Oliver Stone machte es mit seinem Biopic W – Ein missverstandenes Leben vor: Auch die jüngste Geschichte lässt sich gut als Film verarbeiten. HBO denkt genauso und erweitert sein Sortiment historischer TV-Filme und -Serien um einen weiteren Eintrag: Game Change – Der Sarah-Palin-Effekt. Die TV-Produktion basiert auf dem gleichnamigen Buch der Journalisten John Heilemann und Mark Halperin, das sich im Vordergrund eher mit dem Verhältnis von n/a und den Clintons befasst. Da Republikaner aber wesentlich interessanter (und oft lustiger) anzuschauen sind, geht es im Film um den späten Kampagneneintritt von Sarah Palin als Vizepräsidentin für n/a.
Bei Game Change handelt es sich nicht um irgendeine TV-Produktion. Julianne Moore und Ed Harris kommen täuschend echt rüber als Sarah Palin und John McCain. Beide wirken ein bisschen fluffiger als sonst, was ihnen zusätzlich den Politiker-Look verpasst. Woody Harrelson spielt den Berater von John McCain und schlägt im Trailer den Einsatz von Sarah Palin als game-changing pig. Obama hatte das Diversitätselement in den Wahlkampf gebracht, das Sarah Palin für die Republikaner verkörpern sollte. Verfilmt wurde der Stoff von Jay Roach (Austin Powers), der zusammen mit Drehbuchschreiber Danny Strong schon den 2000er Wahlkampf inszenierte (Recount – Florida zählt nach, 2008). Wo ich nun eine Zwerchfell-zerfetzende Komödie erwartet hätte, wird ein überernstes Drama geboten.
Beim ersten Anschauen des Trailers war ich darüber enttäuscht. Aber gerade diese Ernsthaftigkeit und der Fokus auf die Republikaner, verkörpert von nicht unbedingt republikanischen Schauspielern, sind das Maggi in dieser Filmsuppe. Einige Lacher werden bei der Wahlkampfverfilmung aber sicher trotzdem dabei sein. Das ist gar nicht zu vermeiden. Im März 2012 hat Game Change seine Premiere bei HBO.
Was haltet ihr vom Trailer?