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Das Tagebuch eines Bingewatchers

08.11.2017 - 20:30 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
"Blood Blockade Battlefront"
Milan Records
"Blood Blockade Battlefront"
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Gestern habe ich wieder mal einen Blick in die Netflix-Anime-Bibliothek gewagt. Dieses mal Blood Blockade Battlefront auf dem Prüfstand:

Nachdem ich mir die letzten Tage einen, auf RTL 2 Anime-Nostalgie gestützten, Dauermarathon mit Inuyasha gegeben hatte, war es wieder mal Zeit für etwas frisches und so wagte ich einen Blick in die kleine Anime Bibliothek von Netflix.

Da diese ja relativ überschaubar ist, stellt sich nur eine Frage: "Wer wird es dieses Mal?" Mit überschaubaren 12 Episoden entschied ich mich für Blood Blockade Battlefront. Manchmal bin ich von Animes etwas zu schnell voreingenommen und so fiel dieser bei vorherigen Abenden durch das Auswahlverfahren, da mich das Cover etwas abschreckte. So begann ich also etwas voreingenommen zu schauen und was ich zu sehen bekam hat mich sehr positiv überrascht.

Zunächst muss man sagen dass BBB optisch ganz vorne mitspielt. Über eine Laufzeit von 281 Minuten wird eine wunderschöne Bandbreite der Anime-Landschaft gezeigt. Diese wirkt an manchen Stellen sehr von Animes wie Soul Eater (wurden vom selben Studio produziert), One Punch Man oder Deadman Wonderland inspiriert, dass spricht aber in diesem bunten Genremix nur für den Anime. Einen großen Pluspunkt gibt es für die Präsentation einiger, zwar schon so ähnlich gesehenen aber innovativ umgesetzten Ideen. Ich kann mir vorstellen dass einige zu viele Ähnlichkeiten in anderen Werken finden werden, aber diese halten sich meiner Meinung nach in einer guten Balance. Der Humor der Serie wird immer wieder eingestreut und mit feinen Schnitten, zu vielen hintereinander zündenden Pointen, zugespitzt. Die Charaktere unterstreichen diesen, sodass man (zumindest als Anime-Fan) einiges zum lachen hat.

Die Charakterkonzeption kommt an manchen Stellen zu kurz, gerade da diese sehr viel Potenzial besitzen würden. Dasselbe gilt für den Story Verlauf, der dann doch oft zu hastig erzählt wird. So haben manche Plots einen übereiligen Aufbau und manche Zusammenhänge bleiben auch bei genauerem Betrachten etwas unschlüssig. Da die Serie aber sehr selbst ironisch vorgeht, gibt es hierfür auch nur einen kleinen Minuspunkt. Alles in allem haben wir hier eine stabile Animeserie der Neuzeit die sich zeigen lassen kann. Die erste Staffel wird mit einem 50-minütigen Finale, dass man als Musterbeispiel eines Shonen bezeichnen kann, abgeschlossen und lässt freudig aber gleichzeitig zweifelnd auf die 2. Staffel hoffen. Freudig da die Serie einiges an Potenzial zum ausbauen vorweist, aber vorsichtig da man ihr auf der Schattenseite eine etwas zu schwammige Konsistenz zu Lasten legen kann, die genau zu einem klassischen "eine der 500 mittelmäßigen Anime-Serien" Fiasko werden könnte.

Natürlich hoffe ich wie immer, dass mein Misstrauen aus der Welt geschaffen wird und die 2.Staffel positiv an der 1. anschließt. Ich gebe der Serie, mit einem Vertrauensvorschuss, 7 von 10 Punkten, die nicht mehr viel Luft nach oben haben.

Ich würde die Serie keinem Quereinsteiger empfehlen da sie dafür vielleicht doch zu schrill ist, denke aber dass Leute die schon vertraut mit Anime sind, ihren Spaß daran haben werden.

Für mich heißt es jetzt wieder mal suchen,....


Hier die Trailer zu den im Artikel erwähnten Serien:


Blood Blockade Battlefront (Kekkai Sensen):

https://www.youtube.com/watch?v=aMe0J7c8uOU

One Punch Man ( Wanpanman):

https://www.youtube.com/watch?v=2JAElThbKrI

Soul Eater ( Sōru Ītā ):

https://www.youtube.com/watch?v=KIKJ2FYsTcE

Deadman Wonderland ( Deddoman Wandārando):

https://www.youtube.com/watch?v=mBj7XXeOo28

Inuyasha (jap. zu d. "Hundewaldgeist"):

https://www.youtube.com/watch?v=TsPWVmesFS8


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