Vox für einseitige Xavier Naidoo-Dokumentation unter starker Kritk

27.05.2016 - 14:30 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
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Für eine Dokumentation über Xavier Naidoo muss sich Vox derzeit starke Kritik gefallen lassen. Der Film gebe ein extrem einseitiges Bild von der Kontroverse um den Künstler und lasse nicht eine kritische Stimme zu Wort kommen.

Am Dienstagabend strahlte Vox eine Dokumentation über Xavier Naidoo aus, einer der umstrittensten deutschen Musiker der letzten Jahre und Star der Vox-Sendung Sing meinen Song - Das Tauschkonzert. Die Doku wurde direkt im Anschluss an Sing meinen Song ausgestrahlt und erntete prompt heftige Kritik. So schrieb beispielsweise Stefan Niggemeier in einem Artikel auf Übermedien  über die stark einseitige Betrachtung des Künstlers seitens Vox. Die Dokumentation beschäftigte sich unter anderem mit der Kontroverse um die potentielle und letzten Endes abgesagte Teilnahme Naidoos an dem Eurovision Song Contest. In der Dokumentation kommen kritische Stimmen nicht vor, stattdessen wird sich auf die Aussagen der Unterstützer Naidoos beschränkt.

Xavier Naidoo hatte des Öfteren durch Teilnahmen an rechten Veranstaltungen für Aufsehen gesorgt, beispielsweise mit einer Rede auf einer Demonstration der sogenannten "Reichsbürger". Derartige Auftritte sowie eine Reihe von fragwürdigen Songtexten sorgten für heftige Kritik an dem Künstler und gaben Anlass zu Vorwürfen des Rechtspopulismus, Antisemitismus und der Homophobie. Die Vox-Dokumentation beinhaltet keine Szene, in der darauf eingegangen wird, wie diese Vorwürfe zustande kamen. Niggemeier: "Die Dokumentation manipuliert die Vorgänge so, dass die negative Reaktion als genauso abwegig und unerklärlich erscheinen muss wie die auf Naidoos Friedensengagement."

Das Medienmagazin DWDL  bat bei Vox um eine Stellungnahme und fragte nach, wieso die Dokumentation nicht darauf einging, was die Gründe dafür waren, dass Xavier Naidoo vielerorts als rechtspopulistisch bezeichnet wurde. Ein Vox-Sprecher habe zwar betont, dass sich mit der Kritik auseinandergesetzt werde, gab allerdings keinen Grund für das Auslassen kritischer Stimmen an. Stattdessen habe er darauf verwiesen, dass die Doku von Anfang an darauf ausgelegt war, "die vergangenen 365 Tage aus der Sicht des Künstlers zu zeigen".

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