Die besten Filme - Berlinale 2015

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Berlinale 2015
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Beste
  1. DE (1963) | Animationsfilm
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    Animationsfilm von Bruno J. Böttge.

    Ein rätselhafter bunter Vogel, das muntere Teufelchen, ein Fröschlein und der pausbäckige Herr Winter – mit diesen und vielen anderen Figuren wurde das DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden international bekannt. Gegründet vor sechzig Jahren entstanden hier mehr als 750 Zeichen-, Puppen oder Silhouettenfilme. Die Dresdner Animationskünstler liebten ihre Zuschauer und nahmen sie mit auf die Reise ins Zauberreich der Phantasie. Der schönste Dank für ihre Arbeit, die noch ganz ohne Computer auskommen musste, war ein begeistertes Publikum. Generation widmet dieses Sonderprogramm der Kunst des DEFA-Trickfilms. (Text: Berlinale)

  2. JP (2014)
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    von Yoriko Mizushiri.

    Der Vorhang hebt sich: Eine Kyōgen-Bühne wie beim Nō-Theater, ein Untersuchungsraum beim Augenarzt, ein Sushi-Tresen. Es sind zwei, die sich an diesen Orten begegnen. Gefühle unterschiedlichster Art, die zwischen Angst und Faszination, zwischen Zärtlichkeit und Geborgenheit liegen, flammen auf und werden sofort umgesetzt in die Praxis. Die Gefühle des anderen werden ertastet. In langsamen, fließenden Bewegungen, getragen von einem Netz aus Tönen, verschmilzt Yoriko Mizushiri in ihren pastellfarbigen Animationen Farben und Gesten, Aktionen und Objekte zu einer sinnlichen, erotischen Erfahrung. Die Konnotation der Objekte ist dem Gefühl geschuldet. (Text: Berlinale)

  3. DE (1984) | Animationsfilm
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    Animationsfilm von Günter Rätz.

    Ein rätselhafter bunter Vogel, das muntere Teufelchen, ein Fröschlein und der pausbäckige Herr Winter – mit diesen und vielen anderen Figuren wurde das DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden international bekannt. Gegründet vor sechzig Jahren entstanden hier mehr als 750 Zeichen-, Puppen oder Silhouettenfilme. Die Dresdner Animationskünstler liebten ihre Zuschauer und nahmen sie mit auf die Reise ins Zauberreich der Phantasie. Der schönste Dank für ihre Arbeit, die noch ganz ohne Computer auskommen musste, war ein begeistertes Publikum. Generation widmet dieses Sonderprogramm der Kunst des DEFA-Trickfilms. (Text: Berlinale)

  4. BR (2014)
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    von Joel Pizzini.

    1930 dreht der brasilianische Filmemacher und Poet Mario Peixoto, vom expressionistischen und avantgardistischen Kino Europas inspiriert, ein Meisterwerk der brasilianischen Filmgeschichte: den zweistündigen Stummfilm Limite. 2014 montiert Joel Pizzini mit Bildern aus Limite und zusätzlichem dokumentarischen Material – darunter Interviews mit dem Regisseur aus den Siebziger- und Achtzigerjahren – eine Hommage an den Film und vor allem an seine Macher. Mario Peixoto hat nach Limite nie wieder einen Film vollendet, wohl aber an verschiedenen Projekten gearbeitet. In MAR DE FOGO entwirft Joel Pizzini eine mögliche neue Filmsequenz. Er versucht dabei, der inszenatorischen Linie von Limite zu folgen. Mit visuellen Mitteln untersucht er das Gefühl, das Peixoto gehabt haben könnte, als er die Inspiration zu seinem Film verspürte. (Text: Berlinale)

  5. AU (2014) | Dokumentarfilm
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    Dokumentarfilm von Kitty Green.

    Sechs Mädchen präsentieren sich alle im gleichen Paillettenkleid für ein Casting. Sie erzählen, was ihr größter Traum ist, wo sie herkommen, wann sie zuletzt geweint haben. Die Mädchen sind aus allen Teilen des Landes angereist, einige haben schon Acting- oder Modelkurse absolviert. Sie bewerben sich um die Rolle eines einstigen Superstars: Oksana Bajul. 1994 gewann die damals 16-jährige Eiskunstläuferin das erste olympische Gold für die Ukraine. Sie war das Gesicht der jungen, unabhängig gewordenen Nation, unvergessen sind ihre Glückstränen.
    Auch bei den Bewerberinnen gibt es Tränen. Gespielte und echte, denn einige, nicht alle, haben dunkle Zeiten hinter sich. Es stellt sich die Frage, was aus den Hoffnungen der letzten 20 Jahre geworden ist. Die Filmemacherin überzeugt mit ihrer Idee, einen Film nur aus unkommentierten Probeaufnahmen zu montieren. Das Resultat ist eine vielschichtige Reflexion über weibliche Rollenbilder und den gesellschaftlichen Wandel in einem zerrissenen Land. (Text: Berlinale)

  6. AU (2014) | Drama
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    Drama von Malina Maria Mackiewicz mit Chloe Bayliss und Dominic Allburn.

    In ihren Ferien an einem einsamen See beobachtet Aishe, wie ihr Vater im Campingbus seine neue Freundin küsst. Aishe weiß nicht, was sie davon halten soll. Vor einem Jahr erst ist ihre Mutter gestorben. Aufgewühlt sucht Aishe die Nähe ihrer jüngeren Schwester. Sie liegen im Zelt und reden leise miteinander. In der milden Abendstimmung kommen Erinnerungen an die Mutter hoch. Dass ihr Vater wieder eine Freundin hat, weckt ihr eigenes Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Veränderung. Der Film erzählt die letzten zehn Minuten vor einem Sonnenuntergang. Wenig Zeit verstreicht, ungemein viel passiert. (Text: Berlinale)

  7. AT (2014)
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    von Sebastian Brameshuber.

    Motoren, Achsen, Zylinder – die Bauteile des Glücks. Was sich nicht in Europa weiterverkaufen lässt, schiffen die Scrapmaster vom Erzberg nach Afrika. Glück ist das (selten) leicht verdiente Geld, die (rare) Schönheit einer menschengemachten Maschine, die reale und imaginierte Freiheit auf Rädern. Zur Bild- und Tonpoetik von Autowerkstatt, Schrott und Paintballfeld liest ein anderer Wagenmeister, Bobby Sommer, ein Gedicht von Bertolt Brecht. Die singenden Steyr-Wägen, sie versprechen lautlose Leichtigkeit – ohne ihre Verwandtschaft zur Rüstungsindustrie zu verschweigen. (Text: Berlinale)

  8. DK (2015)
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    von Vibeke Bryld.

    „Wenn wir im Paradies leben würden, gäbe es keine Tränen und keine Trennung, keinen Hunger und kein Warten, kein Leiden und keine Unterdrückung, keinen Krieg, keinen Tod. Wir bräuchten keine Hoffnung mehr. Wir würden die Hoffnungen, die uns so lieb sind, verlieren. Wir Koreaner nennen die Hoffnungen ‘Han’.“ (Park Kyong-Ni) Harmonia hat ein glückliches Leben in Nordkorea gelebt, bis ihr mit Anfang 20 eines Tages die Wahrheit bewusst wird. Eine Wahrheit, die sie lange Jahre nicht sehen wollte: Was sie umgibt, ist ein zerbrochenes Paradies. Spät, aber nicht zu spät, wie sie glaubt, entscheidet sie sich für den einsamen Weg in das Unbekannte, in die Welt außerhalb der eng gesteckten Grenzen des Regimes in Nordkorea. Sie flieht über China nach Südkorea. Es dauert über ein Jahr, bis sie dort ankommt. Sie kommt zu spät. Aber es gibt kein Zurück. Aus Fotografien und Postkarten montiert die Regisseurin Vibeke Bryld das Leben von Harmonia. (Text: Berlinale)

  9. FR (2014)
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    von Momoko Seto.

    Das Universum in seiner Unendlichkeit. Auf dem Planeten Sigma sind riesige Kreaturen im Eis gefangen. Da, plötzlich, lösen unterirdische Vulkane Explosionen aus. Das Eis beginnt zu schmelzen, eine globale Erwärmung beendet den Dornröschenschlaf der Giganten und neues Leben beginnt: Die Tiere kriechen aus dem Eis. Frei von Zeit und Raum, nähert Seto sich dem Geschehen mit Zeitlupentechnik und mit extremen Makroaufnahmen. PLANET ∑ ist der dritte Teil einer Planeten-Reihe. (Text: Berlinale)

  10. CL (2015) | Drama
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    Drama von Omar Zúñiga Hidalgo mit Antonio Altamirano.

    Lucas und Antonio. Zwei junge Männer, die sich in einem abgelegenen Fischerdorf im Süden Chiles kennen und lieben lernen. Der eine lebt dort, der andere ist auf Besuch. Sinnlichkeit bestimmt die Geschwindigkeit der Erzählung und das Leben der beiden in den nächsten Tagen: Spiegel sein im anderen. Sich erkennen. Sich zulassen. Als das Dorf gegen die Liebe der beiden Männer rebelliert, markiert die Erfahrung dieser Begrenzung einen größeren Schritt im Erwachsensein von Lucas und Antonio. Eine einfache Geschichte von Liebe und Hingabe, inszeniert im Stil des Cinéma direct. Ein nicht so einfaches Setting im tiefsten Süden von Chile, wo alles, was aus dem vermeintlich Normalen ausbricht, sofort vernichtet, betraft werden muss. Die Figuren wissen um die Begrenzung im Dörflichen. Die romantische Idee, Widerstand zu leisten, währt nur kurz, wichtiger ist das Leben und die gefundene Liebe. Weitergehen. Über sich hinausgehen. (Text: Berlinale)

  11. SE (2014)
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    von John Skoog mit Chris Langley.

    Verlassene Landschaften sind die Protagonisten. Fragmente von Tönen weisen die Richtung. Jederzeit kann das Drama beginnen. Der Filmemacher John Skoog hat auf seiner Reise in den amerikanischen Westen ein neues Land entdeckt. In SHADOWLAND folgt ein Blick auf die kalifornische Landschaft auf den nächsten. Langsam, kaum bemerkbar, gleiten die Landstriche ineinander über. Wüsten wechseln mit Wäldern, wechseln mit Wasser, vom Auto auf die Straße, vom Boot auf den Fluss. Gedreht auf 16mm und in Schwarz-Weiß, entsteht durch die Montage eine Analogie, die an Fotografien von Ansel Adams und Alfred Stieglitz erinnert. SHADOWLAND ist eine sinnliche Versuchsanordnung zum vermeintlichen Erkennen von Orten auf visueller und auditiver Ebene, denn die besuchten Orte dienten in frühen Hollywoodfilmen als Stellvertreter für andere Orte in der Welt. Die Reise wird unterstützt durch eine Collage aus O-Tönen aus diesen Filmen. (Text: Berlinale)

  12. DE (2014)
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    von Christian Bau mit Imako Umesaka.

    Nach der Katastrophe von Fukushima entstand in der japanischen Sprache ein neues Wort: Genpatsu-Rikon, in der Schrift zusammengesetzt aus den Zeichen für „Atom“ und „Scheidung“. Der Dokumentarfilmer Christian Bau reist 2011 an die Ostküste Japans und geht dieser Wortschöpfung nach. Was hat der Filmemacher gesehen? „Ich habe alles gesehen.“ -„Sie haben nichts gesehen, gar nichts!“ (Text: Berlinale)

  13. FR (2014) | Drama
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    Drama von Ben Adler mit Conner Chapman und Ben Batt.

    Dass sie in diesem Bus landen würden, hätten sich der Vater und sein fußballbegeisterter Sohn nicht träumen lassen. Sie sind mit dem eigenen Auto aus England gekommen, um zu einem großen Länderspiel nach Paris zu fahren. Doch nach einer Panne kommt alles anders. Jetzt sitzen sie unter lauter aufgedrehten, englischen Fans, die so nett waren, sie mitzunehmen. Große Fahnen hängen aus den Fenstern. Bierbüchsen kreisen. Kampflieder werden gegrölt, Zoten und nationalistische Sprüche machen die Runde. Es wird laut gelacht und angegeben. Der Vater, ein bildungsbewusster Biedermann, ist mehr als befremdet. Doch sein Junge fühlt sich von derlei ungewohnten Grobheiten unwiderstehlich angezogen. Auf einer Raststätte eskalieren die Ereignisse. Der Vater will mit dem Pöbel nichts mehr zu tun haben, aber der Junge möchte das Spiel in Paris auf keinen Fall verpassen. Die Geschichte eines Vater-Sohn-Konflikts, der ein unerwartetes Ende findet. (Text: Berlinale)

  14. SE (2015) | Fantasyfilm, Drama
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    Fantasyfilm von Levan Akin mit Jimmy Lindström und Per Svensson.

    Seltsame Dinge geschehen an der Highschool einer ganz normalen kleinen Stadt. Mit einem toten Schüler fängt es an. Eines Morgens findet man ihn mit aufgeschnittenen Pulsadern auf der Schultoilette. Alle halten es für Selbstmord, nur die Freundin des Toten glaubt nicht daran. Dann stellen Schülerinnen übernatürliche Fähigkeiten an sich fest. Keine von ihnen weiß von den anderen. Aber wie in einer alten Prophezeiung vorhergesagt, treffen sie schließlich an einem magischen Ort zusammen. Sie sind die Auserwählten, die sechs Hexen, die die Welt vor der Zerstörung durch Dämonen retten können. Damit das gelingt, müssen sie zusammenhalten, doch das ist nicht so leicht. Jede hat ihre ganz eigene Geschichte, und sie sind so verschieden, wie sie nur sein können. Überall lauern Gefahren, und der Feind ist nah. Bald folgen weitere mysteriöse Tode. Die Direktorin der Schule scheint in undurchsichtige Vorgänge verstrickt zu sein. Alles steuert auf einen gewaltigen Kampf magischer Mächte zu. Das Böse wird danach nicht aus der Welt sein. Cirkeln ist die Verfilmung des ersten Romans einer populären schwedischen Trilogie. (Text: Berlinale)

  15. US (2015) | Drama
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    Drama von Erin Vassilopoulos mit Alessandra Mesa und Anamari Mesa.

    Zwei Teenagermädchen, eineiige Zwillinge, verbringen ihre ganze Zeit miteinander. Ein Leben ohne einander ist für sie nicht denkbar, sie sind eins. Eines Abends bringt der Vater einen Fremden mit nach Hause, und Unruhe macht sich breit. Als alle schlafen, macht sich eine der beiden Schwestern auf in die Nacht. Das Rauschen einer ans Ohr gehaltenen Muschel ist das Versprechen einer sinnlichen Welt. Schritte im dunklen Flur. Sie ist nicht alleine. Mit einer Filmsprache, die unter anderem dem Genre des Horrorfilms entlehnt ist, erzählt die Regisseurin Erin Vassilopoulos vom sexuellen Erwachen der Zwillinge. Mit der Ikonografie des Films findet sie eine cinematografische Lösung, um auf ökonomische Weise von den Haarrissen in der Beziehung zu erzählen, und zugleich, ohne viele Worte zu machen, einer neuen unbekannten Welt die Farben der Sinnlichkeit zu geben. Der Zusammenhalt unter den Zwillingen ist nach dieser Nacht nicht mehr derselbe und wird es nie mehr sein. (Text: Berlinale)

  16. AR (2015) | Drama
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    Drama von Anna Paula Hönig mit Micaela Cruz und Rosa Raina.

    Wenn man klarer sehen will, muss man die Augen schließen, sagt Catalina. Im gleißenden Sonnenlicht wandert das Mädchen über den endlos weiten Salzsee, bei dem es sich um die getrockneten Tränen der Geschichtenerzähler handelt, wie ihre Großmutter sagt. Denn damit die Sonne nicht aufhört zu scheinen, muss dem Sonnengott Tata Inti jeden Tag eine Geschichte geopfert werden. So verlangt es die Legende. Im Hochland, zwischen Lamas und Kakteen, ist Catalina der Sonne besonders nah. Ihre Großmutter hat inzwischen unsagbar viele Geschichten an sie weitergegeben und sie muss sich alle merken. Denn wenn die Großmutter stirbt, ist Catalina an der Reihe. Sie ist eins mit der Sonne und hat ihr viel zu erzählen. (Text: Berlinale)

  17. DE (2015) | Dokumentarfilm
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    Dokumentarfilm von Mischa Leinkauf und Lutz Henke.

    In der Nacht zum 22. Juli 2014 hissen Matthias Wermke und Mischa Leinkauf auf der Brooklyn Bridge in New York City zwei weiße amerikanische Flaggen. Die US-Flaggen nehmen sie ab und falten sie wie vorgeschrieben zusammen. Poesie oder Bedrohung? Kapitulation oder vielleicht Kunst? Darüber rätselte New York im letzten Sommer. Wie können ein und demselben Ereignis so viele unterschiedliche Bedeutungen zugeschrieben werden? Symbolic Threats lässt anhand von Presseberichterstattung eine breite Öffentlichkeit mit ihren extrem auseinanderklaffenden Interpretationen zu Wort kommen. Am Beispiel der hitzigen Debatte über die zwei Flaggen, die plötzlich auf den Türmen der Brücke auftauchten, fragt der Film, welchen gesellschaftlichen Handlungsspielraum Kunst heute hat. Was passiert, wenn die bedrohte Freiheit ihr das Element der Gefahr zurückgibt? Wer oder was macht sie zu einer Bedrohung? Are we safe in the city? What’s next? (Text: Berlinale)

  18. DE (2015) | Drama
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    Drama von Matthew Porterfield mit Hannah Gross.

    Eine Reise durch Tag und Nacht, Nacht und Tag. Lilly lebt seit einiger Zeit in Berlin. Sie ist US-Amerikanerin und auf der Durchreise. Sie hat einen Lover und kein Penthouse. Die Beziehung ist vage. „Du kommst und gehst, wie es dir gefällt", sagt er. „Was meinst du?“, fragt sie. „Nichts.”, sagt er, „Ich bin froh, wenn du hier bist." – „Ich bin auch froh, wenn ich hier bin." Dann spielt er Gitarre und sie umarmt ihn von hinten. Kurz nur, dann packt sie ihren Koffer. Lilly ist ein Drifter zwischen Welten und Orten. Sucht Menschen, Verbindungen, und bleibt doch immer nur im Außen. Bei Proben mit der Performance-Gruppe Gob Squad gehen Gedanken und Wünsche in der Performance auf: Worte werden zu Bewegungen. Zu Hause wartet ein Brief aus der Heimat auf sie. Unaufgeregt erzählt Matt Porterfield in ruhig komponierten Bildern von der Sehnsucht nach dem Ankommen. (Text: Berlinale)

  19. CO (2014) | Drama
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    Drama von Carlos Felipe Montoya.

    Der Weg zur Quelle ist weit. Die Mutter hat Nicole mit einer Flasche losgeschickt, um frisches Wasser zu holen. Nur von der Quelle darf das Wasser sein, denn nur dann kann sie sicher sein, dass es sauber ist. Nicole geht den langen Weg durch Agavenfelder und das Moor, vorbei an einem Tümpel, über steinige Pfade, bergauf, bergab, und füllt die Flasche mit frischem Quellwasser. Aber auf dem Weg zurück passiert etwas Unerwartetes. Und was sie dann tut, hätte sie eigentlich nicht tun sollen. Ob die Mutter es merkt? (Text: Berlinale)

  20. US (2014) | Abenteuerfilm, Drama
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    Abenteuerfilm von Christopher Nataanii Cegielski mit Jon Proudstar und Alex Quevedo.

    Es gibt Momente, in denen man sich unerwartet entscheiden muss, und nach denen nichts mehr ist wie vorher. Zwei Jungen bewirtschaften mit ihrem überstrengen Vater eine abgelegene Farm in New Mexico. Er ist ein kräftiger Mann mit einem Gesicht wie ein dunkler Fels. Mit kleinsten Gesten befehligt er seine Söhne. Sie trauen sich nicht einmal zu reden. Als eines ihrer Kälber vom Wolf gerissen wird, gehen die Jungen auf die Suche. Sie wollen ihn erschießen, um sich die Anerkennung ihres Vaters zu verdienen. Aber als sie den Wolf endlich aufgespürt haben, ist er gar nicht die böse Bestie. Er ist ein scheues, verwundbares Tier von grazilem Reiz. Der ältere Junge, der das Gewehr hat, zögert. Soll er ihn, darf er ihn wirklich abknallen? Ohne ein einziges Wort erzählt der Film von den tiefen Konflikten in den Jungen, von der Suche nach Zugehörigkeit und der Frage, ob es ein Leben gibt, das anders ist als das des Vaters und seiner Vorfahren. (Text: Berlinale)

  21. ES (2014) | Drama, Dokumentarfilm
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    Drama von Marc Johnson mit Zuŏ Bīn Shé.

    Am Anfang ist die Natur. Landschaftsaufnahmen von den „Fünf Drachen“ im Tal des Jangtse, des drittgrößten Flusses der Welt, Unesco Weltnaturerbe in der chinesischen Provinz Chongqing, sind mit Ausblicken auf die riesige Stadt Chongqing gepaart, die einem Moloch gleicht und das Tal beherrscht. Der Bienenzüchter Shé Zuŏ Bīn führt auf einem der Felsen ein traditionelles Frühlingsritual aus. Er lässt die Bienenköniginnen auf seinen Körper platzieren, die dann die Arbeiterbienen herbeirufen. Am Ende ist Shé Zuŏ Bīns ganzer Körper über und über mit Bienen bedeckt. Er ist wie in Trance und steht völlig still. Das Summen der Bienen beherrscht alles. Er vertraut seinen Bienen vollkommen, für einen Moment verlieren sie alles Gefährliche, Erschreckende. Sie sind ein Schutzschild. (Text: Berlinale)

  22. 5.8
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    Animationsfilm von Lothar Barke.

    Ein rätselhafter bunter Vogel, das muntere Teufelchen, ein Fröschlein und der pausbäckige Herr Winter – mit diesen und vielen anderen Figuren wurde das DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden international bekannt. Gegründet vor sechzig Jahren entstanden hier mehr als 750 Zeichen-, Puppen oder Silhouettenfilme. Die Dresdner Animationskünstler liebten ihre Zuschauer und nahmen sie mit auf die Reise ins Zauberreich der Phantasie. Der schönste Dank für ihre Arbeit, die noch ganz ohne Computer auskommen musste, war ein begeistertes Publikum. Generation widmet dieses Sonderprogramm der Kunst des DEFA-Trickfilms. (Text: Berlinale)

  23. SE (2014) | Drama
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    Drama von Anja Lind mit Sigrid Johansson und Joel Schmidt.

    Die kleine Agnes versteht nicht, warum ihr zehn Jahre älterer Bruder jetzt immer so müde ist. Auch tagsüber liegt er im Bett und will seine Ruhe. Als er ihr sagt, dass er jetzt eine Freundin hat, ist Agnes nicht ganz klar, was das für sie bedeutet. Noch nicht. Sie liebt ihren Bruder. Für sie ist er wichtiger als ihre langweilige Mutter, die immer nur liest. Als ihr Bruder seine Freundin zum ersten Mal mit nach Hause bringt, ist Agnes bereits skeptisch. Als er sich mit seiner Freundin in sein Zimmer einschließt, macht Agnes ihm klar, dass er das nicht mit ihr machen kann. Konsequent aus der Perspektive des Mädchens erzählt der Film von einer einschneidenden Erfahrung im Leben der Sechsjährigen, von ihrer Verlustangst und ihrem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Zum Glück hat Agnes tatsächlich den tollsten Bruder der Welt. (Text: Berlinale)

  24. GB (2015) | Drama
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    Drama von Petros Silvestros mit Del Henney und Thomas Finnegan.

    Ein junger Mann betritt eine mächtige Kirche. Vor dem Altar bleibt er eine Weile stehen und bekreuzigt sich, dann nimmt er im Beichtstuhl Platz. Es ist lange her, dass er zuletzt gebeichtet hat, bekennt er dem mitfühlenden Priester hinter der Trennwand. Was er heute zu berichten hat, wiegt schwer. Er plant ein Verbrechen, eine Tat, für die es keine Vergebung geben kann. Vor langer Zeit hat ihm jemand etwas angetan, das er nicht vergessen kann. Ruhig fragt der Priester nach, und ruhig antwortet der junge Mann. Bald geht es nicht mehr um dessen Sünden, sondern um die eines anderen. Es geht um das, was das Opfer bis heute nicht bewältigt hat. Was nicht mehr zu heilen ist, am allerwenigsten durch Beten und beruhigende Gespräche. Die düsteren Gemäuer der hochragenden Kirche werden zum Sinnbild einer Institution, auf der eine nicht abgegoltene Schuld lastet. (Text: Berlinale)

  25. AT (2015)
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    von Billy Roisz und Dieter Kovačič.

    Am Himmel ziehen die Wolken vorüber. Dunkles Grummeln. Eine Krähe kräht. Eine Melodie. Anzeichen dafür, dass etwas Unerwartetes passieren wird, liegen in der Luft. Mit ihrer Arbeit begeben sich Billy Roisz und Dieter Kovačič in die Strukturen und Mechanismen des im Horrorfilm evozierten Grauens. Sie experimentieren mit Hör- und Sehgewohnheiten, verwandeln die Leinwand in eine fragile Membran zwischen Betrachter und Betrachtetem und erforschen den Raum zwischen außen und innen. Oberflächen entziehen sich jeglicher Zuordnung, Raster wechseln mit Streifen und Punkten, mit vermeintlich Dinglichem. Die Grenzen zwischen Abstraktem und Konkretem sind aufgehoben. Das Vermessen des Raumes zur Orientierung ist unmöglich. Manchmal blitzt für eine Sekunde die Möglichkeit auf, zu verstehen, sich zu orientieren – und ist dann gleich wieder verschwunden. Vertigo. 14 Jahre nach Beginn ihrer Zusammenarbeit haben Billy Roisz und Dieter Kovačič nun auch wieder eine gemeinsame Regie-Arbeit vorgelegt. (Text: Berlinale)