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Das Märchen von der Magie des Filmes

29.08.2015 - 09:00 Uhr
Pans Labyrinth
Senator
Pans Labyrinth
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Aktion Lieblingsfilm 2015

Vor nicht allzu langer Zeit wurde, in einem Land zwischen den Ozeanen, welches dem unseren nicht unähnlich war, ein Film produziert. Dieser Film handelte von einem Mädchen, dem Krieg und der Fantasie, die es vermag die Grenze zwischen Realität und fremden Welten zu durchdringen. Der Film wurde bekannt, so wie sein Regisseur sich auch einen Namen gemacht hatte und er erschien eines Tages auch in unserem Lande. Dort fiel er an jenem verregneten Nachmittag dem Jungen in die klammen Hände, der schon so viel davon gehört hatte und der schon die früheren Filme des Guillermo del Toro gesehen hatte.

Vorsichtig öffnete er die Folie unter der sich das Titelbild verborgen hatte und fuhr mit seinen Fingern über den Schriftzug, der sich in goldenen Lettern von dem dunklen Rot des Hintergrundes absetzte: Pans Labyrinth. Tief atmend, ohne so recht zu wissen, was ihn erwarten würde, legte er den Film ein und ein Lächeln umspielte seine Lippen, als der Titel eingeblendet wurde. Wie schnell doch das Lächeln verschwand, abgelöst durch eine Achterbahnfahrt der Emotionen, schwankend zwischen Entsetzen, Zuneigung, Freude, Angst und Erleichterung. Als der Film nach zwei Stunden unserer Zeitrechnung endete und der Abspann langsam über den Bildschirm kroch, als er Junge sich nicht sicher war, was er von dem halten sollte, was er soeben gesehen hatte, da wusste er: Diesen Film würde er niemals wieder vergessen, diese magische Kombination.

Noch eine lange Zeit begleitete ihn der Gedanke an die fantastischen Bilder, die detailverliebt in einer Welt der schönsten Träume und der finstersten Albträume schwebten, an die Kreaturen, die in diesem Film zum Leben erwacht waren und an die Melodie, diese einfache Melodie, die einen begleitet, nicht mehr loslässt und dahinschweben lässt. Wahre Kinomagie mit einer Geschichte zu verketten, die von Morden handelt und von den Schreckenstaten des Krieges, in deren Mitte ein Mädchen sich in ihre Fantasie flüchtet, erscheint hart und grausam, doch am Ende bleibt die Hoffnung. Nun denkt der Junge, der schon fast ein Mann ist, wehmütig daran zurück, wie es war, den Film zum ersten Mal zu sehen und erkennt, dass er nichts weiter ist, als ein Märchen. Denn bekommen wir Märchen nicht auch erzählt, damit wir erkennen, was es alles Böses auf der Welt gibt? Und geben uns Märchen nicht immer am Ende die Botschaft mit auf den Weg, dass das Gute doch siegt und alles irgendwie ein schönes Ende findet, auch, wenn es erst nicht den Anschein hat? Irgendwie, so überlegt er, passt das Ende des Filmes wohl doch nicht ganz in ein Märchen, aber dafür umso mehr in die Realität, wo vielleicht nicht immer alles ein gutes Ende findet. Pans Labyrinth – ein Märchen der Realität?

Was dann passierte? Berührt von der Magie, die manche Kinofilme auszustrahlen vermögen schaute der Junge noch viele weitere Filme, doch diese reine Magie des Filmes erfuhr er nur noch wenige Male, sodass er diese Werke noch immer gerne schaut und sich ihrer erfreut. Und wenn er nicht gestorben ist, dann ist er noch immer auf der Suche, auf der Suche nach guten Filmen im Dickicht eines schier endlosen Angebotes, die so gut gemacht sind, dass man die Magie des Kinos spüren kann. Vielleicht hat er sie ja gefunden, aber das ist eine andere Geschichte.

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Dieser Community-Blog ist im Rahmen der Aktion Lieblingsfilm 2015 entstanden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Medienpartnern und Sponsoren für diese Preise:


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