Von Junkies und echten Männern

11.05.2009 - 07:08 Uhr
ARD
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Nicht alles ist so, wie es scheint. Frau Odenthal ermittelte im gestrigen Tatort: Tödlicher Einsatz im Junkie-Milieu und der Welt der harten Männer

Beim gestrigen Tatort war nicht alles Gold, was glänzte. Zwar lieferten die Ludwigshafener Kommissare Odenthal und Kopper einen soliden Job ab, doch half dies nicht völlig über die schwachen Stellen dieses eher mittelprächtig gelungenen Tatorts hinweg. Größte Störfaktoren waren die ungelenken Zufälle, die den verzwickten Kriminalfall vorantreiben sollten: Da stellte sich der SEK-Beamte im Einsatz, der den Junkie stellen sollte, als dessen bester Jugendfreund heraus und die Kommissare riefen just in dem Moment das gestohlene Handy an, als sich der Gesuchte direkt neben ihnen befand. Odenthal entdeckte ein Foto des SEK-Beamten Karsten Engelhard mit Junkie Florian Weigold in dessen Jugendzimmer und dieser warf ein Handy in den Rhein, obgleich er dringend Geld benötigt. Kleine Nebensächlichkeiten, die sich in dieser Anhäufung jedoch unangenehm bemerkbar machten.

Als lobenswert muss hingegen die Leistung des jungen Mirco Kreibich hervorgehoben werden, der den Junkie Florian Weigold verkörperte. Sein “Cold Turkey” – sein kalter Entzug – wirkte in diesem angestrengten, leidenden Gesicht nie aufgesetzt, stets fand der Schauspieler das richtige Maß, um einen innerlich zerrissenen Süchtigen darzustellen.

Der dritte Tatort des Regisseurs Bodo Fürneisen bestach ansonsten jedoch leider weder durch die Leistungen des restlichen Ensembles, noch durch einen spannenden, komplizierten Kriminalfall. Keine guten Voraussetzungen, um diesen Sonntagabend in Erinnerung behalten zu können.

Im gestrigen Tatort: Tödlicher Einsatz ermittelten Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Kollege Mario Kopper(Andreas Hoppe) zunächst in einem Mordfall, der scheinbar versehentlich von einem Junkie begangen wurde, welcher vom SEK gestellt werden sollte. Nach und nach finden die beiden jedoch heraus, dass der SEK-Anführer wohl einiges zu verheimlichen hatte. Nicht nur er hätte ein Mordmotiv gehabt, den Kollegen vom SEK zu erschießen. Derweil befand sich der Junkie auf einem kalten Entzug und feuerte unkontrolliert durch die Gegend, sobald er in Bedrängnis geriet. Zu allem Überdruss erlitt Frau Odenthal auch noch einen starken Stromschlag, was zu Kammerflimmern in Stresssituationen führte. Letzten Endes konnte sie jedoch den wahren Mörder des SEK-Beamten stellen: den Anführer des SEK, der den lästigen Kollegen beseitigen wollte, bevor er einen früheren vertuschten Mord publik machen konnte.

Aus dieser Geschichte hätten die Autoren sicherlich mehr herausholen können. Denn trotz guter Darstellerleistungen war der gestrige Kriminalfall vor allem eins: Durchschnittskost.

Und was meint ihr? Hat euch der Tatort: Tödlicher Einsatz unterhalten?

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