Gute Remakes sind die seltene Ausnahme. Viel häufiger kommt es vor, dass die Neuauflage bitterböse enttäuscht und das Original damit im direkten Vergleich sogar noch heller erstrahlen lässt als je zuvor. Wir haben die schlechtesten Remakes für Euch zusammengetragen, übernehmen aber keinerlei Haftung für eventuelle körperliche Schäden, die Ihr beim Durchstöbern einer solchen Liste davontragen könnt.
7. Die langweilige Tochter des Chauffeurs: Sabrina
Es gibt romantische Komödien mit Charme und es gibt romantische Komödien gänzlich ohne Charme. Das Remake Sabrina von 1995 mit Harrison Ford und Julia Ormond in der Hauptrolle gehört leider ganz klar zur zweiten Kategorie. Dabei hatte das Original Sabrina von 1954 mit Humphrey Bogart und Audrey Hepburn in den Hauptrollen doch vorgemacht, wie ein Film aussehen soll, der den Zuschauer mitten ins Herz trifft. Hätte sich Regisseur Sydney Pollack vor seiner Neuverfilmung nur mal 109 Minuten Zeit genommen und das Werk seines Vorgängers angeschaut, wäre vielleicht alles anders geworden. Dann wäre die neue Sabrina sicherlich auch keine unglaublich langweilige 127 Minuten lang. Aber hätte, täte, sollte zählt jetzt nicht mehr, der Zug ist abgefahren. Lasst einfach die Finger vom Remake und haltet Euch an das Original.
6. Die Stimmen haben gesagt, ich soll das tun: Amityville Horror – Eine wahre Geschichte
Schon das Original Amityville Horror von 1979 war eher maue Horrordurchschnittskost, das Remake Amityville Horror – Eine wahre Geschichte machte es nicht besser. Die “wahre” Geschichte vom Familienvater Georg Lutz, der im neuen Haus grausame Visionen bekommt und daraufhin auf seine Familie losgeht, ist auf der Leinwand irgendwie zu lame umgesetzt, um dem Kinozuschauer wirklich das Fürchten zu lehren. Kleine Kinder sind als Geister nicht per se gruselig und der Papa mit der Axt hatte schon zu viele Auftritte in den Horrorfilmen der letzten 30 Jahre, als dass er noch schocken könnte. Immerhin kann sich Produzent Michael Bay nun damit rühmen, einen sowieso schon schlechten Film noch schlechter gemacht zu haben. Das ist auch eine Leistung.
5. Essbesteck für Fortgeschrittene: Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre
Platz fünf geht auch auf die Kappe von Produzent Michael Bay, der ein Gespür für gute Remakes zu haben scheint. Der Unterschied zu Amityville Horror – Eine wahre Geschichte: Bei Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre war zumindest das Original Blutgericht in Texas ein durchaus spannender Horrorfilm. Fünf Jugendliche landen in der Gewalt einer Familie degenerierter Kanibalen. Einer davon hat eine Kettensäge. Das war in der Vorlage von 1974 schon krank und deshalb auch nicht jedermanns Geschmack. Regisseur Tobe Hooper deutete den Schrecken damals aber mehr an, als ihn auch tatsächlich zu zeigen. Beim Remake ist das völlig anders: Marcus Nispel lässt abgetrennte Körperteile fliegen und badewannenweise Blut fließen. Und das ist dann vollkommen unnötig und wirklich krank.
4. Die Rückkehr des gefährlichen Disconebels: The Fog – Nebel des Grauens
Der Horrorfilm Altmeister John Carpenter höchstpersönlich brachte The Fog – Nebel des Grauens anno 1980 auf die große Leinwand. Zugegeben, die Kritiker brachen damals nicht in Jubelstürme aus, aber das Kinopublikum hatte Gänsehaut und hob den B-Horrormovie über Nacht auf’s Kulttreppchen. Columbia Pictures wollte ein Stück vom Kuchen abhaben und drehte 2005 das Remake The Fog – Nebel des Grauens mit Smallville Star Tom Welling und Maggie Grace (Knight and Day) in den Hauptrollen. Leider waren dem Drehbuchschreiber Cooper Layne kurz vorher sämtliche guten Ideen ausgegangen, so dass die Neuauflage am Ende leider nicht mehr als ein uninspirierter und spannungsarmer Abklatsch des Originals war.
3. Schlaf bloß nicht ein: A Nightmare on Elm Street
Das konnte ja nur schlecht ausgehen für Samuel Bayer, den Regisseur des Remakes von Nightmare – Mörderische Träume. Das Original und seine Hauptfigur Freddy Krueger sind Kult in der Horrorfilmgemeinde und mitverantwortlich für die Teeniehorrorfilmwelle der 90er, der Streifen selber ist aber lediglich ein besserer B-Movie. Hinzu kommt, dass das Thema Freddy Krueger nach insgesamt acht Teilen schon etwas ausgelutscht war. Vor diesem Hintergrund gab es von Anfang an nichts besser zu machen für Samuel Bayer und sein Team. Versucht haben sie es dennoch und sind dabei kläglich gescheitert. Lediglich was die Besetzung der Hauptrolle mit Jackie Earle Haley angeht, brauchen sie sich keine Vorwürfe zu machen. Übrigens: Produzent war auch hier Remakespezialist Michael Bay.
2. Ist da eine Seele drin?: Planet der Affen
Der Name Tim Burton ist eigentlich ein Prädikat für skurrile Figuren, düstere Settings und vor allem für eine ausufernde Fantasie. Um so größer ist das Unverständnis darüber, was 2001 beim Remake von Planet der Affen schieflief. Sogar nach den Maßstäben Hollywoods gehört das seichte Remake mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle ganz tief in die Mainstreamschublade. Die sonst so typische Handschrift von Tim Burton fehlt völlig. Statt die Stärken des Originals zu übernehmen und die Gesellschaftskritik in den Vordergrund zu stellen, verlässt sich das Remake auf sein 100 Millionen Dollar Budget. Das Ergebnis kann sich zumindest optisch sehen lassen: Tolle Masken, aufwendige Kulissen und mit Estella Warren eine äußerst ansehnliche Nebendarstellerin, nur leider macht eine gute Optik alleine noch keinen guten Film.
1. Duschen mit Norman Bates: Psycho
Es wird wohl auf immer und ewig Gus van Sant kleines Geheimnis bleiben, was er sich 1998 mit dem Remake des Klassikers Psycho gedacht hat. Den Altmeister Alfred Hitchcock derart schamlos zu kopieren und dabei nicht mal ein schlechtes Geswissen zu bekommen, das gehört sich einfach nicht. Bis hin zur einzelnen Kameraeinstellung hatte sich Gus van Sant an den Meilenstein von 1960 gehalten und damit statt des erhofften Meisterwerks nur einen lauwarmen Neuaufguss abgeliefert. Ausgerechnet bei der berühmten Duschszene ist Gus van Sant dann vom Original abgewichen: Es floss mehr Blut und es gab mehr nackte Haut zu sehen. Typisch Hollywood eben.
Auch hier hätten wir diese Liste noch ganz schön lange fortsetzen können, wir hatten aber nur Platz für sieben schlechte Remakes. Welche Filme gehören Eurer Meinung nach noch unbedingt dazu?