Was sagen die Kritiker zu... Jurassic World?

11.06.2015 - 09:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Chris Pratt in Jurassic WorldUniversal
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In dieser Woche startet Jurassic World weltweit in den Kinos und möchte das Dino-Franchise aus seinem Dornröschenschlaf küssen, in dem es mehr als zehn Jahre verbracht hat. Was die Kritiker von dem Jurassic Park-Nachfahren halten, erfahrt ihr hier.

14 Jahre ist es her, dass mit Jurassic Park III das bisher letzte Abenteuer rund um die gentechnisch zum Leben erweckten Freizeitpark-Attraktionen in die Kinos kam. Wartete Steven Spielbergs Erstling 1993 noch mit nie gesehenen Digital-Dinos auf, gehören computergenerierte Tiere inzwischen schon lange zum Standardinventar des Blockbuster-Kinos. Ob Jurassic World einen frischen Dreh findet, um das Publikum zu begeistern?

Auf jeden Fall gibt es in Colin Trevorrows Fortsetzung einen waschechten, funktionierenden Dino-Park. Dort bespaßen nicht nur altbekannte Urzeitechsen wie T-Rex und Velociraptoren die Besucher, sondern mit dem Indominus Rex auch eine ganz neu erschaffene Kreatur. Diese Kreuzung bereitet Verhaltensforscher Owen Grady (Chris Pratt) allerdings gehöriges Kopfzerbrechen, sieht er ihn doch als unberechenbare Gefahr an.

Die harten Fakten zu Jurassic World:
7 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6.5
34 Kommentare und 126 Kritiken
2566 haben den Film vorgemerkt und 34 sind uninteressiert

Was sagen die englischsprachigen Kritiker zu Jurassic World?

Scott Foundas von Variety  sieht zwar einige positive Punkte wie einen "mühelos einnehmenden" Chris Pratt, Dinosaurier, die nie besser ausgesehen hätten und mehr Einfallsreichtum als bei den beiden Vorgängern, aber:

Jurassic World beginnt als Satire des unternehmerischen Größer-ist-besser-Gruppendenkens, nur um das Objekt seiner eigene Verachtung zu werden - eine gigantische Aufzieh-Maschinerie, die ganz Gebrüll und sehr wenig Biss ist.

Todd McCarthy vom Hollywood Reporter  sieht Treverrow als „Humanisten statt als Regisseur, der entschlossen ist, die Zuschauer zur Unterwerfung zu hämmern“:

Trotz der formelhaften Struktur der Geschichte und der Vorhersehbarkeit ihres warnenden Standpunkts zum Gottspielen [wird die Wirkung aufrechterhalten durch] die altmodischen, Samstagsnachmittags-Vorstellungs-Freuden, die sich aus den einfallsreichen Heldentaten im Angesicht übermächtiger Chancen ergeben [...]

Ganz und gar begeistert ist Huw Fullerton von der Radio Times :

Jurassic World ist eine brüllende Rückkehr zur Form voller Lacher, Schrecken und Einfallsreichtum, die fast (aber nicht ganz) an die Leistung des Originals rankommt. […] wie immer sind es die Dinosaurier (eine Mischung aus CGI und physischen Effekten), die die wahren Stars sind. Der Indominus Rex im Besonderen ist wahrhaft erschreckend […], Gradys (irgendwie) dressierte Velociraptoren haben ebenfalls eine Menge Charakter […] Dies ist ein Film, der einen Klassiker liebt und ehrt, während er dem Mythos auf signifikante Art und Weise etwas hinzufügt.


Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Jurassic World?

Rajko Burchardt kritisiert bei gamona  mangelnde Originalität:

„Jurassic World“ macht Spaß und er langweilt nicht. Sein dem Original nachempfundener Plot, die an Spielberg geschulten Actionszenen und deutlich von „Jurassic Park“ abgekupferten Figurenkonstellationen gehen den Weg des geringsten Widerstands – wissen also selbst dann noch zu gefallen, wenn sie gerade einmal nur halb so gut sind wie beim großen Vorbild. [Aber] leider nicht viel mehr als solider Dienst nach Vorschrift.

Arthur A. von FILMFUTTER  ist schon mehr angetan:

Wer ins Kino geht und eine deftige Portion an Dino-Action erwartet – also die meisten Kinogänger, die ein Ticket für den Film lösen werden – werden genau das bekommen und dann noch mit großzügigem Nachschlag. [...] Die menschlichen Charaktere sind nicht der Rede wert. [...] Niemandem wird bei Jurassic World die Kinnlade herunterfallen [...] doch wie auch der titelgebende Park steht Jurassic World für abwechslungsreiche, fantasievolle und außerordentlich spaßige Unterhaltung.

filmosophie von filmosophie.com  sieht Jurassic World als "mutigste Neuauflage" der vergangenen Jahre:

Jurassic World ist sich dieser schwierigen Ausgangsposition nicht nur bewusst, sondern begreift sie als technisch eindrucksvoller, dramaturgisch aber äußerst dünner Blockbuster auch als integralen Bestandteil seiner moralischen Botschaft. [...] Es ist die Unterscheidung von Kontrolle und Beziehung, die den moralischen Kern von Jurassic World bildet und die sich nicht nur auf artgerechte Haltung von Tieren jeglicher Art, sondern ohne Weiteres auch auf die US-amerikanische Außenpolitik übertragen lässt.

Das Fazit zu Jurassic World:
Insgesamt hängt die Bewertung von Jurassic World wohl sehr davon ab, was der Zuschauer erwartet: Ein bahnbrechender Klassiker wie Jurassic Park ist er (natürlich) nicht geworden, aber eine gut konsumierbare Fortsetzung, die ihre beiden Vorgänger übertrifft und vor allem mit ihren Dinosauriern überzeugen kann.

Werdet ihr euch Jurassic World im Kino ansehen?

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