würde, wenn die Russo darauf ihre Geschichte basieren. Die Ant-Man Filme haben nun wirklich nur die größeren Fans gesehen und man kann hier nicht von weltbewegenden Ereignissen, wie z.B. das Sokovia Abkommen sprechen, die man der normalen Zuschauerschaft als Voraussetzung für Avengers 4 verkaufen kann. Darauf war die Marketingkampagne nie ausgelegt.

„Endgame“ wird ein Avengers-Film im Gegensatz zu „Infinity War“

So offensichtlich, wie diese Überschrift klingen mag, so überraschend war doch die Ausrichtung von „Infinity War“ und das, was wohl die meisten erwartet haben. „Avengers: Infinity War“ war kein Avengers-Film, sondern ein Thanos-Film. Die Avengers haben auf verschiedenen Schauplätzen und in unterschiedlichen Teams gekämpft. Wenn man ganz ehrlich ist, gab es im Film gar keine Avengers. Das Sokovia Abkommen ist immer noch eine reale Gefahr, ein Teil der Helden befand sich auf der Flucht und bis auf Tony Stark, der noch Peter Parker in den Rang eines Avengers erhoben hat, gibt es streng genommen kein offizielles Team. „Endgame“ soll nun als Abschluss für die ersten 10 Jahre MCU dienen, es soll aber vor allem als Abschluss für das alte Team dienen. Im April wird wohl der letzte Avengers Film für eine ganze Weile starten und es wird das letzte Mal sein, dass wir Captain America, Iron Man, Thor, Hulk, Hawkeye und Black Widow zusammen sehen werden. Deswegen ist davon auszugehen, dass sich „Avengers: Endgame“ mehr wie ein Joss Whedon Avengers anfühlen wird. Nicht unbedingt vom Witz oder von den Sprüchen her, aber wenn es darum geht alle Avengers das letzte Mal in Aktion zu sehen, wird das Team sicherlich zügig zusammenfinden und nicht getrennt, sondern gemeinsam dieses letzte Abenteuer bestehen. Wie in alten Tagen.

Die Wahrscheinlichkeit für eine 3 Std. Laufzeit ist hoch, aber…

Joe Russo hat es jetzt bereits zweimal gesagt: Der aktuelle Cut von „Avengers: Endgame“ beträgt um die 180 Minuten. Zuerst im Oktober, dann nochmal im Dezember während eines Interviews. Und selbst wenn der Film so oder so Rekorde brechen wird, wäre ich mit dem 3Std-Hype vorsichtig. Erstmal handelt es sich immer noch um einen Disney/Marvel-Film. Diese Filme werden in der Regel darauf getrimmt nicht länger als 150 Minuten zu sein. Zum einen soll der Film ja auch einige Male pro Tag laufen können, zum anderen können 180 Minuten auch sehr abschreckend wirken. Disney könnte sich eine solche Laufzeit zwar locker leisten (auch „The Last Jedi“ durfte immerhin 152 Minuten lang sein), die Russos sind aber dafür bekannt ihre Filme möglichst knackig und temporeich zu gestalten. Alles, was nur ansatzweise überflüssig sein könnte, fliegt gewöhnlich raus. Auch für „Infinity War“ wurde eine 3 Std. Laufzeit spekuliert und da man in diesem Film alle Helden vereinen und unterbringen musste, hätte das ja tatsächlich Sinn ergeben. „Endgame“ hat sich dieser Last allerdings auf spektakuläre Art entledigt und einen Großteil der Figuren wurde ausgelöscht. Was an dem Film sollte also so lange dauern, um ihn auf 180 Minuten strecken zu müssen? Der Film muss nicht mehr irgendetwas einführen oder großartig etablieren. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme der vorangegangenen Ereignisse kann die Handlung sofort einsetzen. Davon abgesehen ist mir dieser Laufzeit-Hype sowieso ein Rätsel. Eine lange Laufzeit hat nichts damit zu tun, wie gut oder schlecht ein Film wird. Ich habe lieber einen 140 Minuten guten, letzten Avengers-Film, als einen gestreckten, langatmigen 180 Minuten Film. Und solange die Laufzeitangabe nicht offiziell bestätigt ist, glaube ich sowieso nichts (und das wird vermutlich erst 1-2 Wochen vor Kinostart so sein). Joe Russo kann noch so viele Interviews geben wie er will, ich glaube es erst, wenn ich es sehe.

Nichts ist so wie es scheint

„Die werden doch eh alle wiederbelebt“ – so heißt es. „Steve Rogers und Tony Stark werden sterben.“ – da sind sich die Fans sicher. Für „Avengers: Endgame“ sind einige Spekulationen so präsent, dass man manchmal meinen könnte sie wären bereits Fakt. Kevin Feige könnte in „Endgame“ auch alle Avengers in den ersten 10 Minuten töten, seinen Job kündigen und gemeinsam mit Bob Iger von der Brücke springen und bestimmte Personengruppen wären sich immer noch sicher: „Die kommen doch eh alle wieder.“ Ja, manche Menschen wollen schlicht alles schlecht reden. Aber im Ernst, wer „Infinity War“ gesehen hat, sollte bemerkt haben, dass die Russo Brüder nicht an einfachen Lösungen interessiert sind. Die beiden sind in Zusammenarbeit mit ihren treuen Drehbuchautoren Meister darin Erwartungen gekonnt zu unterwandern (also nicht wie Rian Johnson, sondern richtig). In „Civil War“ wurde präzise darauf hingearbeitet, dass ein Dutzend Winter Soldiers nur darauf warten von Zemo erweckt zu werden, um Captain America und Co. ins Verderben zu stürzen. In „Infinity War“ wurde starke Vorarbeit darin geleistet, Thor als den Helden der Geschichte aufzubauen, der mit seiner unbesiegbaren neuen Waffe den Tag retten wird. Beides ist nicht eingetroffen. Und wenn „Endgame“ und alle Regeln des MCUs den Anschein hegen, dass Captain America offensichtlich sterben muss, dann wäre ich mit solchen Vermutungen umso vorsichtiger. Und selbst für unsere verpufften Helden sehe ich kein sicheres Zurückkommen. Ja, ein Spider-Man, Black Panther und Doctor Strange werden wohl zurückkehren. Alles andere wäre aufgrund der angekündigten Fortsetzungen wahnsinnig. Aber selbst wenn, es bleiben immer noch genügend Figuren die nicht zurückkehren müssen. Und es gibt immer noch genügend Figuren, die anstelle von wiederbelebten Helden sterben können. Also schon mal vorab an alle Wahrsager: Wenn Spider-Man wiederbelebt wird, dann hattet ihr nicht Recht. Und auch wenn 3, 4 oder 5 Helden wiederbelebt werden, habt ihr nicht Recht. Wenn jeder einzelne Staubhaufen wiederbelebt wurde und alle Avengers fröhlich und siegessicher am Ende in die Kamera schauen, dann (!) hattet ihr Recht.


Was sind eure Vorhersagen? Könnt ihr mit meinen Ideen etwas anfangen oder habt ihr Einwände?

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