Um die Diversität im Film ist es schlecht bestellt

24.09.2015 - 15:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Dear White PeopleLionsgate
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Eine Studie hat festgestellt, dass es in Sachen Diversität beim Film seit knapp zehn Jahren keine Verbesserungen gegeben hat. Egal, ob es um Geschlechter, Sexualität oder Hautfarbe geht. Die Zahlen sind erschreckend und mehr als deutlich.

Eine Studie hat sich mit der Diversität in den Filmen der letzten Jahre beschäftigt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es seit fast einer Dekade keinerlei Verbesserungen zu verzeichnen gibt. Die Wissenschaftler der University of Southern California haben in ihrer Studie  die 100 in den USA finanziell erfolgreichsten Filme jeden Jahres von 2007 bis 2014 (mit Ausnahme von 2011) untersucht. Von insgesamt 30.885 sprechenden Charakteren auf den Kino-Leinwänden waren nur 30,2% weiblich. In den erfolgreichsten Filmen 2014 gibt es demnach insgesamt 4610 Charaktere, von denen nur 19 schwul, lesbisch oder bisexuell waren. Transgender-Figuren gab es überhaupt keine.

Mehr: Bekommt das MCU bald mehr weibliche Helden?

Aber nicht nur anhand der schieren Anzahl von unterschiedlichen Geschlechter-Rollen und Charakteren lässt sich erkennen, wie heteronormativ und Männer-dominiert Hollywood ist. Das funktioniert auch, wenn wir betrachten, wie die unterschiedlichen Charaktere dargestellt werden, was die Studie ebenfalls untersucht hat. Demnach waren 26,4% der Frauen nackt, was nur 9,1% Nacktheit auf männlicher Seite gegenübersteht. Hinter der Kamera sieht es leider fast genauso aus (wie viele davon nackt waren, wissen wir aber leider nicht): Von 779 Regisseuren hinter den Top-Filmen seit 2007 sind nur 24 weiblich. 5,8% der Regisseure waren schwarz und 2,4% asiatisch.

Allerdings sieht es ganz danach aus, als würde sich dahingehend aktuell ziemlich viel ändern. Für 2015 sehen die Autoren der Studie einen positiven Trend.

Wenn wir nach vorne und auf 2015 schauen, könnte der Wechsel schon am Horizont zu sehen sein. Filme von und über Frauen (Pitch Perfect 2, Spy - Susan Cooper Undercover, Fifty Shades of Grey, Cinderella, Die Bestimmung - Insurgent) haben en masse Kinokarten-Käufer angezogen. Fünf weibliche Regisseure haben Filme gedreht, die über 25 Millionen Dollar in der ersten Hälfte von 2015 eingespielt haben, was sie alle in die Liste der Top 100-Filme diesen Jahres befördern sollte. Das ist eine größere Anzahl als die der weiblichen Regisseure der Top 100-Filme von 2013 und 2014.

Wie seht ihr das?

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