Die Geschichte hätte gut und gerne zur Marketingkampagne von Sacha Baron Cohen für seine Kultur-Clash-Komödie Borat gehören können, doch diesmal hatte der Brüno -Mime seine Finger nicht im Spiel. Die kasachische Sportschützin Maria Dmitrienko gewann bei einem Turnier in Kuwait die Goldmedaille und sollte gebührend mit einer Siegerehrung und ihrer Nationalhymne geehrt werden. Dumm nur, dass die Veranstalter, welche zuvor bereits die serbische Nationalhymne verwechselten, sich das falsche Lied aus dem Internet runterluden. Anstatt der Hymne ihres Landes tönte die kasachisch-sprachige Version von Borats Parodie durch die Lautsprecher (Spiegel Online).
Das Ausmaß der Peinlichkeit wird erst klar, wenn man einen Blick auf die Worte von Sacha Baron Cohens “Loblied” auf Kasachstan wirft. Es beginnt harmlos mit: Kasachstan, bestes Land der Welt – alle anderen Länder werden von kleinen Mädchen regiert, steigert sich mit den Worten, Kasachstans Prostituierte sind die Saubersten der Region, außer natürlich Turkmenistan, und erreicht seinen Höhepunkt in der letzten Zeile, Komm her und erfasse die Macht des Penises unseres Führers, vom Beginn seiner Hoden bis zu seinem Gesicht. Maria Dmitrienko, die Leidtragende des Fehlers, lauschte jedoch den eindringlichen Worten Borats ohne eine Miene zu verziehen. Obwohl die Siegerehrung mit der korrekten Fassung der Nationalhymne wiederholt wurde, regte sich ihr Trainer schrecklich über den Fehler auf und nannte den Vorfall “eine Beleidigung für Kasachstan”.
Der Film Borat sorgte in dem zentralasiatischen Land nicht gerade für Freudensprünge, stellte Sacha Baron Cohen seine kasachische Hauptfigur doch als frauenfeindlich, antisemitisch und dem Inzest nicht gerade abgeneigt dar. Deshalb ist die Komödie nach wie vor in Kasachstan verboten.