Kimikohori - Kommentare

Alle Kommentare von Kimikohori

  • 5

    Heigh-Ho & Bluddle-Uddle-Um-Dum

    Es ist gar nicht so einfach, einen Animationsfilm aus dem Jahr 1937 im Jahr 2025 zu bewerten. Vor genau einem Monat hatte ich bereits das aktuelle Remake von 2025 gesehen – und für absolut langweilig befunden. Nun war es an der Zeit, den allerersten abendfüllenden Disney-Animationsfilm nachzuholen. Von den klassischen Disney-Filmen bis 1950 war dieser der letzte, der mir noch fehlte.

    tl;dr: Der Film war völlig okay – aber eben nur okay.
    Tatsächlich handelt es sich um einen echten Musical-Film, was schon bei der neuen Version 2025 für Irritationen gesorgt hatte. Im Kontext eines animierten Disney-Märchens passt dieser Stil aber prinzipiell gut hinein. Immerhin gefielen mir die Lieder hier besser als im neuen Film mit Rachel Zegler (und nein, weder mit ihrem Gesang noch ihrer Präsenz hatte ich Probleme).

    Die Geschichte selbst bleibt ausgesprochen dünn, sie basiert auf einer Vorlage von gerade einmal 5 bis 8 Seiten. Schöne Prinzessin, neidische Königin, Flucht in den Wald, Giftapfel, Prinzenkuss. Dazu natürlich sieben Zwerge und eine Vielzahl freundlicher Waldtiere. Für sein beachtliches Alter von mittlerweile fast 90 Jahren – also in etwa Großelternalter – sieht der Film erstaunlich gut aus und wirkt handwerklich wirklich gelungen. Daran liegt es nicht. Wie so oft liegt es an der Geschichte selbst.

    Die altbekannte Handlung zieht sich deutlich durch lange Gesangseinlagen und ein wenig Zwergen-Slapstick. Schneewittchens Gesang im Wald, begleitet von niedlichen Tieren, war zwar charmant, aber auch ein wenig anstrengend: Gesungen im Koloratursopran im klassischen Operettenstil, mit starkem Vibrato, hoher Stimmlage und bewusst mädchenhafter Naivität. Ganz nett – aber nicht mehr.

    Unterm Strich: Der Film unterhält solide, hat mir aber nicht allzu viel gegeben. Mehr muss und möchte ich dazu auch nicht sagen. Dass der allererste Disney-Animationsfilm dennoch die 2025er Neuverfilmung übertrifft, sagt eigentlich schon alles und ich bin ehrlich gesagt froh ihn endlich sowohl gesehen als auch hinter mir zu haben. Bisher kannte ich nur Auszüge aus Pogo's wundervollem "Wishery" im Plunderphonics Stil.

    • 7 .5

      How can you have fun offline? It’s against nature!

      Im Jahr 2021 dominierten Animationsfilme wie "Encanto", "Luca" oder "Raya und der letzte Drache" die große Bühne – da ging das kleine britische Studio Locksmith Animation mit seinem Debütfilm Ron läuft schief beinahe unter. Ich habe den Film erst durch eine „Highest Grossing Films of 2021“-Liste entdeckt – und es nicht bereut. Im direkten Vergleich mit Pixars aktuellem Werk "Elio" (2025) schneidet Ron aus meiner Sicht sogar deutlich besser ab. Das bedeutet nicht, dass das Drehbuch alles richtig macht. Aber stilistisch ist der Film eine willkommene Abwechslung – vor allem im Vergleich zum inzwischen standardisierten „SoCal Bean Mouth“-Animationsstil, der in vielen US-Produktionen zu sehen ist. Wie auch in "Elio" freundet sich ein Junge mit einem außerirdisch anmutenden Wesen an. Erinnerungen an "Baymax/Big Hero 6" werden wach.

      Der Einstieg fiel mir zunächst nicht ganz leicht. Normalwerweise wird man in Animationsfilmen mit allem außer unserer problematischen Realität konfrontiert. Die Geschichte ist offensichtlich eine Parabel auf unsere von Technologie und Social Media durchdrungene Welt. In dieser nahen Parallelrealität gibt es sogenannte B*Bots – smarte Begleiter, die im Grunde das Smartphone 2.0 darstellen: Sie helfen beim Filmen, Kommunizieren, Vernetzen – und vor allem dabei, „Freunde zu finden“.

      Nur einer leistet erbitterten Widerstand? Barney! Naja, nicht ganz freiwillig. Er würde gerne dazugehören, bekommt von seinem Vater aber keinen B*Bot und wird dadurch zum Außenseiter. Was er alles einstecken musst ist schmerzhaft mitanzusehen. Schließlich schenkt ihm seine Familie doch einen, allerdings ist das Gerät beschädigt. Die daraus entstehenden Glitches führen zu allerhand absurden, aber auch berührenden Momenten.

      "Ron läuft schief" bewegt sich gekonnt zwischen Komik, Tragik und Spannung. Manchmal ist der Film wirklich witzig, dann wieder tut es weh, Barney beim Scheitern zuzusehen. Der seinen Zweck. Im Laufe der Geschichte habe ich den hyperaktiven, oft zufällig agierenden B*Bot Ron genau wie Barney ins Herz geschlossen.

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      • 7

        „Hercules“ kann auch trotz seines beachtlichen Alters von nun fast 30 Jahren immer noch für solide Unterhaltung sorgen. Die Geschichte ist nicht immer voller Höhepunkte, insgesamt stimmt aber das Energielevel. Hercules ist bei weitem nicht der beste Charakter, da er einfach overpowered ist. Zu seiner Seite gesellen sich Pegasus und Phil, die umwerfende Megan, ein charismatischer Villain und zwischendrin gibt es noch ein paar griechische Götter zu bestaunen. Mit Gospelchor, humorvollen Referenzen und einem eigenständigen Animationsstil lässt sich „Hercules“ gut wegsnacken.

        • 4

          Die Retter können dieses Chaos nicht retten

          Nach dem ersten Bernard und Bianca-Film hatte ich ohnehin keine großen Erwartungen – für mich eine der schwächsten Produktionen im gesamten Disney-Kanon. Platz 47 von 50 in meinem bisherigen Ranking.

          Ein kleiner Lichtblick: "Bernard und Bianca im Känguruhland" ist besser als sein Vorgänger. Die schlechte Nachricht? Das will nicht viel heißen. Für einen Film, der im Deutschen sogar nach den beiden Mäusen benannt ist, bekommen die beiden Mäuse Bernard und Bianca erstaunlich wenig Relevanz für die Geschichte. Warum gerade sie für diese Mission ausgewählt wurden, bleibt wie in Teil 1 unklar.

          Stattdessen erleben wir: einen Albatros, der mit Rückenschmerzen aus dem Verkehr gezogen wird, eine extrem nervige Waran und eine ziemlich dumme grüne Echse, die offenbar als komische Figur gedacht war.
          Und der Junge, Cody – wie genau kann der eigentlich mit Tieren sprechen, als wäre er ein erfahrener Wildtierflüsterer? Der Film interessiert sich nicht für eine Erklärung. Klar, es ist ein Kinderfilm – aber selbst im Rahmen animierter Fantasie wirkt das wie eine bequeme Ausrede für schlechtes Storytelling.

          Die Handlung selbst? Kaum der Rede wert, ähnlich wie in Teil 1, zumindest aber mit 70 Minuten relativ kurz gehalten. Es fehlt an Spannung, sympathischen Figuren, und bis auf Ausnahmen an Humor. Selbst optisch reißt der Film nicht viel, obwohl 13 Jahre seit Teil 1 vergangen sind.

          Disney-Ranking: Platz 42 von 50

          • 5

            Wenn der Hund drin ist, dann heißt er Legend. Äh, ich meine, wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht. Die 90er waren die Disney Renaissance, selbsterklärend. Was folgte? Sicherlich keine Fortsetzung des Erfolgs im neuen Jahrtausend. Dann folgte aber relativ überraschend der erste gut gemachte 3D Film von Disney "Rapunzel" im Jahr 2010 und ab ging die Post! Mit Abstand mein Lieblingsjahrzehnt von Disney Animationen. Was folgte? Mal wieder ein Absturz. Faszinierend. Bis auf "Encanto" sind die bisher gesehenen Filme nett, denke "Wish" wird da nicht mehr viel reißen.

            "Strange World" aus 2022 ist immer noch eines der neusten Werke von Disney. Er erinnerte mich total an den diesjährigen Pixar Film "Elio". Also fantastische, bunte Welten und der mittlerweile typische Cal-Art-Bean-Mouth-Style. Die Familienfiguren sind auch ganz liebenswert, storytechnisch begann ich mich recht schnell zu langweilen. Die Geschichte war mal wieder auf die Heldenreise fokussiert. Nach etwas Rückblende und Flashback geht eben die Reise zum Mittelpunkt der Erde los.

            Auf dem Weg lernen sich die Charaktere kennen, es gibt die üblichen Wesen zu bestaunen, bunte Welten und Action samt lärmendem Score. Das hat man schon zigmal gesehen. Wenn ich da an den leider gefloppten "Atlantis" (2001) denke, der war bei ähnlicher Geschichte deutlich besser. "Strange World" dudelt ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch dahin, spult seine Storypunkte ab, ließ mich aber weitgehend kalt. So wirklich irgendwohin führt die Geschichte letztendlich auch nicht. Ich höre da eine Öko-Botschaft raus, dass der Mensch die Erde ausbeutet. Alles sehr sehr nett und so.

            • 6
              Kimikohori 24.06.2025, 22:26 Geändert 24.06.2025, 22:29

              Während Pixar dieses Jahr mit "Elio" gerade seine 29. Film veröffentlicht hat, war "Monsters, Inc." ihr 4. Film. Der erste, der im neuen Jahrtausend auf den Markt kam und nach zwei Toy Stories und einem großen Krabbeln der bescheidene Beginn einer langen erfolgreichen Reise.

              Ich hatte "die Monster AG" seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Natürlich fällt dem Zuseher sofort die bescheidene Animationsqualität auf. Vor einem Vierteljahrhundert war das einfach so. Nachdem ich etwa 3/4 aller 3D Animationsfilme von Pixar und Disney Filme gesehen habe, weiß ich natürlich was in dem Genre möglich ist. Inhalt kann immer noch über Style triumphieren, das war für mich hier nicht wirklich der Fall. Ich bin auch einfach kein Fan von "verrückten" Welten mit zig nicht-menschlichen, abstrakten Figuren wie in "Robots". Dank einem dynamischen Duo namens Sully und Mike und der liebenswürdigen Boo war die recht überschaubare Geschichte unterhaltsam genug um nicht ins Langweilige zu driften. Der Film ist nett ansehbar, hat manche Längen, er existiert einfach.

              • 3 .5

                Es ist schon absurd. Monatelang vor der Veröffentlichung des Films hörte man fast nichts außer Unkenrufen. Eines haben fast alle Reviews gemein: Die Schreiber möchten sich von allen Vorurteilen distanzieren. Kann es sein, dass da mal wieder eine laute Minderheit auf die Barrikaden gegangen ist und die restlichen Zuseher einfach nur einen guten Film sehen möchten? Man muss nicht alle Änderungen gutheißen, diese werden immer für Gegenwind sorgen. Trotzdem kann man sich zumindest offen zeigen gegenüber Neuerungen.

                Wie dem auch sei. Ich muss natürlich zu aller erst sagen, dass ich den Film nur aus Langeweile heraus geschaut habe. Ich habe mir also mit einem Langweiler meine Langeweile vertrieben. Die Geschichte kannte ich, den Disney Animationsfilm hingegen habe ich erst noch vor mir. Ich finde, dass es klassische Märchenverfilmungen grundsätzlich schwer haben, einen ganzen Film zu füllen. Änderungen hin und her. Wäre mir jetzt nicht so super wichtig. Hätte man den Charakteren und der Geschichte Tiefgang hinzugefügt...

                Es fängt mit dem vielen Gesang an, setzt sich in blassen Figuren fort (auch wenn ich Rachel Zegler durchaus mag), geht mit langweiligem CGI weiter. Es ist kein Spoiler, dass Schneewittchen in den Apfel beißen wird. Wer jetzt aber denkt: Oh, der Film schaltet seine Hauptcharakterin für ein paar Minuten aus, der irrt gewaltig. Und wer wiederum denkt, dass es ein episches Finale gegen das böse Schwiegermonster geben wird, der liegt erneut falsch. Kurz gesagt ist "Schneewittchen" ein seelenloses, absolut langweiliges, kitschiges, harmloses Filmchen. Ich bin mal sehr gespannt, wie mir der Animationsfilm gefallen wird.

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                • 6

                  Einer der wenigen Pre-1960er Animationsfilme war das in Deutschland sehr bekannte Märchen "Dornröschen", welches als fünften und letzten Film der 1950er Jahre auf den Markt brachte. Es ist erstaunlich, wie es den Machern gelingt, mit dem nicht sehr ergiebigen Originalstoff einen Film mit über einer Stunde Laufzeit zu füllen. Wegen der lange Produktionszeit, dem aufwendigen Stil (irgendwas Gotisches) und den rekordhohen Produktionskosten von $6 Mio. war der Film anfangs ein finanzieller Flop.

                  76 Jahre später muss ich sagen, dass mir der Film ganz gut gefallen hat. Besser sogar als viel andere Werke - #22 von derzeit 48 gesehen Filmen. Eigentlich gibt das Ursprungsmärchen nicht viel her und doch habe ich mich kurzweilig unterhalten gefühlt. Die Geschichte verzichtet auf dämlichen Slapstick, nicht mal tierische Sidekicks haben ihren Platz. Die 3 Feen sind sehr sympathisch, die Hexe Malificent kommt gut böse rüber, Dornröschen ist liebenswürdig, wir haben den Prinz und das war es eigentlich. Dazu bekommt diese Märchen-Verfilmung einen interessanten visuellen Stil und das sah für mich auch heute gut ansprechend aus. Es war übrigens einer der letzten Filme, die Walt Disney höchstpersönlich beautsichtigte. Der Showdown gibt wirklich nicht viel her, die böse Hexe wird viel zu einfach vernichtet, sei's drum. Erwähnenswert sei auch das Lied "Once upon a dream".

                  • 6
                    Kimikohori 19.06.2025, 23:38 Geändert 19.06.2025, 23:46
                    über Elio

                    "And you may ask yourself, ‘Well... how did I get here?"

                    Mein erster Kinobesuch dieses Jahres war passenderweise der neuste Animationsfilm von Pixar namens "Elio". Hohe Erwartungen hatte ich nicht, es war auch kein Pflichtbesuch, aber im Sommer und am Feiertag der passende Zeitpunkt.

                    Ich bin auf jeden Fall gut in den Film reingekommen. Der Waise Elio wird von seiner jungen Tante aufgezogen, womit beide große Schwierigkeiten haben. Der Junge träumt davon, mit Aliens in Kontakt zu treten, was ohne Überraschung dann auch passieren wird. Die Weltraumszenen zu Beginn vermittelten auf der großen Leinwand schöne Stimmungen, der Hauptcharakter war mir auch sofort sympathisch. Ich denke aber, dass dieser Pixar Film sich an ein jüngeres Publikum richtet.

                    Ab dem Zeitpunkt wo die Handlung weitgehend in den Weltraum verlegt wurde und der Bösewicht auftauchte, ging dem Film spürbar die Luft aus. Es war noch alles ganz hübsch anzusehen, die Höhepunkte waren aber selten und wirkliche Humortreffer gab es nur ab und an. Es fällt mir schwer, die exakt passende Initialbewertung zu vergeben. Grundsolide 6 Punkte sind in Ordnung, was "Elio" an sich sehenswert macht, aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt der Film keinesfalls. Weder war er spannend noch wirklich lustig, die Geschichte passierte einfach. Einzig auf der emotionalen Ebene denke ich konnte "Elio" noch am besten Punkten.

                    Blicke ich in meine Pixar-Statistik, dann bleiben die letzten Highlights "Rot" (2022) und "Luca" (2021), "Elemental" und auch "Alles Steht Kopf 2" waren ähnlich solide aber unbeeindruckend.

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                    • 8

                      Teil 1 kam 2004 auf den Markt und dementsprechend gestaltete sich dann auch die Qualität der Animationen. Trotzdem gefiel mir die Geschichte, die Superheldenfamilie war einfach super sympathisch. Flash forward...14 Jahre! Und da hat sich natürlich unglaublich^^ viel in Sachen 3D-Animationenstechnik getan! Um das Jahr 2004 sahen 3D-Animationsfilme keinesweg schlecht aus, "Ratatouille", "WALL-E" und "Oben" bewiesen bis zum Ende des Jahrzehnts, das es spürbar bergauf geht, aber Disney selber begann erst ab 2010 seine 3D-Animations Vorherrschaft zu zementieren.

                      2018 war es nach 14 Jahren Wartezeit endlich so weit. "The Incredibles 2" sieht einfach gut aus und macht genauso viel Spaß. Da ist Energie drin. Jetzt kann die Superfamilie endlich loslegen. Naja, also so halbwegs. Der zweite Teil vereint Herz und Action, die Story ist jetzt nicht großartig geworden, für das Genre aber mehr als unterhaltsam geworden. Mit Herz, Witz und Superkraft überzeugt dieser Film fast durchgängig. Gerade das Baby bringt viel Witz rein. Der Twist ist absehbar, geschenkt.

                      Teil 3 soll übernächstes Jahr in die Kinos kommen, da werde ich ebenfalls dabei sein. Fortsetzungen von guten Animationsfilmen stehe ich sehr positiv gegenüber...wenn denn das Potenzial vorhanden ist ("Vaiana 2" z.B. war für mich ein kleiner Rückschritt) Ein gut gemachtes neues Abenteuer mit den liebgewonnenen Figuren in deren etablierten Welt nach oftmals über 5 Jahren Pause ist völlig in Ordnung.

                      • 3 .5
                        Kimikohori 15.06.2025, 18:10 Geändert 15.06.2025, 18:28

                        So. Durch diesen Film habe ich mich gerade gekämpft. Aber welcher Film welcher Film ist, ob ich es jemals raffen werde? Das hier ist "Melody Time". Es gibt nämlich auch den Film "Make Mine Music", der in den USA 1946 herauskam, der den gleichen deutschen Titel hatte, aber scheinbar nicht mehr zu haben scheint. Und der ohnehin nicht auf Diney+ erhältlich ist. Einerseits nervig, andererseits bin ich froh. Diese komischen Episodenfilme sind sicherlich damals echt revolutionär gewesen und keineswegs schlecht gemacht, aber einfach nichts, was mich halbwegs interessiert.

                        Disney-Ranking: #43 von 47

                        Zumindest habe ich jetzt fast alle "Package Era" Filme von Disney geschafft. 4 von 6. Also fast alle stimmt auch nicht und 2 von den Biestern ist echt nervenaufreibend. Zumindest aber stehen jetzt wieder Spielfilme diverser Jahre auf dem Programm.

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                        • 6 .5
                          Kimikohori 11.06.2025, 15:50 Geändert 11.06.2025, 15:54

                          Wenn Elefanten fliegen könnten...

                          Auch über 80 Jahre nach seinem Erscheinen hat "Dumbo" noch seinen Charme. Die Geschichte des kleinen Elefanten mit den großen Ohren ist in ihren besten Momenten rührend, die Animationen wirken trotz ihres gigantischen Alters sehr gelungen und besonders die Maus Timothy sticht mit Witz und Herz heraus. Dumbo selbst bleibt als stille Hauptfigur erstaunlich stark in Erinnerung.

                          Allerdings gibt es auch trotz der dankbaren Spielzeit von nur knapp einer Stunden auch viele nur nette Szenen. Die Geschichte kommt mäßig in Fahrt und abseits des dynamischen Duos gibt es halt keine wirklichen anderen Charaktere. Die „Pink Elephants on Parade“-Sequenz ist nach wie vor ein surrealer Fiebertraum, der aber zumindest Disney untypisch und kreativ umgesetzt wurde und mir von meiner Erstsichtung immer noch in Erinnerung geblieben war. Trotz allem ist "Dumbo" ein sehenswerter Disney-Film, der auf jeden Fall auch heute noch seine Daseinsberechtigung hat.

                          Disney-Ranking: #20 von 46

                          • 5

                            Honig, Hüpfer, Heulsuse: Puuhs bunte Welt für die Kleinen

                            "Winnie Puuh" richtet sich klar an ein sehr junges Publikum – und das ist auch völlig in Ordnung. Diese Zielgruppe wird mit den liebenswerten Figuren sicher deutlich mehr Spaß haben als ich es hatte. Schon nach kurzer Zeit war klar: Der Bär liebt Honig, der Hase ist übergenau, der Tigger hüpft wild durchs Bild, der Esel beklagt sich mit stoischer Melancholie, die Eule palavert selbstverliebt, und das Schweinchen fürchtet sich vor allem und jedem.

                            Und doch: Ich habe schon deutlich zähere und nervigere Disney-Filme gesehen. Die 1977er-Verfilmung ist hübsch gezeichnet, die Figuren haben durchaus ihren Charme, und die Idee, die Geschichte in ein aufgeschlagenes Bilderbuch einzubetten, ist kreativ und liebevoll umgesetzt.

                            Disney-Ranking: #34 von 46

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                            • 4

                              Visuell beeindruckend, erzählerisch vorhersehbar: Die bescheidenen Anfänge Disneys

                              Für einen Film, der fast 80 Jahre alt ist, hält sich "Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte (1949)" visuell erstaunlich gut – die Animationen sind ziemlich charmant und für die damalige Zeit überraschend detailreich. Erzählerisch lieferte er genau das, was ich von allen "Package-Era" Filmen erwartet hatte: eine Mischung aus Slapstick, skurrilen Figuren und überzogenen Actionszenen. Beim zweiten Teil mit der gewissermaßen faszinierenden Figur Ichabod gab es immerhin ein paar ganz gelungene Momente, das alleine reißt dieses Werk aus den Frühjahren Disneys aber nicht mehr nach oben.

                              Disney-Rangliste: Platz 39 von 45

                              • 4 .5
                                Kimikohori 07.06.2025, 23:06 Geändert 07.06.2025, 23:09

                                The Not-So-Good Dinosaur

                                Ich hätte den Film wohl nach wenigen Minuten abgebrochen – wäre er nicht Teil meiner Animations-Reise durch alle Pixar und Disney Produktionen. Der mir bislang unbekannte Film "The Good Dinosaur" stammt aus dem Jahr 2015 und gehört zum Werk des Studios Pixar. Mit wenigen Ausnahmen richtet sich der Film klar an ein jüngeres Publikum und geht dabei keinerlei kreative Risiken ein. Da es im Jahr 2015 zum einzigen Mal zwei Veröffentlichungen von Pixar gab, bietet sich der direkte Vergleich mit "Alles Steht Kopf" an. Auch vor 10 Jahren war schon wesentlich mehr möglich...

                                Im Zentrum des 16. Animationsfilms des Studios steht der ängstliche Dinosaurier Arlo, der auf seinem Heimweg zahlreiche Gefahren überstehen muss, um zu seiner Familie zurückzukehren. An seiner Seite: der wilde Menschenjunge Spot. Das ungleiche Duo sorgt für einige niedliche und humorvolle Momente, doch viel mehr bleibt leider nicht hängen. Die Handlung ist vorhersehbar, und die wiederholten Angriffe durch verschiedene Kreaturen wirken schnell monoton. Visuell ist der Film zwar hübsch, aber er zeigt sein Alter, obwohl gerade mal 10 Jahre alt. Das ging besser. Die fast fotorealistischen Landschaften kontrastieren mit den überstilisierten Cartoon-Charakteren, was nicht wirklich harmonisch wirkt. Besonder unangenehm empfand ich die karge, fast leere Landschaft im Film, einfach keine Animations-Wohlfühlumgebung.

                                Pixar-Ranking: #19/20

                                • 7

                                  🎷 We Got the Jazz – Disney’s letzter Tanz im 2D-Gewand

                                  Seit dem damaligen Kinostart in den allerletzten Wochen der 2000er habe ich "Küss den Frosch" nicht mehr gesehen. Die Motivation zur Zweitsichtung hielt sich lange in Grenzen – obwohl ich den Film damals eigentlich ganz positiv in Erinnerung hatte. Dass Disney in den 2010er Jahren eine Qualitätsoffensive starten würde, die mich nachhaltig überzeugen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Die 2000er dagegen habe ich fast komplett durch – sie waren für Disney wie auch für mich durchwachsen.

                                  "Küss den Frosch" markiert dabei nicht nur den Abschluss dieser schwierigen Dekade, sondern ist zugleich auch der letzte große 2D-Animationsfilm des Studios – und damit der Abschiedsfilm einer ganzen Ära.

                                  Was bei der erneuten Sichtung auffällt: Das Ganze ist ein hübsch gestalteter, spaßiger, wenngleich ziemlich risikoarmer Animationsfilm. Mit Tiana steht ausnahmsweise eine afroamerikanische Hauptfigur im Zentrum – ein Schritt, der sich erstmal gut anfühlt, inhaltlich aber dadurch verwässert wird, dass sie (wie auch Prinz Naveen) den Großteil des Films als Frosch unterwegs ist. Dass der Film trotzdem funktioniert, ist fast schon erstaunlich. Denn über weite Strecken sehen wir hauptsächlich zwei Frösche, einen jazzverliebten Alligator und ein Glühwürmchen durch die Sümpfe von Louisiana turnen.

                                  Doch genau diese tierische gut gelaunte, gut aufgelegte, wild zusammengewürfelte Truppe, gepaart mit dem klassischen Slapstick, dem erwartbaren Disney-Bösewicht und ein paar gut platzierten Musikeinlagen, sorgt dafür, dass "The Princess and the Frog" irgendwie nie langweilig wird und etwas überraschend mit Charme, Tempo und Witz ins Ziel groovt. Kein Meilenstein – aber ein würdiger, sympathischer Schlussakkord für die handgezeichnete Phase der Disney-Animation, die ich genauso schätze wie mittlerweile 3D animierte Filme.

                                  • 7

                                    Ich habe diese kürzlich bei Netflix erschienene Serie eigentlich nur eingeschaltet, weil ich gerade Besuch hatte und wir etwas Zeit zu überbrücken hatten. Mit den überdrehten Trickfilmen als auch den cringeworthy Real-Verfilmungen konnte ich nie viel anfangen (abgesehen als Kind). Ich muss sagen, für mich trifft diese 2025er Asterix Miniserie den richtigen Ton. Sie verwendet bekannte Asterix Elemente, übertreibt es aber nicht. Dazu hat mir die 3D-Animation und die gesamte Machart richtig gut gefallen. Es ist leichte Unterhaltung und trotz Überlänge waren die 5 halbstündigen Folgen schnell weggesnackt.

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                                    • 7
                                      Kimikohori 25.05.2025, 21:51 Geändert 25.05.2025, 21:59
                                      über Coco

                                      Als mein mittlerweile 19. Pixar Film kam nun der 2017er Film "Coco" an die Reihe. Da die Story in zwei Welten stattfindet, in unserer Welt und im Jenseits, erinnert er natürlich auch klar an "Soul", ebenfalls von Pixar (2020).

                                      Der kleine Junge Miguel ist sehr sympathisch und aufgeweckt, er gerät durch ungünstige Umstände in die Welt der Untoten, die als Skelette dargestellt werden. So richtig warm geworden bin ich mit diesem gruseligen Setting nie, allerdings fand ich die Umsetzung schon ganz gelungen und unterhaltsam. Überraschungen bietet der Film jetzt nicht, aber er fesselt auf gewisse Weise schon. Ein bisschen Musik lockert auf, was mir im Vergleich zu den üblichen Disney-Songeinlagen gut gefiel. Dazu gibt es trotz Differenzen immer wieder herzliche Momente, so wie sich das für gute Animationsfilme gehört. Die Qualität der Animationen fand ich richtig gut.

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                                        Der Stoff aus dem Alpträume sind...

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                                          Kimikohori 24.04.2025, 13:54 Geändert 24.04.2025, 13:55

                                          Vaiana 2: Viel Meer, wenig Magie!

                                          Es liegen dann doch stolze 8 Jahre zwischen den beiden Vaiana Filmen - und 2026 soll die Realverfilmung auf den Markt kommen. Während mir Teil 1 noch als ein ganz guter Film in Erinnerung blieb, war bei der Fortsetzung spürbar die Luft draußen. In "Vaiana 2" begibt sich Vaiana gemeinsam mit Maui und einer neuen Crew auf eine gefährliche Reise, um die verfluchte Insel Motufetu zu finden, den Fluch des Gottes Nalo zu brechen und die Völker des Ozeans wieder zu vereinen. Sie stellt sich eine Crew zusammen und schippert über das Meer, erlebt ein 08/15 Abenteuer und schafft es dank der Hilfe vom Halbgott Maui, am Ende natürlich ihr Ziel zu erreichen. Letztendlich bekommen wir nicht wirklich etwas zu sehen, was man nicht schon anderswo in sehr ähnlicher Form zig-fach gesehen hat.

                                          Auch wenn die Charaktere ganz sympathisch waren und Vaiana selbst mit ihrer fröhlich-positiven Art und auch Maui's Witz punkten können, liefen für mich standardisierte Actions-Szenen über den Bildschirm, die mich wenig packen konnten. Nach der Sichtung von mittlerweile genau 20 Animationsfilmen von Disney/Pixar seit dem Jahr 2010 fand ich den Animations-Look von "Vaiana 2" irritierend. Es wirkte so Knetfiguren/Puppenmäßig. Sicher ist Vaiana mit ihren großen Augen niedlich, doch die Animationen sind einfach zu perfekt, zu steril, zu glattpoliert. Das hat mich während des Schauens irritiert. Genauso waren mir da zu viele Songs drinnen. Vielleicht wäre das nicht so störend gewesen, wäre die Geschichte spannender und abwechslungsreicher gewesen.

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                                            über Tarzan

                                            Rumble in the Jungle

                                            Auf diesen Film habe ich mich nicht sonderlich gefreut. Im Nachhinein muss ich sagen: Trotz gewisser Schwächen hat der letzte Disney Film des letzten Jahrtausends mich echt gut unterhalten. 1999 brachte Disney mit "Tarzan" einen der letzten großen handgezeichneten Animationsfilme ins Kino – und bewies noch einmal, wie viel Herz, Action und Emotion in klassischen Zeichentrickfilmen stecken kann. Die Geschichte rund um den Jungen, der von Gorillas großgezogen wird und zwischen zwei Welten hin- und hergerissen ist, wird temporeich, einfühlsam und visuell beeindruckend erzählt.

                                            Die Handlung nimmt den Zuschauer auf eine Reise in den wilden Dschungel, in dem Tarzan aufgewachsen ist. Auch wenn die Figuren, von Tarzan über die liebenswerte Gorilla-Mutter Kala bis hin zu den humorvollen Begleitern wie Terk und Tantor und der charismatischen Forscherin Jane, viel Sympathie wecken, bleiben die Geschichte als auch die Figur Tarzan selber an manchen Stellen etwas schwer zu glauben. Da es sich aber um einen Märchen-Animationsfilm handelt, kann man manch klischeehafte Kämpfe gegen einen Tiger auch leichter akzeptieren. Das Finale, in dem die Tiere die Wilderer zu einfach besiegen, zeigt wieder die Märchenhaftigkeit dieses Films.

                                            Trotzdem wird der Film durch seinen Humor und ein großes Herz getragen – man fiebert mit Tarzan und seinen Freunden mit, die sich trotz aller Widrigkeiten gegenseitig unterstützen. Der Soundtrack fügt sich dabei trotz gewisser üblicher Phil Collins Pop-Seichtheit schön in den Film ein, verstärkt die emotionalen Momente und sorgt für eine noch tiefere Verbindung zum Film. Die Animationen haben mir weitgehend richtig gut gefallen, auch wenn sie nicht ganz perfekt sind – sie fangen dennoch die Schönheit des Dschungels und die Dynamik von Tarzans Sprüngen und Bewegungen beeindruckend ein und machen „Tarzan“ zu einem größtenteils kurzweiligen Werk.

                                            Disney-Ranking: #16 von 41

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                                              Kimikohori 18.04.2025, 23:20 Geändert 18.04.2025, 23:23

                                              Feuerwasser

                                              Mein vorletzter fehlender Pixar Film des aktuellen Dekades platziert sich auf Platz 12 von 18 gesehenen Filmen, knapp vor "Onwards". Mit "Lightyear" wird es bis zu Elio's Juni-Kinostart vermutlich nichts.

                                              Wie fand ich den Film? Es war mir nicht ganz einfach ihn halbwegs zu mögen. Vermutlich hat jeder Mensch seine Grenzen, was er in Filmen und natürlich besonders Animationsfilmen für tolerierbar erachtet und wann für ihn die Grenze überschritten ist. Immerhin sind Pixar Filme normalerweise genau wie Disney-Filme westlich geprägt, da bekommt man bei japanischen Filmen und Serien deutlich abgespacte Themen serviert. Bei mir dauerte es einige Zeit, bis ich mich so halbwegs in der Filmwelt wiederfinden konnte. Solche Filme neigen ob ihrer nicht-menschlichen Welt gerne dazu, die dort präsentierten Figuren so kreativ wie möglich zu gestalten. Zum Glück sind die Hauptprotagnoisten sympathisch, da haben wir den sympathischen Wasser-Boy Wade, der sich in die kühle Ember verliebt, die anfangs sehr aufbrausend und unnahbar ist. Sie verändert sich aber besonders durch ihn zum Positiven und das tut dem Film gut. Auch die Filmeltern konnten Sympathiepunkte ergattern.

                                              Die Themen wie Migration, Integration, die Träume der Einwandererkinder und Liebe zwischen zwei Kulturen werden für einen Animationsfilm ganz gut präsentiert. Viel mehr gibt es jetzt nicht, das reicht aber auch. Die Filmwelt fand ich nicht so überragend, aber es gab einige nette Gags und Spielereien mit Feuer und Wasser bzw. deren Charakteren, auch wenn ich kaum lachen musste. Ein grundsolider Pixar-Film der Neuzeit, der tatsächlich trotz 6 verliehener Punkte zu den schwächeren des Studios zählt. Was ich nicht in Animationsfilmen hören möchte sind zeitgemäße seichte Radiopop Nummern Marke "Steal The Show" von diesem Lauv. Da hat's mich gegruselt.

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                                              • 4 .5
                                                Kimikohori 15.04.2025, 23:19 Geändert 15.04.2025, 23:19

                                                Nun, das war er also, mein 40. Disney Animationsfilm. Es handelt sich um eher um einen Kuddelmuddel als einen wirklichen Film. Die erste Hälfte dreht sich um den Bären Bongo, der aus dem Zirkus ausbüchst. War ganz nett. Neben merkwürdig bis nervigen Real Life Einschüben kämpfen im zweiten Abenteuer Mickey, Goofey und Donald gegen einen Riesen. Das Übliche halt.

                                                Wirklich nichts Besonderes. Viel mehr schaue ich diese Frühwerke einfach weg. Immerhin gab es aber schon schlechtere Disney Filme, da war dieser Film, deren Titel sehr bescheuert klingt und den ich mir nicht merken möchte, wirklich gar nicht so übel und landet derzeit auf Position 33 von 40. Jetzt folgen großteils Filme aus den letzten 25 Jahren, das sollte dann auch wieder den einen oder anderen Hit zu Tage fördern.

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                                                  „Weder Biest noch Beauty“ – Ein Märchen zwischen Magie und Mittelmaß

                                                  Disney-Klassiker hin oder her – wenn ich heute auf „Die Schöne und das Biest“ (1991) zurückblickt, kommen zwiespältige Gefühle auf. Dieser Disney Film gilt/galt als Meilenstein: Er war der erste animierte Film, der je für den Oscar als Bester Film nominiert wurde, wurde vielfach ausgezeichnet und spielte hunderte Millionen Dollar ein. Es hat sich allerdings sehr viel getan, man selber wird älter und es sind sehr viele wesentlich bessere Werke auch von Disney in den letzten Jahren auf den Markt gekommen.

                                                  Die Geschichte ist schlicht gehalten: Ein egoistischer Prinz wird zur Bestie verflucht, bis ihn jemand aufrichtig liebt. Die clevere Belle opfert sich für ihren Vater und landet im verzauberten Schloss – wo sie sich schließlich in die Bestie verliebt. Quasi von jetzt auf gleich. Der ganze Film wirkt wie mit dem Holzhammer gestrickt. Belle ist als Figur angenehm (aber auch zu) sympathisch: leselustig, klug und unabhängig. Die Bestie bleibt lange Zeit unsympathisch. Dazu gesellen sich die nervigen Dorfbewohner um ihren überarroganten Anführer Gaston. Hier wurde sich gar keine Mühe gemacht, es werden extrem platte und steinzeitlich wirkende Storyelemente präsentiert.

                                                  Ein großer Störfaktor ist das ständige Gesinge. Der eine oder andere Song ist ja auch ganz schön, wenn man aber den Mangel an Inhalt mit Songmontagen strecken muss, ist eigentlich alles gesagt. Das wahre Herz des Films schlägt bei den verzauberten Dienern. Lumière, Von Unruh, Madame Pottine und Tassilo – sie alle tragen die emotionale und komödiantische Last der Geschichte. Ohne sie würde der Film viel steifer wirken. Ihre Präsenz macht das Schloss lebendig, und ihr Schicksal – gefangen in einem absurden Zauber, abhängig von der Beziehung zweier anderer – ist tragischer, als es der Film selbst manchmal anerkennen will.

                                                  Unterm Strich ist „Die Schöne und das Biest“ weder eine Totalkatastrophe noch ein Meisterwerk. Es ist einfach ein okayer Film. Wer mit Nostalgie schaut, wird vieles mögen. Wer mit kritischem Blick schaut, findet Schwächen. Und wer beides versucht, bleibt irgendwo in der Mitte hängen.

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                                                  • 5 .5

                                                    Schon in den ersten Minuten haben mich die Animationen der menschlichen Figuren irritiert. Was mich bei diesem Disney-Werk aus 2021 verwundert hat, schließlich gefielen mir seit 2010's "Rapunzel" die Animationen richtig gut und ich hatte an ihnen kaum bis nichts auszusetzen. Das für mich bisher aktuellste Maushaus-Werk wollte mir nie so wirklich gefallen. Ein guter Animationsfilm besteht aus dem Zusammenspiel einer unterhaltsamen und spannenden Geschichte, liebevoll gestalteten Charakteren und einer visuell beeindruckenden Welt, die die Emotionen und Themen der Geschichte auf kreative Weise unterstützt.

                                                    Die Geschichte ist merkwürdig, in der gezeigten Welt fühlte ich mich nie richtig wohl, der Drache Sisu war mir stellenweise zu cool, generell war dieser Trupp mit einem Baby und einem kleinen Jungen vielleicht zu divers. Kann wirklich so sein, dass aus Diversitätsgründen ein Baby reingeschrieben wurde. Mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Natürlich bietet der Film auch schöne Momente, keine Frage, dazu aber dann auch zu viele Szenen ohne viel Wirkung. Raya begibt sich auf eine Schatzsuche, hat ihre Sidekicks, kämpft teilweise in übertriebener Manier, dazu die teilweise nicht wirklich überzeugenden Animationen (was Jahre vorher schon besser ging), ich hab's einfach nicht gefühlt.