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Wie nach einem Traum.

11.11.2017 - 09:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
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Dieser Artikel ist ein Community-Beitrag, der im Rahmen unseres Schreibwettbewerbs Mein liebster Kinomoment entstanden ist.

Kino. Schlangen. Roter Teppich. Popcorn. Getränke, die man sonst nicht trinkt. Eisverkäufer. Andere Werbung als sonst. Sound von allen Seiten. Silhouetten von hinten. Gesichter von vorn. Leinwand. Durchquetschen. Sorry, sorry. Hat der Film schon angefangen? Mit einem Date. Mit Freunden. Oder allein. Aus Leidenschaft. Aus Neugier. Aus Langeweile. Durch Zufall. Als Mittel zum Zweck, wenn das Date in Sachen Film anderer Meinung ist. Sophisticated. Meta-mega-abgefahren. Superprofan. Oberflächlich. Slapstick. Thriller. Horror. Science-Fiction-Experiment. Drama. Roadmovie oder Gangsterfilm. Underground und Indie-Film. Große Studios. Kleine Budgets. Schnelle Schnitte. Lange Einstellungen. Revolutionäre Soundtracks. Herausgeschnittene Stille. Statisten. Hauptdarsteller. Credits. Abreißtickets. Toll wegen der Sprüche. Schön dank der Landschaft. Die Typen, die die Tickets abreißen. 3-D-Brillen. Lauter Leute mit 3-D-Brillen auf. Restlicht von Smartphones, die abgeschaltet werden. Unpassende Lacher. Passende Lacher. Die Momente, in denen ein unpassender Lacher alle ansteckt, und plötzlich der ganze Saal lacht. Die Frage, ob man den Labertaschen jetzt mal sagt, dass sie die Schnauze halten sollen. Die Frage, ob man für die Credits sitzen bleibt. Wie romantisch es sein kann, wenn man sich die Zeit dafür nimmt, während alle anderen schon aufstehen; plötzlich: Parallelwelt. Selber heimlich die ganze Zeit flüstern. Sich bei schlechten Filmen ständig Kommentare verkneifen und immer mal wieder schwach werden. Dasselbe bei guten Filmen. Zuschauer, die völlig versunken sind. Nach der Hälfte überlegen, ob es sich noch lohnt, aufzustehen. Oder zweieinhalb Stunden in gefühlten drei Minuten erleben. Schwarzer Saal. Bunte Leinwand. Satter Sound. Relatives Zeitempfinden. Andere Welten. In die Köpfe von Regisseuren gucken. Eintauchen. Auftauchen. Nach einem Film ganz groggy sein. Den langen Weg zu Fuß nach Hause gehen, um noch in diesem Gefühl taumeln zu können. Wie nach einem Traum, den man sich noch bewahren will.

Ich glaube, dass ist immer wieder aufs Neue mein bester Kinomoment: das langsame Zurückkehren aus der Traumwelt in die Wirklichkeit von vor zwei, drei Stunden. Aber um ein Erlebnis reicher.

***

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Denk daran: Stimme ab für Deutschlands Lieblingskino 2017!

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