Es passierte bereits am 13. Februar: Borat hat wieder zugeschlagen! Erst jetzt wurde bekannt, dass Sacha Baron Cohen an diesem Tag in die Militärakademie im US-Bundesstaat Alabama einmarschierte. Ein Trick machte es möglich: Seine Crew und er gaben sich als deutsches Fernsehteam aus und die Nationalgardisten gewährten ihnen Zutritt. Sie glaubten, dass das vermeintliche Fernsehteam eine Dokumentation über ihre Akademie drehen wolle. Der britische Komiker bekam sogleich eine Uniform verpasst und durfte bei einigen Übungen mitmachen. Doch ein pfiffiger Kadett erkannte ihn, erstattete Meldung und Borat flog raus. Die Nationalgarde betrachtet den Vorfall als durchaus peinlich und verschärfte die Regeln für künftige Besucher.
Wie die entstandenen Filmaufnahmen verwendet werden, weiß noch keiner. Vielleicht tauchen sie in seinem neuen Film Brüno auf? Ob ein exerzierender Bruno da reinpasst? Denn in Brüno spielt Sacha Baron Cohen einen schwulen österreichischen Modejournalisten, der die schillernde Welt der Mode gründlich durcheinander bringt. Wie schon in Borat wird es seinem neuen Film wahrscheinlich gänzlich an politischer Korrektheit fehlen. So ist bisher bekannt – und wer sich die Spannung erhalten will, sollte jetzt nicht weiterlesen – dass Bruno ein afrikanisches Baby adoptiert und ein Casting für Kinder inszeniert. Bei letzterem werden die Mütter gewarnt, dass ihre Kinder sich als Nazis verkleiden müssten. In einer anderen Episode veranstaltet Bruno einen so genannten “Hetero-Festabend”, bei dem ein inszenierter Käfigkampf zwischen Männern stattfindet. Am Ende befinden sich alle in einem schwulen Liebes-Ring, so dass das zunächst amüsierte Publikum nicht mehr ein noch aus wußte und die Macho besonders sauer wurden.
Provokation und Tabubruch steht für den Verkleidungskünstler an der Tagesordnung. Berühmt wurde er in seiner Rolle als Ali G. Er inszenierte sich als Gangster-Rapper, der Prominente interviewt und dabei scheinbar naiv die intimsten Fragen stellt. Weltweit bekannt wurde er mit Borat, der Rolle eines kasachischen Journalisten, der angeblich Sitten und Gebräuche der USA studieren will. Er bekam dafür auch Ärger mit der kasachischen Regierung, die ihr Land in Verruf gebracht sah und mit vielen Beteiligten an dem Film, die sich verunglimpft sahen. Aber die Freiheit der Kunst besitzt bekanntlich viele Facetten.