Spencer Tracy hatte Katharine Hepburn, Bugs Bunny hatte seine Möhre und Will Ferrells Traumpartner auf der Leinwand heißt zweifelsfrei John C. Reilly. Ihre unbestreitbare Chemie brachte 2006 den Asphalt der NASCAR-Kurven in Ricky Bobby - König der Rennfahrer zum Glühen und zwei Jahre später sezierten sie maskuline Ideale im Dienstleistungszeitalter für Adam McKays komödiantisches Opus magnum Stiefbrüder. Nun kennen wir endlich ihre dritte Zusammenarbeit: Holmes and Watson heißt der Film. Entgegen eures und unseres ersten Instinkts handelt das Projekt leider nicht von der Jahrhunderte überwindenden Brieffreundschaft des Serienkillers H.H. Holmes mit der oscarnominierten Schauspielerin Emily Watson.
Vielmehr meldet Deadline , dass Will Ferrell in die Rolle des fiktiven Detektivs Sherlock Holmes schlüpfen werde, während John C. Reilly dessen treuen Begleiter Dr. John Watson spielen soll. Gemeinsam mit Regisseur und Drehbuchautor Etan Cohen (Tropic Thunder) wollen sie den legendären Spürnasen aus der Feder von Arthur Conan Doyle eine komödiantische Färbung verleihen. Diese soll Holmes and Watson dann auch von den diversen jüngeren Variationen der Geschichte abheben, darunter die Kinofilme mit Robert Downey Jr. und Jude Law sowie die Serien Sherlock und Elementary. Deadline zufolge ist das Projekt in den letzten Wochen zügig vorangeschritten, nachdem einer glücklichen Seele aufgefallen war, dass Will Ferrell und John C. Reilly in ihren Kalendern auf denselben Seiten Prestige Worldwide-Logos gekritzelt hatten, statt Filmdrehs und sonstige Verpflichtungen einzutragen.
Ein Wermutstropfen bei Holmes and Watson ist sicherlich die Abwesenheit von Ferrells Langzeit-Kreativpartner Adam McKay, der neben dem (ich wiederhole) Opus magnum Stiefbrüder auch Ricky Bobby mitgeschrieben und inszeniert hatte. Aus dem Rennfahrerfilm ging übrigens auch die Idee für Holmes and Watson hervor: Ursprünglich war nämlich der Espresso schlürfende Raser Sacha Baron Cohen als Ko-Star von Will Ferrell vorgesehen gewesen. Schon damals existierte das Drehbuch von Etan Cohen, das nach einer möglichen Überarbeitung zügig verfilmt werden soll. Cohen hatte Ferrell zuletzt in Der Knastcoach inszeniert.
Was lernen wir daraus? Es gibt überraschend viele Cricket-Spieler mit dem Nachnamen Watson.
Ein Kinostart für Holmes and Watson steht traurigerweise noch nicht fest.