Nur zwei Menschen kennen die Gewinner der Oscar-Nacht. Die beiden Leiter der Wahlprozedur, Brad Oltmann und Rick Rosas, sind nach Angaben der Akademie die einzigen, die die Ergebnisse vor der Oscar-Nacht kennen. Seit Dienstag stehen sie nämlich fest und wahrscheinlich versuchen zahlreiche Personen, den beiden das gehütete Geheimnis zu entlocken. Aber nicht da: Sie schweigen.
Alle Stimmen der American Academy sind abgegeben, durchgezählt und zusammengerechnet wurden. Ihren Wahlzettel haben 5.810 Mitglieder abgegeben. Dabei handelt es sich nicht nur um amerikanische Filmkünstler, auch Ausländer können Mitglieder werden. Eine internationale Buchführungsfirma, die von der American Academy eigens beauftragt ist, führt dieses Prozedere seit Jahren durch. Sie steckt die Gewinner dann auch in den Kuvert und versiegelt ihn, bringt die weißen Umschläge unter höhster Sicherheitsstufe dann zur Oscar-Verleihung und händigt sie persönlich an die Laudatoren aus.
Viele scheinen trotzdem schon zu wissen, wer gewinnt. Wer auf Slumdog Millionär wettet, erhält nicht gerade viel Gewinn. Das Sozialdrama ist der große Favorit. Weder Regisseur David Fincher noch der als Hauptdarsteller nominierte Brad Pitt glauben angeblich, mit einem Oscar für Der seltsame Fall des Benjamin Button nach Hause zu gehen. Derart übermächtig ist der britische Indien-Film. Auch Gus van Sant mit Milk, Ron Howard mit Frost/Nixon und Stephen Daldry mit Der Vorleser werden zwar alle Erscheinen, sich vielleicht auch Hoffnung machen, aber wenn sie realistisch sind, sollten sie sich auf einen hoffentlich interessante Show freuen, mit ihren Kollegen plaudern und sich auf einen gemütlichen Abend eingestellt. Wirkliche Chancen auf den Oscar räumt ihnen keiner ein.
Insofern könnte die Verleihung in der Nacht vom Sonntag zum Montag ziemlich langweilig werden. Zu hoffen ist, dass Moderator Hugh Jackman vielleicht die ganze Sache aufpeppt.