Ben1912 - Kommentare

Alle Kommentare von Ben1912

  • 6

    Viele Logiklöcher und mitunter absurd wirkende Stunts werden in the Mother geboten, aber als Actionfilm mit Jennifer Lopez ist das ganz okay. Gibt schon wirklich merkwürdige Szenen, aber es fallen mir wenig Action Filme ein, die durchweg logisch sind.
    Einmal zu gucken reicht aber.
    Die Gewaltdarstellung hätte drastischer sein dürfen. Hier war man zu brav um wirklich zu erstaunen.

    • 7 .5

      Als großer Freund beider Spiele bin ich im Groben und Ganzen wirklich zufrieden. Die Besetzung schafft es in kürzester Zeit die anfänglichen Bedenken zu zersetzen und auch die Atmosphäre ist ähnlich dicht wie in den Spielen. Die Serie vernachlässigt aber meines Erachtens die kämpferischen Auseinandersetzungen, die ja einen Teil der fesselnden Wirkung der Spiele ausmachen. Ich erwarte nicht die filmische Umsetzung eines jeden Encounters, aber ein bisschen mehr Stealth und Survival Momente hätten nicht geschadet. Storytechnisch hat man die Töne des ersten Spiels getroffen und mich auch involvieren können obwohl ich die Story schon kenne. Der größte Kritikpunkt bleibt aber die Geschwindigkeit in der alles abgehandelt wurde. Zu schnell...
      Insgesamt doch eine gute Serie von der ich mir mehr Episoden gewünscht hätte.

      • 7

        Ich hatte hier etwas mehr erwartet angesichts des wirklich fulminanten Schauspieleraufgebots, aber trotz seiner starken Inszenierung, der tollen Kostüme und dem riesigen Aufwand der hier betrieben worden ist, fehlen mit markante Szenen und Momente. Die Grausamkeit und Erbarmungslosigkeit des Krieges ist vortrefflich eingefangen, da kann man auch aufgrund des Alters von " Die Brücke von Arnheim nicht meckern ".
        Ein Kommentar (Rezensiln) hat festgestellt, dass die Handlung auf zu viele verschiedene Figuren aufgesplittet ist. Der Einschätzung möchte ich mich anschließen.
        Ich habe den ganzen Tag versucht herauszufinden wo Redford ist oder ob ich den nicht erkenne. Die kriegerischen Auseinandersetzungen waren natürlich für damalige Verhältnisse technisch exzellent umgesetzt und als Kriegsfilm uneingeschränkt zu empfehlen. Liegt wohl mehr an meiner Erwartungshaltung, die ihn bei mir nicht in die höchste Riege der Filme aufsteigen lässt.

        • 6 .5

          Der Film leidet sehr unter seinem Versuch die ohnehin schon äußerst gestörten Täter*innen aus der Serie überbieten zu wollen. Meines Erachtens war das eine der Stärken der Serie. Der Film ist kein Reinfall, aber er liefert zu wenig und die Psychovilla im Eis ist zu abgedreht.

          • 7

            Ich will mich den eher zurückhaltenden Rezensionen anschließen und habe einen schauspielerisch überzeugenden Film gesehen, mit schönen Bildern, eigenartigen und mitunter liebnswerten Figuren, aber sie handeln eben nicht besonders plausibel.
            Ein Mann der beschließt sein Leben der Musik zu widmen will sich die Finger abschneiden, weil er von seinem ehemals besten Freund belästigt wird ? Also 9 Osacar Nominierungen sind trotz der sehr überzeugenden Schauspieler und dem Umstand, dass ich für fast 2 Stunden dachte ich wäre der Bewohner einer kleinen irischen Insel einfach zu wenig.
            Krieg ist sinnlos, irische Sturheit für rationale Argumente nicht zugänglich und gestörte Polizisten unausstehlich...
            Irgendwie enttäuschend.

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            • Wind River vermittelt ein eindringliches Gefühl für die erbarmungslose Natur Wyomings, der Menschen die dort leben und arbeiten und die soziale Ausgrenzung die indigene Menschen auch heute noch in den USA erfahren. Sehr einfühlsame Szenen werden geboten, wenn die Trauer der Eltern der verstorbenen jungen Frau eingefangen wird. Der Film ist atmosphärisch sehr dicht, aber taugt als Thriller relativ wenig. Er wirkt alleine durch seine Stimmung und die Glaubwürdigkeit seiner Figuren. Der Film macht mit der Erschiessung des Wolfs zu Beginn klar, dass es noch krachen wird, aber er zögert es lange hinaus. Munitionherstellung durch den Protagonisten verweist auf den zu erwartenden Akt der Selbstjustiz. Wind River kann die Spannung nach einer Stunde nicht mehr halten, weil er keinen Fortschritt der Ermittlungen anbietet. Das Finale ist kompromisslos und beim ersten Mal überraschend. Ein guter Film der aber nicht überragend ist, weil er nach einer Stunde stark zu schwächeln beginnt und auch mit Olsen vielleicht nicht optimal besetzt ist, obwohl sie nicht schlecht spielt.

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              • 6 .5

                Ganz unterhaltsamer Film, der mich aber trotz der starken Besetzung nicht überwältigen konnte. Es fehlte an Spannung und der typische Superdiealist und Cop der sogar das Wohl seiner Familie riskiert, um den Frieden und die Sicherheit in der Stadt wiederherzustellen, erscheint vertraut und daher uninspiriert. Glorreiche Sieben trifft auf Mafia Film. Er ist gut, aber mit der Besetzung wäre sicher etwas mehr zu machen gewesen.

                • 7 .5

                  Schöner Film der den Rassimus auf sehr charmante Art und Weise als bösartige Einfältigkeit entlarvt und zwei so unterschiedliche Menschen zusammenführt, die von einander viel lernen können.
                  Beide sind auf ihre individuelle Art äußerst charisamatische Figuren, die dazu ermuntern auf die Menschen zu zugehen und in den Unterschieden zu dem eigenen Selbst den Wert zu erkennen.
                  Wie gerne wäre ich ein paar Meilen mit den beiden gemeinsam durch die Gegend gereist. Ein sehr einfühlsam gezeichnetes Entstehen einer Freundschaft, die vorbildhaft zeigt wie man ein Miteinader konstruieren kann.

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                  • 7
                    Ben1912 04.01.2023, 02:00 Geändert 04.01.2023, 02:01
                    über Luther

                    Starke Krimiserie, die sich aber leider in den letzten Episoden in einem langweiligen Nebenplot verliert und die Ermittlungsarbeit in den Hintergrund rücken lässt. Das Aufkommen leidenschaftlicher Gefühle für eine Mörderin widerspricht aber doch deutlich Luthers starkem Gerechtigkeitsinn und wirkt letztlich ermüdend. Dennoch hatte ich viel Spaß mit der Serie und kann sie jedem Krimifreund nur empfehlen. Die schwergestörten Täter wirken teilweise originell und sind keine bloßen Kopien von bereits aus anderen poplulturellen Erzeugnissen bekannten Vertreter des pathologischen Treibens.

                    • 7

                      Starker Film über Selbstfindung des Menschen im privaten wie im künstlerischen. Ebenfalls ist es interessant zu sehen wie leicht es amoralischen Opportunisten gelingt, eine totalitäre oder auch freiheitliche Ideologie überzustülpen und die eigenen Interessen dann rücksichtslos, eben in diesem ideologischen Rahmen, zu verfolgen.
                      Auch wenn der Film ein wenig den Charme eines überdurchschnittlich teuren Fernsehzweiteilers hat, war er doch gelungene Unterhaltung. Insbesondere schauspielerisch wusste er zu überzeugen.

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                      • 7
                        Ben1912 02.01.2023, 14:16 Geändert 02.01.2023, 14:19
                        über Troja

                        Um die Jahrtausendwende erlebt der Sandalenfilm durch den grandiosen "Gladiator" eine zu Recht umjubelte Wiederbelebung, auf die in den folgenden Jahren nicht wenige Filme aus dem Genre folgen sollten, die teils um historische Korrektheit bemüht waren.
                        Leider fehlen im heutigen Blockbuster Kino die guten alten Mantel und Degen Filme und es gibt sicher noch genug historischen Stoff den man da noch aufbereiten könnte, aber das nur mal am Rande.
                        Unter den Vetretern dieser Filme, in denen Orlando Bloom gefühlt in jedem Machwerk sein zartes, die Frauenherzen zum glühen bringendes und sie daher scharenweise ins Kino lockendes Gesicht zeigt, gehört auch Troja, der meines Erachtens im Mittelfeld dieser Flut an Historienfilmen anzusiedeln ist.
                        Wir bekommen einen Achilles, der von Brad Pitt glaubhaft verkörpert wird und einen wie immer sehr sympathisch aufspielenden und leider zu wenig Screentime bekommenden Odysseus (Sesn Bean) der wahrscheinlich die stärksten Sätze im Film spricht und mit dem ich mir auch eine Verfilmung der Irrfahrt des Odysseus als Sequel gewünscht hätte obwohl eine spannende Aufarbeitung des Stoffes in entmysthifizierter Form nicht so gut funktionieren könnte wie der Krieg um Troja.
                        Ja, Troja... wird von Petersen von jeglicher übersinnlichen Komponente befreit und zu einem reinen Kriegsfilm in dem tapfere, vom Kampf gestählte Krieger und macht - sowie gierbesessene Könige im Mittelpunkt stehen.
                        Ich bin der Meinung, dass der Höhepunkte des Films im Gespräch zwischen Achilles und dem trojanischen König zu finden ist.
                        Geboten bekommt man sehr groß inszenierte Schlachten, stark choreographierte Kämpfe, eine mit halbnacktem Brad Pitt aufwartende obligatorische Romanze, Blut und das ein oder andere schönen Wortgefecht.
                        Sicher entfernt sich der Film weit von der prosaischen Vorlage und ist nach 20 Jahren auch nicht mehr besonders frisch auf der Brust und dennoch kann der Film heute noch ganz gut unterhalten.
                        Seine große Schwäche liegt in den letzten 40 Minuten, in denen alles etwas zu schnell abgefrühstückt wird und in denen sich mir die Motivation für die komplette Zerstörung Trojas gar nicht erschließen will. Agamemnon und Achilles sterben beinahe zeitgleich und der bisher absolut soldatisch unbegabte Paris (Orlando Bloom) erfährt eine Verwandlung zu Legolas und darf anstatt der Orks den größten Krieger Griechenlands mit ein paar Pfeilen niederstrecken.
                        Trotzdem ist es ein gelungener Film der versteht die Geschichte eines sinnlosen Krieges und seiner wichtigsten Akteure in fast 3 Stunden zu erzählen, weshalb ich finde, dass die Community etwas zu streng geurteilt hat angesichts der glaubwürdigen Inszenierung der kriegerischen Auseinandersetzungen und der wirklich starken Besetzung.

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                        • 6 .5

                          Ich bin gut unterhalten worden und auch als Warnung den Klimawandel und seine katastrophalen Folgen ernstzunehmen sowie Motivation die eigene Lebensweise mit ihrem Verbrauch an Ressourcen zu hinterfragen ist der Film wirklich geeignet.
                          Der Film ist nicht unbedingt gut gealtert und trotz seiner aufwändigen Inszenierung manchmal unfreiwillig komisch, was aber vor dem Hintergrund seiner Entstehungszeit noch zu verschmerzen ist.
                          Ich stelle bei Filmen mit dystopischen Szenarien generell keinen Anspruch auf absoluten Realismus der Geschehnisse, aber die funktionierenden Jetskis, die scheinbar durch Magie oder irgendeine, kaum physikalisch zu erklärende, erneuerbare Technologie betriebenen Fluggeräte, die selbst den Warpantrieb wie die erste Dampfmaschine erscheinen lassen und das absurd lange Drahtseil der Tauchglocke mit der er gefühlt auch den Mariannengraben hinab tauchen könnte , sind etwas zu viel und überlasten jede Toleranz und Sympathie für übertriebene Vorkomnisse in Filmen.
                          Nichts desto trotz funktioniert die erste Stunde des Filmaw außerordentlich gut und lässt einen mehr von dieser speziellen Welt erfahren wollen.
                          Nur wie um Himmels Willen bekommen diese Menschen und wilden Waterworlder Schurken ihre Filterzigaretten und vor allem woher ? Kevin Costner spielt gut und rettet den im Grunde genommen mittelmäßigen Film davor, total zu scheitern. Für sein Alter sicher okay, aber er kann heute niemandem wegen seines reinen Unterhaltungswertes als Abenteuerfilm empfohlen werden.
                          Nettes nachmittägliches Fernsehvergnügen bei dem es auch nicht schlimm ist wenn man mal 20 Minuten aus dem Zimmer geht.

                          • 5

                            Ich finde hier hat sehr wenig funktioniert, wenn man bedenkt, dass hier ein Kriminalfilm gezeigt wird, bei dem der Zuschauer dazu ermuntert werden soll den Mörder oder die Mörderin zu errätseln. Der Film hat sich für mein eigenes, sich vielleicht
                            täuschendes Empfinden zu sehr an dem ähnlich bunten "Tod auf dem Nil" orientiert und wird auch circa erst aber der Hälfte zu einem echte Whodunit.
                            Sehr bunte Bilder und leicht in die Hysterie übergehendes Verhalten der Figuren machen einen Film aber nicht unterhaltsam.
                            Der erste war der bessere Krimi, aber auch zu leicht durchschaubar, wenn man sich versucht in die Denkweise der Autoren hineinzuversetzen. Da muss nach fast zweieinhalb Stunden einfach mehr Krimi-Spannung in einem Krimi sein.
                            Auch die popkulturellen Referenzen und das Aufgreifen von relevanten gesellschaftspolitischen Themen wirkt oberflächlich. Die Corona-Referenzen erschienen mir jetzt schon veraltet und so gezwungen, dass es fast schon peinlich ist. Wer hätte nur gedacht, dass der ganz und gar untalentierteste Schauspieler in dieser Riege zuerst ermordet wird ? Ich war zumindest sehr überrascht.

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                            • 7 .5

                              Ein wirklich kurzweiliger und interessanter Film über Richard Williams, den Vater der beiden Tennisgrößen Serena und Venus Williams. Ohne Zweifel ist der Film alleine schon wegen der überzeugenden und zu Recht mit dem Oscar prämierten schauspielerischen Leistung von Will Smith sehenswert.
                              Allerdings ist er wahrscheinlich nur spannend für ein Publikum, dass nicht in vollem Umfang über die Karriere der Williams-Schwestern informiert ist.

                              Zum Vater und Protagonisten:
                              Richard ist eine ambivalente Figur, die mir mal sympathisch, mal anmaßend, mal ungerecht, mal menschlich und mal überheblich erscheint.
                              Sein Erfolg gibt ihm Recht und beide Töchter verdanken ihm unbestreitbar eine ganze Menge ihres Erfolges. Es bleibt für mich aber ein Beigeschmack. Ist das die Richtige Art und Weise seine Kinder zu Formen? Es liegt kein Zwang in dem was wir zu sehen bekommen und Fürsorge und der Wunsch seinen Kinder ein fantastisches Leben zu ermöglichen prägen das Denken und Handeln dieses Vaters und dennoch bin ich skeptisch ob ich dieses Weltbild vermitteln will das uns Richard gibt.
                              Es gibt nur Sieg oder Niederlage..
                              Ein schwieriger Charackter und sicherlich ein großer Mann, den es mir aber schwerfällt nur in ein gutes Licht zu rücken und unkritisch zu glorifizieren.
                              King Richard ist ein wirklich guter Film, mit tollen Bildern und auch sehr emotionalen Momenten, den ich jedem nur empfehlen kann zu gucken.
                              Also viel Spaß beim Film 😀

                              • 7 .5

                                "The Irishman" ist ein sehr unterhaltsames Mafia-Epos, in dem vor allem ein sehr beeindruckendes Schauspiel von Robert De Niro(Frank Sheeran) und insbesondere Al Pacino( Jimi Hoffa) zu bestaunen ist. Das macht sehr viel Spaß und kann stellenweise darüber hinwegtäuschen, dass hier ältere Männer am Werk sind, denen man einen Mangel an Dynamik in ihren Bewegungen und eine gewisse Steifheit auch selbsterklärend aus biologischen Gründen anmerkt.
                                Das sie junge Männer verkörpern schadet dem Film, weil man eben nicht wirklich in die Filmrealität vermag einzutauchen.
                                Dennoch zeigt Scrosese einfach wieder in bester Manier, daß er einer der größten Regisseure der Vergangenheit sowie Gegenwart ist. Das Szenenbild, die musikalische Untermalung, die Kleidung der Figuren und jedes andere kleine Detail bis zu den Restaurants, mit ihren Dekorationen ist alles so Stimmig und passend arrangiert, dass man das Lebensgefühl dieser Zeit und der Menschen aus diesen kriminellen Milieus eindrucksvoll vermittelt bekommt.
                                Wirklich eine Glanzleistung mit wie viel Gespür hier gearbeitet wurde.

                                Bei all den mitreißenden und auch Sympathie für den Protagonisten hervorrufenden Szenen, ist es meines Erachtens der schonungsloseste Blick Scorseses auf die Mafiawelt der 60iger-80iger Jahre.
                                Der Film stellt das Leben in der Mafia weniger romantisch und aufregend dar, sondern zeigt einen Weg der zu Einsamkeit führt und zur Entfremdung mit den wichtigsten Menschen, der eigenen Familie.
                                Erschütternd zu sehen ist, wie wenig es den handelnden Figuren ausmacht extremste Straftaten zu begehen.
                                Der Film ist im Grunde ein Film über blinde Gehorsamkeit. Bezeichnend hierfür ist, dass Frank erst durch das Befolgen der Aufforderung Russel Buffalinos Reperaturen Am Motor vorzunehmen als geeignet erscheint zukünftig ein Hitman für die italienische Mafia zu werden.
                                Frank ist durch seine Vergangenheit als Soldat im 2. Weltkrieg geprägt und folgte da schon dem Prinzip des Blinden Gehorsams, was ihn letztendlich auch für Mordaufträge empfiehlt.
                                Nicht zuletzt ist es die Gehorsamkeit, das unkritische Ausführen eines jeden Befehls und seine Kaltblütigkeit, die das Fundament seiner späteren Einsamkeit bilden.

                                Leider hat der Film eine etwas zu lange Laufzeit und will vor allem zun Ende hin nicht aufhören zu erzählen. Etwas zu ausführlich und zu langatmig erscheint er dann auch, weil er nicht mit der herausragenden ersten Hälfte des Films mithalten kann. In dieser wirkt der Film Frischer, fröhlich-bunt und spannender als zum Ende hin. Auch die Auswahl der Musik erscheint nicht mehr so stimmig, wie in anderen Werken Scorseses.
                                Das macht es bei einem dreieinhalb ständigen Film selbstredend schwierig die letzten 40 Minuten richtig zu genießen.
                                Dennoch ist Scorsese ein beeindruckender Film gelungen, auch wenn er unter Scorseses Mafiafilmen das leiseste Machwerk ist.

                                Erste Filmhälfte : 8 Punkte
                                Zweite Filmhälfte: 7 Punkte

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                                • 7 .5
                                  Ben1912 13.10.2022, 23:48 Geändert 13.10.2022, 23:58

                                  Ridley Scotts auf wahren Begebenheiten beruhender "American Gangster", der uns Einblicke in das turbulente Leben des New Yorker Gangsters Frank Lucas gewähren, ist ein wirklich unterhaltsamer Gangster - und Kriminalfilm, der viele seiner Genre - Kollegen übertrumpht, aber nicht vermag in die erste Liga der Gangsterfilme aufzusteigen.

                                  Frank Lucas wird äußerst charmant und glaubwürdig von dem fantastischen Denzel Washingthon gespielt, das Szenenbild sowie die Kostüme sind sehr sorgfältig ausgesucht und ebenso die musikalische Untermalung hilft in diese von Gewalt, falschen Gesichtern und Korruption geprägten Welt einzutauchen.
                                  Ridley Scott beweist im Bezug auf die Auswahl der Musik fast so ein gutes Händchen wie Scorsese in "Goodfellas", setzt sie aber nicht ganz so brillant ein.
                                  Dennoch schafft er es die Atmosphäre dieser Zeit und auch des Ghettos, wunderbar zu transportieren, ja, fast schon eine Sehnsucht für eine Zeit und einen Ort zu erzeugen, die einem fremd sind.
                                  Dazu gehört weit mehr als auf Hochglanz polierte Cadillacs durchs Bild fahren zu lassen.
                                  Auch Crow und Brolin gefallen mir gut.

                                  Etwas fehlt mir aber zum Meisterwerk..
                                  Merkwürdig finde ich, dass Franks Frau verdammt viel Screentime hat, aber leider keinen vernünftigen Satz rausbringt.
                                  Die Dialoge sind zwar okay, können aber abgesehen von einigen wenigen nicht wirklich fesseln und die Laufzeit von 2 h und 30 min tragen. Die Action ist rau, explizit und wohldosiert.
                                  Starke Bilder, starker Film, aber im direkten Vergleich mit einem "Goodfellas" ,gelingt es Scott leider nicht Figuren um Frank Lucas herum interessant werden zu lassen. Seine Cousins, seine Famillie, da wird vieles angeschnitten, aber die Figuren bleiben recht unbedeutend.

                                  Trotzdem sehe ich den Film immer wieder sehr gerne und auch die heutige Sichtung war ein Genuss.

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                                  • 6 .5
                                    über Split

                                    In "Split" wird eine Gruppe von Teenager Mädchen durch einen an dissoziativer Identitätsstörung leidenden Mann(Körper) entführt, der diese als Beute, für eine in Kürze zu entfesselnde, zusätzliche Persönlichkeit benötigt. Dabei versuchen die Mädchen, unter Ausnutzung des Umstandes der ständig unkontrolliert wechselnden Persönlichkeiten, aus ihrem Gefängnis zu entkommen.
                                    Vorweg sei gesagt, dass der Film sich wirklich die Zeit nimmt Zuschauer umfangreich über die dissoziative Identitätsstörung aufzuklären.
                                    Die Atmosphäre passt auch, aber wo der erste Teil des Thrillers noch ein Thriller ist, der zweite Teil einen vertiefenden Einblick in den psychiatrischen Umgang mit Patienten mit dissoziativer Identitätsstörung bietet, versagt der dritte Teil darin ein Horrorfilm oder würdiger Abschluss zu werden.
                                    Die Mystery/Fantasy Elemente zerstören die bedrohliche Atmosphäre und Spannung vollkommen unnötig.
                                    Der Film hat keine übernatürliche Komponente gebraucht und schockiert grade durch die psychische Problematik des Protagonisten, die das Resultat traumatischen Erfahrungen ist.
                                    Da war viel mehr Potenzial, da braucht man kein an Wänden krabbelndes Monsterchen, das nicht mal gruseliger ist als schlecht gewordener Gemüse.
                                    7.5 Punkte für den Teil bis zur Verwandlung.
                                    Danach ist der Film vielleicht noch eine 4.5.

                                    • 6

                                      So leid mir jede Frau tut, die sexuelle Gewalterfahrungen machen musste und so gerne ich Mila Kunis in diesem Film zusehen, genau im gleichen Umfang ist mir der Film etwas zu feministisch geraten.
                                      Das mag auch in meiner Enttäuschung begründet liegen, weil ich erst angenommen hatte mit einem weiblichen Äquivalent zu American Psycho konfrontiert zu werden.
                                      (Warum ist der Film FSK 18?)
                                      Das liegt an meiner Erwartungshaltung...

                                      Was hingegen etwas nervt: Männer in diesem Film sind entweder Vergewaltiger( deckt sich mit der Realität), superreiche zukünftige Führungspositionen bei Black Rock bekleidende Kapitalisten, Amokläufer oder der Protagonistin intellektuell deutlich unterlegen.
                                      Wer ist die Protagonistin?
                                      Tiffany (Mila Kunis) schreibt für irgendein Magazin über männliche Geschlechtsorgane und wie Frau im Umgang mit diesem Gerät, dem Mann eine Freude machen kann. Im Verlauf des Filmes wird sie zunehmen mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, in der sie eine Vergewaltigungserfahrung machte und einen Amoklauf überlebte.
                                      Anfangs ist der Film noch unterhaltsam, verliert aber dann im Verlauf etwas an Spannung.
                                      Sicher ein wirklich bewegendes, emanipatorisches Appell an die Mädels nach Selbstverwirklichung zu streben und keine männlichen Übergriffe nur um des Friedens Willen hinzunehmen. Kein schlechter Film, aber heute Abend war er nicht so mein Fall.

                                      Nochmal mit Nachdruck: Die Protagonistin ist cool und intelligent geschrieben, aber der Film wird mir gegen Ende zu politisch.

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                                      • 7 .5

                                        Ein auf wahren Begebenheiten beruhender Film, der die Geschichte von dem Hochstapler und Checkbetrüger Frank Abagnale Jr.(Leonardo DiCaprio)Und dessen Verfolgung durch den FBI Ermitller Carl Hanratty( Tom Hanks) erzählt.
                                        "Catch me in you can" ist ein unterhaltsames und spannendes Machwerk, dem es gelingt uns durch seine sorgfältig ausgewählte Ausstattung, glaubhaft in die amerikanischen 60iger Jahre zu entführen. Nebenbei entlarvt der Film die Einfältigkeit vieler Menschen aus dieser Zeit und lässt den Zuschauer immer wieder schmunzelnd ob der Dreistigkeit und Gerissenheit des Frank Abagnale zurück.
                                        Ein erheiterndes Vergnügen, was jedoch auch einige Längen besitzt.
                                        Trotzdem lassen die Bilder und das stimmige Szenenbild mit gutem Gespür, für die 60iger Jahre, in diese Welt eintauchen und sogar große Sympathie für Abagnale Jr. aufkommen, der von DiCaprio wirklich sehr eindrucksvoll verkörpert wird.

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                                        • 5 .5
                                          Ben1912 04.10.2022, 17:42 Geändert 04.10.2022, 21:07

                                          Für mich war er ein bisschen zu propagandistisch und pathetisch. Die Amerikanischen Soldaten bringen wieder einmal die Freiheit und vergessen dabei nicht
                                          Eine stattliche Menge an Leichen anzuhäufen.
                                          Sicher kein schlecht inszenierten Film, aber auch nicht wirklich glaubwürdig.
                                          Insgesamt halt sehr unreflektiert was die Legitimation solcher Militärischer Interventionen anbelangt. Werte verpflichten zum Handeln, wenn die menschliche Not zu groß wird.
                                          Das versteht sich von selbst, aber die Art und Weise in der hier der Kampf und das Töten für die Freiheit gefeiert wird, ist beängstigend.

                                          ,,Wir sind Amerikaner bringen den Frieden und retten die Schwachen mit den supercoolen Helden, die wir euch schicken. Sollten unsere Bodentruppen nicht zum Erfolg kommen, parkt unser Flugzeugträger vor eurer Tür und macht alles platt, falls irgendetwas schief läuft."
                                          Die Natur kann gucken wo sie bleibt.
                                          Liebe Grüße euer John Wayne....

                                          Ich will die Absicht der Antagonisten dieses Films, eine ethnische Säuberung durchzuführen, nicht unterschlagen. Das sind Verbrechen und es scheint auch abwegig hier verbal mit rationalen Argumenten so ohne weiteres diese Konflikte zu befrieden. Dennoch wird hier einfach zu sehr der Fokus auf eine Darstellung des amerikanischen Heldenpathos gelegt.
                                          Gesichtslose Massen an Gegnern werden niedergeschossen, von denen im Einzelfall nicht mal klar ist ob sie freiwillig kämpfen und so weiter. "Tränen der Sonne" ist
                                          Sicher kein American Sniper, der ja versucht heldenhaft dazustehen, obwohl über 700 000 Zivilisten im Irak zu Tode gekommen sind, aber dennoch in seiner Erscheinung zu wenig differenziert, im Bezug auf die Beleuchtung der eigenen Motive und US-Aussenpolitik.

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                                          • 7

                                            Ein für Fernsehfilme sehr unterhaltsamer Historeinfilm über die Hoteliers Familie Dreesen und deren Werdegang von 1918 bis 1935, wobei der aus dem 1. Weltkrieg heimkehrende Sohn Emil Dreesen den progressiv eingestellten Protagonisten und optimistischen Freigeist verkörpert.
                                            Die Figuren dienen wunderbar der Illustration, der mannigfaltigen politischen Stimmungen in dieser für viele Deutsche schwierigen Zeit und können diese auch an den Zuschauer vermitteln. Konservativer Nationalismus der Eltern trifft auf weltoffene liberale Ideen der Jugend.

                                            Der Film leidet anfangs unter teilweise hölzernem Schauspiel und Handlungssträngen, die aufgenommen werden, dann aber nicht zu Ende geführt werden. Trotzdem gelingt es dem Film doch eine gewisse Atmosphäre zu kreieren. Das der zurückgekehrte Frontsoldat Emil Dreesen, dann in einer Zeit großer politischer Spannungen so vollkommen apolitisch erscheint wirkt inkonsequent und unglaubwürdig. Kein Wort zum Ausgang des Krieges, zur neuen Staatsform zu den Enttäuschungen, die viele Deutsche meinten zu Unrecht erfahren zu müssen.

                                            Trotzdem überraschte mich der Film mit sympathischen Figuren und einer netten Geschichte, die Drama und Witz geboten hat.
                                            Die Entwicklung vom Vater Fritz Dreesen vom fast debil erscheinenden Nationalisten zum verantwortungsvollen und intelligenten Hotelier, kommt dann nach gut 120 min doch etwas unerwartet.

                                            Einer der besten ARD-Produktionen seit langer Zeit und absolut empfehlenswert.

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                                            • 5 .5

                                              Colombiana ist ein leidenschaftslos wirkender Actionthriller, der routiniert inszeniert ist, aber ganz überzeugende Actionsequenzen präsentiert. Der Film hat kaum Atmosphäre und auch die Schauspieler wirken nicht besonders angetan vom Drehbuch. Ist erträglich, aber kein Higlight. Das Problem sind auch viele Dinge die Bad Ass wirken sollen, aber total unrealistisch und geistlos wirken. Wem auch immer man damit imponieren wollte.. Mir hat es die Freude am Film verdorben. Im Zuge dieses Erlebnisses bin ich gezwungen ein paar Brosnan Bonds etwas aufzuwerten. So ist alles für etwas gut.

                                              • 6

                                                Als kurzweilige zu empfehlenden nachmittägliche Unterhaltung taugt Outlaw King ganz gut.
                                                Der schottische König Robert the Bruce strebt die Unabhängigkeit Schottlands von England an und ist auch gewillt sein Ziel militärisch zu erreichen. Damit wäre die Story dieses typischen Sandalenfilms im Grunde beschrieben.
                                                Die Dialoge und Figuren sind wahrscheinlich die große Schwäche des Films, denn sie haben nicht viel Tiefe und sind belanglos. Abgesehen vom schottischen König sind die meisten Figuren relativ schnell wieder vergessen.
                                                Allerdings werden schöne Naturkulissen, eine relativ glaubwürdige mittelalterliche Welt und gewalttätige Kämpfe geboten, die sich vor anderen Vertretern des Genres nicht verstecken müssen. Insgesamt ein ganz guter Netflix Film, der zwar wenig überrascht aber gut inszeniert ist.

                                                • 5 .5
                                                  Ben1912 30.09.2022, 22:43 Geändert 30.09.2022, 22:45

                                                  Mit "Das Bourne Vermächtnis" erwartet uns ein Ziemlich langweiliger Agentenfilm mit leichten Science-Fiction Elementen, die zwar von der Idee her ganz nett sind, aber in den Fähigkeiten des Aaron Cross nicht ausreichend glaubhaft zu Tage treten. Ein vom Geheimdienst entwickelter Wirkstoff, der körperliche und kognitive Leistungssteigerung evoziert steht im Zentrum der Handlung.
                                                  Klingt cool, aber übermenschliches bekommen wir nicht zu sehen, ausser vielleicht Langeweile.
                                                  Der Film hätte von einer drastischen Gewaltdarstellung und einer geringeren Laufzeit profitiert. Bin nicht gewaltlüstern, aber eine realistischere Darstellung würde einfach der Glaubhaftigkeit helfen und dem ganzen mehr Dramatik verleihen. Kaum fesselnde oder geistreiche Dialoge tun ihr übriges. Schwaches Filmchen dessen starke Bilder gegen Ende des Films Kaum noch das Ruder rumzureissen vermögen.

                                                  • 8
                                                    Ben1912 30.09.2022, 13:34 Geändert 30.09.2022, 13:39

                                                    Skyfall ist ein sehr Starker Bond, der sich thematisch mit der durch das Internet verstärkten Gefährlichkeit von Kriminalität und Terrorismus auseinandersetzen will und im Zusammenhang damit, nach der Notwendigkeit eines Geheimdienstes fragt und ob diese noch den Anforderungen der Zeit adäquat begegnen können.
                                                    Ich habe ihn mehrmals gesehen und fand ihn immer ganz akzeptabel, aber er litt für mich immer und seinen Längen. Gestern hat sich mir aber ein anderer Eindruck eröffnet.
                                                    Der Film ist äußerst gelungen mit starken Dialogen, herausragendem Schauspiel und sehenswerten Actioneinlagen und überflügelt Quantum Trost In jeder Hinsicht deutlich.
                                                    Bardem zeigt nebenbei erwähnt eine sehr eindrucksvolle Performance.
                                                    Der Mythos von Bonds Unbesiegbarkeit wird entkleidet, Bond ist geschwächt seine geistige und körperliche Leistungsfähigkeit scheinen nicht mehr den Anforderungen zu entsprechen. Ein neues Bild der Verletzlichkeit des Doppelnull Agenten tritt zu Tage. Hier zeigt sich die Stärke der Craig- Ära. Bond wird weiter vermenschlicht und somit zu einer interessantere und glaubwürdigeren Figur. Wo Brosnans Bond noch unfehlbar und unverwundbar schien, ist hier ein Mensch zu finden. Darüber hinaus ist eine derartige Qualität der Dialoge und Selbstironie im Bezug auf die eigenen Traditionen und Witze der Filmreihe vor Skyfall und danach nicht mehr erreicht worden. Insbesondere das Gespräch zwischen Q und Bond im Museum ist da hervorzuheben.
                                                    Kurz nach der Ankunft in Schottland verliert der Film etwas an Sogwirkung obwohl ein fulminantes Actionfinale geboten wird.
                                                    Das kann den Gesamteindruck nicht trügen, weshalb ich ihn nun zu den 2 stärksten Bond Verfilmungen zähle.
                                                    Bond bleibt relevant, der Film beweist dies eindrücklich und sehr unterhaltsam.

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