Der Affenmensch oder Wie ich lernte das Kino zu lieben

An meinen liebsten Kinomoment erinnere ich mich noch als wäre er gestern gewesen, obwohl er schon knapp 18 Jahre zurückliegt. Es war im Jahr 2000 und ich war knapp 5 Jahre alt, als mein Vater mich zu meinem ersten Kinobesuch mitnahm. Wir schauten damals Disney`s Tarzan und ich freute mich sehr auf den Mann der mit Tieren im Wald wohnt. Als wir im Kino ankamen habe ich ein Kindermenü mit Popcorn einem Eis und einer Fanta bekommen(ein Bild davon erinnert mich jedes Mal daran wenn ich bei meinen Eltern in der Küche sitze), dann im Kinosaal, ich war sehr aufgeregt, ging irgendwann das Licht aus und alle wurden ruhig. Jetzt begann er mein erster und gleichzeitig tollster Kinomoment: Gleich zum Anfang des Filmes als Tarzan und seine Familie von dem Jaguar angegriffen wurden und man wenig später merkt, dass es seine Eltern nicht überlebt haben standen mir die Tränen in den Augen und ich fragte meinen Vater ob sie es vielleicht doch geschafft hatten zu Überleben. Mein Vater aber saß gemütlich in seinem Kinosessel und schlief seelenruhig. Die Tatsache, dass er da so entspannt sitzen und schlafen konnte brachte mich zum Lachen und ich war abgelenkt vom Tod der Familie. Der Rest des Films gefiel mir dann auch sehr gut und ich erfreute mich an meiner neuer Erfahrung: Kino. Als der Film zu Ende war war mein Vater wieder wach und tat so als wäre er die ganze Zeit voll dabei gewesen und er freute sich natürlich, dass es mir trotz seiner geistigen Abwesenheit und der zum Teil traurigen Geschichte sehr gut gefallen hatte. Seit diesem Tag bin ich fasziniert von diesem Ort und erfreute mich seither an vielen schönen Kinomomenten. Aber dass mein Vater meinen ersten Kinobesuch verschlief werde ich niemals vergessen. Heute gehen mein Vater und ich mindestens einmal im Jahr zusammen ins Kino und seitdem ist er auch nie wieder eingeschlafen.

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