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Der Untergang der Postmoderne

22.05.2015 - 17:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Selbstzerstörende Zivilisation in "Mad Max"
Warner Bros.
Selbstzerstörende Zivilisation in "Mad Max"
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In der Filmlandschaft gab es bisher Geschichten, Sicht- und Erzählweisen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Jegliche Themen wurden analysiert und wieder in Frage gestellt. Die Postmoderne wartet unfreiwillig auf ein neues Zeitalter ...

Seit hundert Jahren weitet sich die Filmwelt in großen Schritten aus. Mit der Zeit gab es viele Abschnitte, die ihre Höhen, aber auch ihre Tiefen hatten. Die bis zu den Vierzigerjahren reichende Hollywood-Ära, welche stilbildende Genres ins Leben rief (typisches Beispiel: Film noir), ließ in den Sechzigern bis hin zu den frühen Achtzigern das New Hollywood mit völlig neuen Sichtweisen aufblühen. Während das "gute, alte" immer mehr durch CGI und Digitalkameras ersetzt wurde und die Begeisterung an Filmen nach und nach schwächelte, gab es trotzdem überraschend starke Ausgleichungen und hartnäckige Filmemacher der alten Schule. Langsam aber zeigen die Filme in ein und die selbe Richtung, zumindest ein großer Teil: Die Menschen der Postmodernen zerstören sich selbst. Sie erfinden alles, benötigen alle Ressourcen und sind am Ende orientierungslos. Die Wissensgier und auch die Gier nach Wohlhabenheit lässt die Zukunft immer trister und verletzender aussehen. Die Postmoderne wartet sehnlich auf ein neues Zeitalter. Aber wird der nächste Schritt wirklich ein besseren Leben für alle sein oder doch die totale Selbstzerstörung?

Der Mensch möchte Großes schaffen. Nach jedem Schritt möchte er den gerade erreichten mit einem noch viel größeren Schritt in den Schatten stellen. Dabei schreckt der vor nichts zurück, sei es die Umwelt oder sogar das Leben. Die Wissenschaft möchte höher steigen, in andere Universen oder zumindest im medizinischen Bereich einen weiteren Schritt gehen. Eine sich immer mehr häufende Krankheit ist Alzheimer, wegen dem Steigen des Durchschnittsalters. Doch voreilige Schlüsse zu ziehen bei dem Verdacht auf ein Heilmittel, ist, wie es uns Planet der Affen: Prevolution zeigt, keine gute Idee. Vollkommen egal für wie intelligent sich der Mensch hält, die Natur schlägt zurück, genau so wie die Affen nach ihrer folternden Gefangenschaft im Labor. Dies ist die etwas andere Art von künstlicher Intelligenz, da sie in diesem Falle in Form von Lebewesen ausartet und nicht als ein typisches Metall-Modell. In dem aktuellen Ex Machina greift Autor und Regisseur Alex Garland dieses Thema in einem neuen Stil bravourös auf. Das Katz- und Maus-Spiel, wer die Überhand in dem ganzen Spektakel hat, lässt sich zwischendurch nicht leicht durchschauen. !!SPOILER: Doch am Ende müssen sich sowohl der Wissenschaftler als auch der ausgeklügelte Programmierer eingestehen, dass die K.I. zum Alpha geworden ist. SPOILER ENDE!! Doch eine künstliche Intelligenz ist nicht nur eine Bedrohung, sondern vielleicht auch eine neue Liebschaft. Denn wenn die K.I. so lebensechte Züge besitzt, könnte man auch Gefühle für sie entwickeln? Ob diese von der K.I. auch innerlich so erwidert wird, wie sie es äußerlich ausstrahlen mag, bleibt demnach Philosophie. Einen Menschen hingehen kann dies emotional zerstören, wie in dem Film Her. Vielleicht ist es auch nichts anderes als eine Beziehung über das Internet. Schließlich zerstört man sich am Ende selbst durch falsche Interpretationen und fehlende Nähe des anderen.

Der realitätsnahere Untergang der Postmodernen ist weniger der durch künstliche Intelligenz, als die eigenhändige Zerstörung unserer Umwelt. Unbewohnbare Haufen von Müll, wie es in Wall-E - Der Letzte räumt die Erde auf der Fall ist, werden uns selbst zum Verhängnis. Aber nicht nur auf der Erde: Auch im Weltall hinterlassen wir ein Chaos von Weltraumschrott, das um unsere Atmosphäre streift und eine Katastrophe á la Gravity irgendwann bewirken lässt.

Zurück auf festem Boden: Der Wohlstand in der ersten Welt lässt einen schnell vergessen, wie hungrig und durstig andere Teile dieses Planeten aussehen. Anstatt selbst zu handeln, setzt man lieber auf all die Umweltschützer. Die Landwirtschaft trägt eine zu große Verantwortung, um so viele Menschen gesättigt zu ernähren. Die Ressourcen sind jetzt schon relativ knapp, aber soll es am Ende wirklich so aussehen wie bei Interstellar? Irgendwann hat das alles keinen Halt mehr. Die Natur bricht zusammen und übrig bleibt eine trockene Wüste und das nackte Überleben. Mad Max: Fury Road versucht dieses Thema mit überspitzten, actionreichen Ideen zu vertiefen. Gesetze gibt es nicht mehr. Ohne Gesetze werden die Menschen zu Tieren und drehen durch. Eine hart erarbeitete Zivilisation geht in solch kurzer Zeit den Bach runter. Demnach ist klar, dass ein Funke Humanismus in einer Welt wie der von Mad Max völlig fremd wirkt. Am Ende regiert nur noch der Wahnsinn beim skrupellosen Kampf ums Überleben.

Aber noch ist nichts endgültig. Hollywood warnt uns und wir sollten darauf reagieren! Oft genug wurden uns filmische Dystopien gezeigt und der Untergang unserer Postmoderne. Dennoch leben wir fortlaufend in totaler Selbstzerstörung. Vollkommen egal, wie viel Wissen noch offen ist und/oder Welten nicht entdeckt wurden, es ist viel wichtiger auf festem Boden zu bleiben und den Blick nach vorne nicht zu verlieren.

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