Er fährt in einem gläsernen Aufzug, läuft durch lange Gänge eines modernen Wolkenkratzers und schaut miesepeterig drein. Zugegeben: Die Rolle von Sean Penn in The Tree of Life von Terrence Malick ist nicht unbedingt ein Traumpart für einen gestandenen Schauspieler.
Mit dieser Position ist Sean Penn selbst jedenfalls absolut einverstanden. In einem Interview mit dem französischen Magazin Le Figaro tat er nun öffentlich seinen Unmut kund. „Ehrlich gesagt, ich versuche noch immer herauszufinden, was ich in dem Film zu suchen habe“, so drückt er seine Enttäuschung aus und fügt hinzu, dass nicht einmal Malick selbst ihm seine Rolle zufriedenstellend erklären konnte.
Sean Penn äußerte sich allerdings nicht ausschließlich zu seinem Part, sondern holte bei der Gelegenheit gleich noch ein wenig weiter aus: Zwar halte er das Script nach wie vor für eines der Besten, die er je las, doch „eine klarere und konventionellere Narration hätte dem Film geholfen, ohne seine Schönheit und Wirkung zu zerstören“.
Sean Penn ist nicht der erste Schauspieler, der in einem Film von Terrence Malick zu kurz kommt. Schon der Auftritt von Adrien Brody in Der schmale Grat wurde auf zwei Zeilen zusammengekürzt, und auch Kollegen wie Mickey Rourke, Gary Oldman und Viggo Mortensen hatten bereits das Vergnügen mit Malicks unerbittlichem Cut.
Wie bewertet ihr Sean Penns Rolle in The Tree of Life? Ist Kritik berechtigt?