CousinFly - Kommentare

Alle Kommentare von CousinFly

  • 4 .5

    Too Much lässt sich am ehesten als einigermaßen uninspirierter Fiebertraum eines an der Kusskrankheit leidenden Teenagers beschreiben. Story und Charaktere nehmen sich nicht ernst und wabern über einer quietschbunten Pseudorealität; ob Wohnung, Beruf, Familie, Kleidung, Drogensucht – in Too Much kommt alles und jedes als Abziehbild vorpubertärer Vorstellungswelten daher. Das könnte schon irgendwie Spaß machen, tut es aber nicht; denn dafür mangelt es der Serie an Wärme und Herz. Zu oft werden gelungene Momente der Verletzlichkeit im weiteren Verlauf toterklärt bzw. in Überdrehtheit, Sexpositivität oder wirren Monologen erstickt. Extrem negativ sind mir außerdem die Nebencharaktere aufgefallen, die ich mehrheitlich als reine Störfaktoren empfunden habe. Sie erfüllen wohl die Diversivitäts-Quote und geben Creator/Regisseurin Lena Dunham und Freunden die Möglichkeit, sich vor der Kamera zu produzieren, tragen aber sonst nichts zur Serie bei. Einzig Emily Ratajkowski bleibt mir hier positiv in Erinnerung: Die Figur der Wendy Jones (= zumeist abwesender Kontrapart von Protaginistin Jessica) erweist sich bezeichnenderweise als die souveränste und bodenständigste Person im gesamten Ensamble.

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    • 3 .5
      über Olympo

      Bescheuerter Mix aus Teenie-Drama, Leistungssport-Dystopie, Verschwörungsthriller und Softporno! Von einer kohärenten Story keine Spur.
      Einziger Motor der sich über unnötige acht Folgen ziehenden Handlung sind in erster Linie die sich permanent ins Gegenteil verkehrenden Entscheidungen und Persönlichkeiten der Charaktere. Wer sich einen Einblick in die Lebensrealität junger Leistungssportler verspricht, bleibt bei »Olympo« definitiv auf der Strecke.

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      • 3 .5

        Für mich eine extrem zähe, unsympathische Serie, deren sämtliche Protagonisten nur einen Lebensinhalt haben: den 15 Jahre zurückliegenden Unfalltod zweier weitgehend gesichtslos bleibender Typen. Ach ja, und ein Mädchen ist damals auch verschwunden; darüber spricht aber kaum jemand = geheimnisvoll. Familie und Freunde gehen sich nun gegenseitig damit auf den Sack, was passiert ist, wer Schuld hat usw. Durch die blasse Figurenzeichnung kommt dabei weder Spannung auf noch verfängt die nervtötende Rührseligkeit und gegenseitige Verfeindung. Fazit: Ich hab sechs Folgen lang darauf gewartet, dass die Serie mal irgendwie in Fahrt kommt. Kam sie nicht; selbst die Auflösung des großen Mysteriums ist mehr Brise als Sturm. Es lohnt nicht!

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        • 6 .5

          Ein krasser Gegenentwurf zu dem Vierteiler der ARD Crime Time. Während die ARD sich in erster Linie an den offiziellen Berichten und dem persönlichen Hintergrund des Co-Piloten Andreas L. abarbeitet, konzentriert sich der Sky-Dreiteiler darauf, begründeten Zweifeln nachzugehen. Beide Produktionen weisen dementsprechend eine starke Tendenz auf. Als sehenswerter habe ich die Sky-Produktion empfunden.

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          • 4

            The Bikeriders ist die Verfilmung eines Fotobandes von Danny Lyon und in etwa so spannend, wie sich das anhört. Damit soll nichts gegen die Arbeit von Fotograf Lyon gesagt sein, dessen gleichnamiges Fotobuch 1968 erschien. Nur liefert der Film für mich keinen erkennbaren Mehrwert. Jodie Comer und Tom Hardy spielen großartig! Davon einmal abgesehen, dümpelt The Bikeriders vor sich hin wie ein tatsächlicher Bikeride durch karge Landschaft. Muss man mögen.

            • 7

              Die deutsche Synchronfassung wird dem großartigen Cast und der zum Teil herrlich exzentrischen Darstellung leider nicht gerecht. Wem es möglich ist, der sollte diese sehr gelungenen Dickensadaption darum unbedingt im Originalton schauen.

              • 5

                Da bereits die Buchvorlage (u.a. vom Auschwitz Memorial Research Center) für ihre historische Ungenauigkeit und freie Dramatisierung kritisiert wurde, ließ auch die auf dem Bestseller von Heather Morris basierende Serie wenig Substanz erwarten. Und in der Tat: The Tattooist of Auschwitz erzählt in erster Linie eine rührende Liebesgeschichte, als deren Kulisse ein Konzentrationslager dient. Damit diese ungleiche Rechnung aufgeht, wird der Lageralltag häufig verklärt und simplifiziert dargestellt. Als tragische Romanze (inspiriert von wahren Begebenheiten) ist die Serie okay, zur historischen Bildung sollte sie dagegen nicht herangezogen werden.

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                • 2 .5

                  Wirr und (in der Tat) seelenlos! Für die Story wurde mit verbundenen Augen im Dark Romance-Baukasten gewühlt, um anschließend alles mit einem Kleber aus Tränen und toten Schmetterlingen zu fixieren. Dazu Dialoge aus dem Bullshit-Generator und für den Soundtrack einfach ein paar hippe Tracks in den Hintergrund gepackt. Fertig ist die grandios schlechte Teenie-Schmonzette, die uns "traumatisiert" und "sexy" als semantische Geschwister präsentiert.

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                  • 6 .5
                    CousinFly 11.03.2024, 09:10 Geändert 06.07.2025, 15:02

                    "American Playboy" steht in starkem Kontrast zu der A&E-Dokuserie "Secrets of Playboy", in der ehemalige Playmates und Bunnies sowie Ex-Freundinnen von Hefner zu Wort kommen und von den Missbrauchserfahrungen berichten, die sie während ihrer Playboy-Zeit machten. Die A&E-Serie geht zudem auf die Netzwerke ein, die Playboy schuf, um einem wohlhabenden Klientel den 24/7 Zugriff auf junge Frauen zu gewähren. Das Amazon Original "American Playboy" konzentriert sich dagegen auf die Unternehmensgeschichte der Marke und porträtiert Hefner als quasi Bürgerrechtler, unternehmerisches Genie und Good Guy, der sich um Playmates, Bunnies und seinen übrigen Mitarbeiter-Stab aufopfernd sorgt. Die Spielszenen sind gelungen. Matt Whelan mimt einen smarten und sympathischen Hugh Hefner, der wenig authentisch, aber nett anzusehen ist. Auch die Archivaufnahmen sind gut gewählt und geben einen stimmungsvollen Einblick in die verschiedenen Jahrzehnte. Insgesamt erzählt "American Playboy" eine spannende Geschichte und macht Spaß, kehrt dabei aber auch viel unter den Teppich, so dass man sich als Zuschauer stets der Einseitigkeit der Doku-Serie bewusst sein sollte.

                    • 3 .5
                      über Nawalny

                      Eine investigative, oscarprämierte Dokumentation, die in etwa den Charme der MTV-Show "Catfish" hat. WTF?!

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                      • 6 .5

                        Eindrückliche Doku über einen verborgenen Abschnitt New Yorker Geschichte und eine Gruppe Menschen, die in den 80er und 90er Jahren aufgrund ihrer Identität in die Prostitution gedrängt wurde. In Anbetracht seiner 80-minütigen Spiellänge kann der Film dabei nur an der Oberfläche bleiben; gibt bloße Einblicke in einzelne Biografien und den "The Stroll"-Alltag. Die von Seiten der Freier und Polizei ausgehende Gewalt sowie staatliche Repression, Obdachlosigkeit u.ä. werden als ständige Begleiter thematsiert. Etwas befremdlich wirkte auf mich der streckenweise sehr nostalgische Ton der Doku: Der Zusammenhalt der Community wird hervorgehoben, einzelne Persönlichkeiten, die sich besonders gut in dem lebensgefährlichen Milieu behaupten konnten, glorifiziert und das Verschwinden des "Stroll" bedauert. Dem gegenüber stehen Momente, in denen die widersprüchlichen Gefühle von Wehmut, Gemeinschaft, Zorn und Hass gut herauskommen. Insgesamt sehenswert!

                        • 5 .5
                          CousinFly 12.12.2023, 11:58 Geändert 06.07.2025, 15:03

                          Hat mir besser gefallen als der Podcast (Dr. Death, Staffel 3), weil etwas mehr Fokus auf die betroffenen Patienten gelegt wurde. Trotzdem verwendet auch "Bad Surgeon" viel Zeit darauf, die Beziehung zwischen Macchiarini und der US-Journalistin Benita Alexander nachzuzeichnen. Wie und warum Macchiarinis experimentelle Operationen weltweit von gleich mehrern medinizischen Einrichtungen (inkl. dem Karolinska-Institut) geduldet/zugelassen oder sogar gefördert wurden, kommt abermals zu kurz. So wirkt die dreiteilige Doku-Serie zeitweise etwas trashig (durch Benita Alexanders starke Involvierung), ist aber dennoch eine Sichtung wert.

                          • 3

                            Ein Film in drei Phasen:

                            In Phase 1 ein dumpfes Drama mit hohlen Dialogen und unsympathischen Protagonisten.
                            In Phase 2 ein Creature Horror ohne viel Creature und ohne viel Horror, aber mit hohlen Dialogen und mehr unsympathischen Protagonisten.
                            In Phase 3 die Verfilmung eines Bildschirmschoners im Stil der frühen 2000er Jahre mit gar keinen oder hohlen Dialogen und dumpfer Sounduntermalung.

                            Drei Punkte für den Schädelbären, die Blumenmenschen und die gute Schlafhygiene, die Phase 3 bietet.

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                            • 4

                              Unwürdige Fortsetzung!

                              Man könnte sagen, Disney hat sich ein Vorbild an den Sanderson-Schwestern genommen, dem Kultfilm von '93 sein Seele ausgesaugt und dem Publikum einen weichgespülten, gefälligen und auf Hochglanz polierten Film vor die Füße geworfen. Von dem subtilen Grusel, dem urigen Look und den sympathischen Protagonisten des Vorgängers ist nichts übrig geblieben.

                              Das für mich einzige Highlight war die im historischen Salem spielende Anfangssequenz und die von Taylor Henderson dargestellte junge Winifred.

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                              • 4 .5

                                Ein einigermaßen fantasieloser Werbefilm für die katholische Kirche, der sich außerdem nicht entscheiden kann, was er sein will. Für einen echten Horrorstreifen ist er viel zu zahm und generisch. Und als biografisches Drama taugt The Pope's Exorcist natürlich erst recht nicht. Warum sich dann überhaupt eine reale Figur wie Gabriele Amorth vornehmen?

                                SPOILER: Da es sich offentlich um eine fiktionalisierte Version der Erfahrungen des obersten Exorzisten des Vatikans handelt, hätte ich zum Ende hin immerhin einen Hinweis erwartet, dass es dem Dämon/Teufel (mittels der Vortäuschung eines erfolgreichen Exorzismus und einer gelungenen Verkörperung Pater Amorths) doch gelungen ist, die Kirche ein weiteres Mal zu infiltrieren ... aber wie gesagt: Werbefilm!

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                                • 2

                                  Vielleicht muss man Norweger oder dabei gewesen sein, um die Faszination des Falles Anne-Elisabeth Hagen nachvollziehen zu können. Die Serie "Verschwunden in Lørenskog" immerhin versagt komplett darin, etwas anderes als Langeweile und Gleichgültigkeit aufkommen zu lassen. Das eigentliche Opfer (die Millionärsgattin) bleibt unsichtbar. Der Ehemann und zeitweise tatverdächtige Tom Hagen wird ein ums andere Mal als "psychologisches Rätsel" beschrieben. Zu sehen ist davon nichts. Die Ermittlungsarbeiten erscheinen willkürlich, deren Ergebnisse werden durch den Perspektivwechsel von Folge zu Folge nur sukzessive enthüllt, was nicht Spannung, sondern Frustration erzeugt. Die immer wieder angeschnittenen privaten Episoden der Kommissarin, des Anwaltshelfers usw. verlaufen zwar ins Leere, sind im Vergleich zur Hauptstory aber fast schon mitreißend. Warum die dargestellten Journalisten sich derart in den Fall verbeißen, sogar Leib und Leben riskieren, um an eine Story zu kommen, die keiner lesen will, scheint mir das eigentliche "psychologische Rätsel" von "Verschwunden in Lørenskog".

                                  • 4

                                    ... wohl eher Boring Behaviour. Die einzelnen Folgen der vierteiligen Serie sind aufgrund der schleichenden Handlung und der sich immer wiederholenden Abfolge von Mobbing, Mädchengelächter, Closeup auf die Protagonistin kaum zu unterscheiden. Allein die Nebenfiguren Alice und Emma wirken, als hätten sie eine Persönlichkeit. Das übrige Figurenensamble, inkl. Protagonistin Jo, setzt sich aus Psychopathinnen ohne sonstige Eigenschaften zusammen. Horror ohne Horror. Drama ohne Drama. Fazit: Vielleicht muss man das Buch gelesen haben.

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                                    • 3 .5
                                      CousinFly 12.08.2023, 18:53 Geändert 06.07.2025, 15:06
                                      über Babylon

                                      Ein Film wie eine Dampferfahrt: albern, ziellos, viel zu lang und ohne Tiefgang. Mag die Kulisse auch noch so bildgewaltig sein, nach spätestens zehn Minuten hat man sich sattgesehen und spielt mit dem Gedanken, über Bord zu springen.

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                                      • 2 .5
                                        CousinFly 19.07.2023, 07:29 Geändert 12.11.2023, 09:12

                                        Diese Verfilmung wahrer Ereignisse ist in etwa so gehaltvoll wie der Journalismus eines Claas Relotius (der echte Lars Bogenius). Die erklärbärhafte Inszenierung und die ausgehölten Charaktere sind zu lächerlich, um ernst genommen zu werden. Im Gegenzug nimmt der Film sich und sein Thema viel zu ernst, um den Pressegetrieb glaubhaft ins Lächerliche zu ziehen. Kaum zu glauben, dass Tausend Zeilen für's Kino produziert wurde und nicht als seichte Fernsehunterhaltung für den Mittwochabend.

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                                        • 4 .5

                                          Enttäuschend! Ich hätte erwartet, dass Esther's Zeichnung aus Teil I (brennendes Haus) als eine Art "Vorlage" für diese Origin Story dient. Leider ist das Bild weit gruseliger als die filmische Interpretation ....... Durch den Plottwist nimmt der Film ab der Mitte etwas Fahrt auf. Von Horror oder Spannung ist aber durchweg nichts zu spüren. Insgesamt bleibt Orphan: First Kill weit hinter dem viel subtileren und in sich stimmigen Vorgänger von 2009 zurück.

                                          • 4 .5

                                            Ein inhaltlich oberflächlicher Dokumentarfilm, der in erster Linie mit schönen Bildern und dramatisch aufgeladenen Momenten daherkommt. Im Zentrum stehen nicht die archäologischen Funde, sondern die Errungenschaft, dass es nunmehr ägyptische Archäologen sind, die diese machen. Schön und gut, aber über ägyptische Geschichte lernt der Zuschauer kaum etwas. Die eigentliche Untersuchung der Artefakte und gesammelten Proben ist auf später vertagt. Der Film begleitet lediglich den Zeitraum der Ausgrabungen und auch hier erfährt man nichts über Techniken, Vorgehen, Finanzierung usw.

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                                            • 2 .5

                                              Nervtötend bis zum Ende ... kein Survival-Thriller, sonder das Selbstfindungsdrama eines aus der Schablone ausgeschnittenen Protagonisten. Die Handlung spielt in einem Hollywood-Universum, in dem Landminen nicht schon beim Betreten, sondern erst beim Verlassen des Zünders auslösen.
                                              SPOILER: Mine/Überleben hat damit also gar nicht den Anspruch realistisch zu sein. Stattdessen fungiert der "Schritt auf die Mine" als Symbol für diverse lebensveränderde Schritte, die Soldat Mike im Laufe seines Lebens getan hat. Moral von der Geschicht: Weitergehen!

                                              • 10

                                                Ein Film, der sehr von seiner Ausstattung und dem herausragenden Score von Amelia Warner getragen wird. Mehr als die Handlung hat mich daher die inszenierte Stimmung bzw. Ästhetik abgeholt.

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                                                • 8
                                                  über Divorce

                                                  Die deutsche Synchro ist im Vergleich zum Original unterirdisch und im Grunde nicht "schaubar". Ansonsten lebt die Serie von ihren Darstellern und Dialogen. Roberts (T.H. Church) trockener Humor ist mein Highlight.

                                                  • 5

                                                    Kann meiner Meinung nach nicht mit Atmosphäre und Tiefgang von Sean Ellis' "Anthropoid" mithalten. "Die Macht des Bösen" ist mehr cleane Hollywood-Kost. Recht solide inszeniert, aber geht vorüber, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen.