Kathryn Bigelow kommt einfach nicht raus aus der Wüste. Eigentlich wollte die Regisseurin, die nach ihrem Irak-Drama Tödliches Kommando – The Hurt Locker als eine der Top-Favoritinnen für den Oscar 2010 gilt, erst einmal nach Südamerika. Sie erwarb sich die Rechte für Triple Frontier, ein Action-Adventure im Dreiländer-Eck zwischen Paraguay, Argentinien und Brasilien. Allerdings scheint sie der Nahe Osten nicht loszulassen, denn Production Weekly twittert jetzt über ein neues Projekt der Oscar-Anwärterin.
Statt in den Irak wird es Kathryn Bigelow diesmal nach Afghanistan verschlagen. Sie plant, die Reportage Held by the Taliban des New York Times-Journalisten David Rohde zu verfilmen. Dieser war als Reporter in der Nähe von Kabul unterwegs, als er auf dem Weg zu einem Taliban-Kommandeur entführt wurde. Erst sieben Monate später gelang dem zweifachen Pulitzer-Preis-Gewinner und seinem Kollegen die Flucht. Seine Erlebnisse während der Gefangenschaft schildert er in der Reportage, die Kathryn Bigelow jetzt auf die Leinwand bringen will.
Wenn eine Frau wie Kathryn Bigelow, der ein Oscar schon jetzt fast sicher scheint, die Erlebnisse eines Pulitzer-Preisträgers verfilmt, dann klingt das ganz so, als ob ihr der nächste Oscar schon vor Augen schwebt. Bei dem Projekt handelt es sich außerdem um eine Film, der ganz nach dem Geschmack von Kathryn Bigelow ist: Niemand ist faszinierter von Männern und wie sie sich in Extremsituation zusammenraufen, wieder wegstoßen und praktisch nur über Testosteron-Rituale kommunizieren können. Da ist ihr ein Drama über einen US-Journalisten, der sich sieben Monate mit archaischen Guerilla-Kämpfern auseinandersetzen muss, ein gefundenes Fressen.
Wann es losgeht und wer mitspielt, steht noch in den Sternen. Aber bei so einem vielversprechenden Projekt halten wir euch natürlich auf dem Laufenden.
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