Welche Filme lieben die moviepiloten? Teil 5!

12.06.2009 - 12:09 Uhr
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Nicht nur die üblichen Verdächtigen: User entdecken ungewöhnliche, seltene, besondere Filme! Heute stellen wir euch Dig, Wer den Wind säht (1960) und Andrej Rublow vor

Ihr liebt moviepilot, weil euch die Seite neben aktuellen News aus dem Kino, TV und DVD-Bereich auch mit Tipps zu besonders tollen Filmen versorgt, die genau auf euren Geschmack passen. Durch die Prognosenberechnung (hier ein Forumsthread zu diesem Thema) hat sicherlich der ein oder andere bereits einen neuen Lieblingsfilm für sich entdecken können.

Ihr fragt euch bestimmt auch, was andere moviepiloten mögen, welche Filme von der Community mit den höchsten Punktezahlen versehen werden. Deshalb haben wir in unserer Datenkiste gekramt und eine Liste mit Filmen zusammengestellt, die im Durchschnitt mehr als 8 Punkte auf moviepilot erhalten haben. Darunter fallen selbstverständlich Klassiker wie Vertigo – Aus dem Reich der Toten oder Eins, zwei, drei, aber auch Juwelen wie Brügge sehen… und sterben? aus dem vergangenen Jahr. Heute möchten wir erneut drei Filme vorstellen, die nicht unbedingt oft bewertet wurden – von daher wohl den meisten von euch unbekannt sein dürften -, die aber nichtsdestotrotz von euch moviepiloten besonders gelobt wurden. Viermal haben wir euch bereits heiß geliebte Filmperlen vorgestellt (siehe unten). Eventuell findet ja der ein oder andere unter euch auch in dem heutigen Artikel einen neuen Lieblingsfilm? Lasst es uns wissen!

1. DiG! von Ondi Timoner, USA 2004

Wer auf Rockmusik steht, hat diese großartige Dokumentation über den Aufstieg und Fall zweier Bands unserer Zeit bereits gesehen. Dig! erzählt, wie sich die Dandy Warhols und The Brian Jonestown Massacre formieren, gemeinsam Musik produzieren, kreativ sind und wie einige an den Drogen und dem Suff zugrunde gehen. Darüber hinaus behandelt der Film, der die Musiker über 7 Jahre hinweg begleitete, das Archetyp der zwei Freunde, die zu Rivalen werden. Während der eine sich einer professionellen Karriere widmet und mit den Dandy Warhols den Durchbruch erlebt, verschreibt sich der andere unter dem Vorwand der “wahren Rockmusik” den kleinen Konzertsälen, dem Heroin und der Promiskuität. Hier der Trailer zu Dig!, der Anton vom Brian Jonestown Massacre im Übrigen ganz und gar nicht gefiel:

Den Usern gefällt’s: “Großartige Doku mit einer ermutigenden Message: Scheitern hilft” oder “Einzigartige Dokumentation über wahrhaftigen Rock and Roll. Kraftvoll. Ehrlich. Durch und durch brilliant” lesen wir auf der Kritikseite zum Film.

2. Wer den Wind sät von Stanley Kramer, USA 1960

1960 erschuf Stanley Kramer einen Klassiker des Gerichtsdramas, der für vier Oscars nominiert wurde und den von der Kritik hoch gelobten Gene Kelly in einer seiner wenigen reinen Sprechrollen zeigte. Der Film basiert auf einem wahren Gerichtsprozess aus den USA. Dort wurde 1925 ein Biologielehrer von einem Pfarrer verklagt, weil er rechtswidrig – damals galt in Tennessee noch das Alte Testament als Evolutionstheorie – in der Schule die Evolutionstheorie unterrichtete. Der daraus resultierende Prozess wurde kräftig medialisiert und ging als “Affenprozess” in die Annalen ein. Spencer Tracy als Anwalt und Fredric March als bibelfester Volksheld bieten einen Schlagwechsel der Meisterklasse.

Hier das Intro zum Film

Den Usern gefällt’s: “Inherit the Wind ist ein Meisterwerk des US-amerikanischen Films” lesen wir auf der Kritikseite zum Film.

3. Andrej Rubljow von Andrei Tarkowski, Russland 1969

Андрей Рублев ist ein Klassiker des russischen Films von einem der renommiertesten Regisseure der Filmgeschichte: Andrei Arsenjewitsch Tarkowski (in allen möglichen Schreibvarianten!). Nach vier Jahren Dreharbeiten wurde der Film sogleich nach seinem Erscheinen in Russland verboten und musste von ausländischen Filmfestspielen herbei-erpresst werden. 1967 erstmals nach Cannes eingeladen, wurde seine Aufführung mit der Begründung abgelehnt, der Film befinde sich noch im Schneideprozess. Jahrelang wurde geschnitten und diskutiert, bis die 205 Minuten “nur” noch 168 Minuten lang waren.

1969 durfte er in Cannes nur außerhalb des Wettbewerbs laufen und konnte somit nicht die Goldene Palme gewinnen. Die Sowjetobrigkeiten warfen Tarkowski das Grundthema des Films vor, welches den Künstler Rublow als Mann porträtiert, dem es schwerfällt, unter den politischen Bedingungen seiner Zeit den Glauben an seine Kunst zu bewahren. Dies sei, so die Zensoren, eine Metapher für den Künstler zur Zeit Tarkowskis. Erst 1972 war der Film über den russischen Ikonenmaler Andrej Rubljow und die Beziehung von Künstler und Macht im Ausland zu sehen. Die Kritiker reagierten fasziniert, aber teilweise auch mit Unverständnis für die Dramaturgie dieses epochalen Werks und Abscheu für die sehr plakativen Gewaltszenen.

Hier ein zehnminütiger Ausschnitt aus dem Epos

Den Usern gefällt’s: “Einmalig, groß …der beste Film des genialen Tarkowskij” oder “Ein zugleich realistischer wie kunstvoller Film von Tarkowskij” lesen wir auf der Kritikseite zum Film.

Hier weitere Themenartikel aus dieser Reihe

Welche Filme lieben die moviepiloten? Teil 1

Welche Filme lieben die moviepiloten? Teil 2

Welche Filme lieben die moviepiloten? Teil 3

Welche Filme lieben die moviepiloten? Teil 4

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