Ich muss ehrlich zu euch sein: auch ich hatte lange Jahre so meine Probleme mit Remakes. Spätestens als ich Rob Zombies "Halloween" gesehen habe, wurde es mir speiübel. Das lag nicht einmal so sehr an Rob Zombie selbst, sondern einfach daran, dass es diesen Film eben schon einige Jahre zuvor gab und da deutlich atmosphärischer. Doch nicht alle Remakes sind ein kompletter Griff ins Klo. Ich denke da beispielsweise an das großartige "Tanz der Teufel"-Remake von Fede Alvarez, das gänzlich andere Wege einschlägt als das Original von Sam Raimi.
Als für sich stehende Filme könnten einem Remakes relativ egal sein, denn dann hätte man keinen Vergleich. Wenn ich jedoch höre, dass ein Remake zu einem meiner Lieblingsfilme kommen soll, werde ich hellhörig. Wird es den Gesamteindruck der Reihe trüben? Ist es überhaupt möglich das Original zu toppen? Letzteres hat meiner Ansicht nach noch nie ein Remake geschafft, mit Ausnahme vielleicht von "Scarface" aus dem Jahre "1983".
Bei "Scarface" hat ein Remake auch Sinn gemacht. Einen Film aus den 30ern in die 80er zu portieren ist legitim, denn man kann nicht abstreiten, dass ein derart alter Film nicht antiquiert wirkt. Wenn es jedoch um einen Film aus den späten 90ern geht, der 2019 schon ein Remake bekommen soll, zeige ich dafür meist wenig Verständnis. Remakes brauchen eine Daseinsberechtigung. Ein Remake, dass nur dazu da ist um die Kuh zu melken, ist unnütz und will niemand. Aber für Hollywood sind Remakes natürlich ein sicheres Geschäft, denn jeder Fan des Originals wird auch das Remake sehen wollen. Bedeutet so viel wie: wenn´s Sich macht, sind Remakes okay. Ansonsten bleibt uns bitte damit gestohlen!