Live aus Berlin - James Camerons Avatar

08.12.2009 - 18:13 Uhr
Der Avatar von Sam Worthington
20th Century Fox
Der Avatar von Sam Worthington
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Zur Pressekonferenz und Round Tables waren James Cameron, Sigourney Weaver, Sam Worthington, Zoe Saldana, Jon Landau und Stephen Lang zugegen. moviepilot berichtet von dem Großevent.

Seit Jahren prahlt James Cameron damit, er werde mit Avatar – Aufbruch nach Pandora das Kino revolutionieren. Zustimmen konnte ich dem zwar bei der gestrigen Pressekonferenz nicht wirklich, aber mit Sicherheit hat Cameron einmal mehr einen Blockbuster geschaffen, der weltweit enorme Besucherzahlen verzeichnen wird. Mehr darf an dieser Stelle nicht verraten werden, zu Freitag könnt ihr auf moviepilot jedoch bereits die erste Kritik zum “epischen Fantasy-Abenteuer des Regisseurs von Titanic” lesen.

Nun ja, besonders viel Gehaltvolles kam zwar nicht beim gemeinschaftlichen Interviewen des Star-Regisseurs heraus, schließlich wissen die meisten moviepiloten unter euch bestimmt schon, dass Avatar – Aufbruch nach Pandora der erste Film Camerons seit 12 Jahren und Titanic ist und dass er so lange abwarten musste, um die 3D-Technik zu entwickeln, die für Avatar notwendig gewesen ist. Zum Zeitvertreib drehte der Kanadier ein paar Dokumentarfilme – nur um nun mit Avatar hoffentlich die Grundlage für eine Fantasy-Abenteuer-Trilogie zu legen, die sich bei Erfolg des ersten Films mit Battle Angel fortsetzen und mit einem dritten Film abgeschlossen werden soll.

Er habe den Zuschauer zum Erstaunen bringen wollen, so Cameron auf eine der ersten Fragen der Journalisten am heutigen Freitag im Hôtel de Rome am Berliner Bebelplatz. Seitdem er ein Kind gewesen sei, wollte er eine alternative Welt wie Pandora erschaffen und hätte die Inspiration dafür durch die Tier- und Pflanzenwert unserer Erde gewonnen. Als fanatischer Taucher sei ihm die ozeane Unterwasserwelt auch schon oft als fremdartig und wundervoll erschienen – Pandora solle diesselbe Reaktion beim Kinozuschauer hervorrufen. Ein ganz klein wenig schien dann doch die berühmt-berüchtige Arroganz Camerons durch. Jähzornig sei er, so hörte man nach Titanic. Es wurde gesagt, Kate Winslet wolle nie mehr einen Film mit dem “Tyrann” drehen, es sei denn, eine Menge Kohle sei im Spiel. Nun ja, vielleicht versaute ihm heute auch die Einstiegsfrage eines Journalisten die Laune, der fragte, wie die digitalen Brustwarzen der Na’vi entstünden seien…

Nun, diesen Cameron sahen auch die Journalisten für wenige Momente, gerade bei den Fragen, die die Einzigartigkeit und Schönheit von Avatar – Aufbruch nach Pandora skeptisch betrachteten. Auf die Frage eines Kollegen, ob er fürchte, die Kritiker könnten zwar das Visuelle würdigen, den Plot aber simpel finden, antwortet das ergraute Enfant Terrible mit einem gedonnerten “What the fuck are you talking about? Next question.” Auf diejenige einer Kollegin, ob etwa Pocahontas (1995) Einfluss auf Avatar gehabt hätte, da Cameron ja genau in diesem Jahr mit dem Drehbuch befasst gewesen sei, ballerte der Filmemacher: “Hätte ich dies [eine Nähe von Pocahontas zu Avatar] beabsichtigt, so wäre ich der dümmste Regisseur der Welt. WTF. Nächste Frage.”

Ob der Gute nervös sei? Ja. Trotz des enormen Avatar-Staraufkommens (Sam Worthington ,Sigourney Weaver, Michelle Rodriguez, Zoe Saldana, Giovanni Ribisi, Stephen Lang) fürchte er, so Cameron, die Marketingkampagne ziele nur auf männliches Publikum (aha, daher nun also auch die Antwort auf die Frage, weshalb noch schnell mit dem Slogan “Vom Regisseur von Titanic” geworben wird, anstatt von “Vom Regisseur von Aliens und Terminator”). Ein Seitenhieb für den Verleiher. Aber so scheint er tatsächlich zu sein, der Blockbuster-Macher der Superlativen, der sich nach eigenen Worten auch bei Avatar nicht darum schert, wie die Kritiken werden. Denn im Gegensatz zu Titanic sei es bei Avatar – Aufbruch nach Pandora eben piepegal, was die Kritiker schreiben, hier geht es um Gefallen für diese Art von Filmen oder eben Nicht-Gefallen. Und Avatar – Aufbruch nach Pandora wird sicherlich einigen gefallen…

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