Morissa schaut auf das Schaffen des Harmony Korine. Aktuell: Gummo (1997)

"Life is beautiful. Really, it is. Full of beauty and illusions. Life is great. Without it, you'd be dead."
In Xenia, Ohio wütete in den 70ern ein Tornado. Die Auswirkungen sind 20 Jahre später noch immer zu sehen. Das Erstlingswerk von Harmony Korine ist sehr speziell. Der Film hat keinen Plot, sondern zeigt im dokumentarischen Film das Leben der Bewohner in der White Trash Gesellschaft. Es werden fast ausnahmslos Laiendarsteller gezeigt, die das Leben, wie es gezeigt wird kennen. Habe den Film OmU gesehen, da ich mich voll und ganz darauf einlassen und den Spirit spüren wollte.
Verschrobene Hillbillys werden uns hier gezeigt. Wir folgen Solomon und Tummler. Die beiden Jungs verdienen sich mit dem Verkauf gefangener Katzen an einen Zwischenhändler, der sie dann an China-Restaurants weiterverkauft, etwas dazu, um sich ihren Klebstoff zum Schnüffeln zu finanzieren.
Aber nicht ohne sie vorher zu quälen.
Außerdem sehen wir die Schwestern Darby und Dot (Chloe Sevigny Brustszene gleich zu Beginn), die an sich ein unbeschwertes Leben führen und die normalsten in der Stadt zu sein scheinen. Auch wenn sie mit einem Jungen, der ständig mit einem rosa Kaninchenkostüm herumläuft befreundet sind.

Immer wieder sehen wir kurze Ausschnitte mit anderen Bürgern Xenias, die etwas über ihr Leben erzählen. Korine wechselt hier bewusst immer wieder die Kameraführung und die Erzählart, um den Stil der Doku bei zu behalten. Untermalt mit einem passenden Soundtrack (zumeist aus dem Metalbereich) nimmt uns der Regisseur mit in die amerikanische Unterschicht. Er bringt uns das Leben in der Kleinstadt nach einer Naturkatastrophe nahe. Die Darsteller verbuchen hier wieder ein klares Plus, da sie auch aussehen wie Rednecks und auch diese Welt kennen.
Wie bei Korine zu erwarten, ist der Film wieder sehr spieziell und nicht für jeden geeignet. Trotzdem weiß er mich zu überzeugen, da er ehrlich ist. Ehrlich gedacht, ehrlich gemacht, und ehrlich gespielt.
Man muss sich klar sein, dass man keinen roten Faden im Film bekommt. Es sind viele verschieden Aspekte, die eine Rolle spielen. Im Ganzen ist es aber das, was Harmony Korine wollte, nämlich eine Dokumentation simulieren, die das Leben des White Trash zeigt.
"Knew a little girl from Salt Lake City, two quart legs and two rubber titties. Loves electricity, but she burns off gas, got a V8 pussy and a Cadillac ass."

Community-Meinung zu Gummo