So spät wie nie – 14 Tage vor der Eröffnung – haben die Macher des Filmfestivals in Cannes endlich ihren Eröffnungsfilm bekannt gegeben. Es wird Die Stadt der Blinden des Brasilianers Fernando Meirelles. Der Film ist hochkarätig besetzt, mit Gael García Bernal, Danny Glover, Julianne Moore, Mark Ruffalo und Alice Braga und verspricht neben dem großen Promi-Auflauf auf dem roten Teppich auch exzellente Schauspielleistungen auf der Leinwand. In der Verfilmung von José Saramagos erfolgreichem Roman “Die Stadt der Blinden” wird eine ganze Stadt blind; es gibt also viel Verschwörungstheorie und Horror zu sehen. Auch der Abschlussfilm steht nun fest: Barry Levinson zeigt seinen Inside Hollywood außer Konkurrenz. Auch dieses Werk bietet große Prominenz, neben Robert De Niro, Sean Penn und Bruce Willis sind noch John Turturro und Robin Wright Penn zu sehen. Hier geht es um einen älteren Filmproduzenten, der nicht mehr ins System passt.
Venedig hat die kurze Schlappe von Cannes genutzt und gleich seinen Eröffnungsfilm in die Medien gehoben. Es wird die Spionage-Geschichte Burn after Reading der Coen-Brüder sein. Damit haben die Italiener den Franzosen kurzzeitig die Show gestohlen. Gelassener kann es dagegen Berlinale-Chef Dieter Kosslick angehen: Er könnte zwischen Walküre mit Tom Cruise sowie The International von Regisseur Tom Tykwer mit Clive Owen und Naomi Watts wählen. Aber vielleicht widersetzt er sich ja dem medialen Druck und nimmt einen ganz anderen Film. Schön wärs!