Quentin Tarantino reagiert auf Uma Thurmans Aussagen zum Konflikt mit ihm

06.02.2018 - 11:00 Uhr
Uma Thurman und Quentin Tarantino
Buena Vista
Uma Thurman und Quentin Tarantino
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Nach Uma Thurmans Aussagen zum zerrütteten Vertrauensverhältnis zu Quentin Tarantino spricht der Regisseur nun selbst. Auch die Schauspielerin meldet sich nochmals zu Wort.

Gestern berichteten wir über ein von der New York Times  geführtes Interview mit Uma Thurman, in dem die Schauspielerin über ihre Erfahrungen mit Produzent Harvey Weinstein sprach und Einblicke in ihren Konflikt mit Regisseur Quentin Tarantino gewährte. Dieser habe sie am Set seiner Kill Bill-Filme in diversen Szenen statt der jeweiligen Schauspieler persönlich angespuckt und gewürgt. Doch das eigentliche Ende ihrer bis dato fruchtbaren Zusammenarbeit kam laut Thurman durch einen Unfall während der Dreharbeiten zu Kill Bill: Volume 2 zustande. Tarantino habe schreiend darauf bestanden, dass sie sich selbst ans Steuer eines Autos setze und ihr versichert, dass es sicher sei. Doch sie kam von der Straße ab, prallte gegen einen Baum und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auf einmal sei sie keine "kreative Partnerin mehr, sondern ein kaputtes Werkzeug" gewesen. Vor allem der Umgang mit dem Unfall im Nachhinein habe ihr Verhältnis nachhaltig beeinflusst.

Uma Thurman wollte das Studio Miramax verklagen und verlangte die Sichtung des Materials ihres Unfalls. Das Unternehmen habe das Video allerdings nur unter der Bedingung herausgeben wollen, dass es von zukünftigen Konsequenzen befreit wäre. Auch Quentin Tarantino habe sich der Herausgabe der Aufnahmen bis vor Kurzem verweigert. Via Instagram  veröffentlichte Thurman nun das Unfall-Video und erwähnte noch einmal, dass sich der Regisseur Vorwürfe gemacht habe. Er sei "habe sein tiefe Bedauern ausgedrückt und sei noch immer reumütig wegen dieses traurigen Vorfalls", der ihrer Ansicht nach nicht aus "bösartiger Absicht" passierte. Für Tarantino, der ihr das Material nach all den Jahren übergab, fand die Schauspielerin lobende Worte: "Er hat es zudem im vollen Wissen getan, dass es ihm persönlichen Schaden zufügen könnte, und ich bin stolz auf ihn, dass er das Richtige tut, und auf seinen Mut." Zudem betonte Thurman erneut die Schwere der nach dem Vorfall erfolgten Geheimhaltungsversuche "DIE VERTUSCHUNG nachträglich ist UNVERZEIHLICH." Die Verantwortung hierfür trügen allein die Produzenten Lawrence Bender, E. Bennett Walsh und Harvey Weinstein, die gelogen, Beweise vernichtet und unterdrückt hätten. Weinstein wiederum streitet in einem Statement jedwede Beteiligung an Vertuschungsversuchen ab.

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Im Gespräch mit Deadline  sprach Quentin Tarantino nun erstmals selbst zum Unfall seiner Darstellerin. Als er von deren Bedenken ob des bevorstehenden Takes gehört habe, sei er nicht wütend gewesen und er habe Uma Thurman nicht angeschrien: "Ich würde ihr gegenüber nie so reagieren." Stattdessen habe er sich ihre Ängste angehört, woraufhin er eigenhändig die vorgesehene Route abgefahren sei. Sie habe sicher geschienen. Doch dann entschied sich Tarantino eigenen Angaben zufolge, Thurman den Weg auf Grund besserer Lichtverhältnisse in entgegengesetzter Richtung fahren zu lassen. Es habe sich um eine gerade Strecke gehandelt, die kein Problem dargestellt hätte. Die Schauspielerin habe eingestimmt. "Ich dachte, eine gerade Straße ist ein eine gerade Straße, und ich dachte nicht, dass ich die Straße noch einmal selbst abfahren müsste, um sicherzugehen, dass es keinen Unterschied in der entgegengesetzten Richtung gab", erinnert sich Tarantino, der diese Entscheidung als das bezeichnete, was er im Leben am meisten bedauere. Im späteren Verlauf kam der Filmemacher überdies auf Thurmans Vorwürfe der sexuellen Nötigung gegen Harvey Weinstein zu sprechen. In Richtung des Produzenten habe er gesagt: "Du musst dich bei ihr entschuldigen und sie muss deine Entschuldigung annehmen, sofern wir Kill Bill zusammen machen wollen."

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