Im Dezember letzten Jahres unterbreitete Disney ein 66 Milliarden Dollar schweres Angebot, um Teile von Rupert Murdochs Konzern 21th Century Fox zu kaufen. Genau dieser Deal hat jetzt dazu geführt, dass Walt Disney dem Bezahlsender Sky ein Kaufangebot unterbreiten muss. Dies haben die britischen Behörden beschlossen. 39 Prozent der Sky-Aktien befinden sich derzeit im Besitz von Fox und gehen durch die geplante Übernahme des Film- und TV-Geschäfts an Walt Disney. Allerdings hatte Fox-CEO Rupert Murdoch bereits Ende 2016 ein Angebot vorgelegt, um auch die restlichen 61 Prozent von Sky zu kaufen. Dieser Deal ist noch nicht über die Bühne gegangen, weil die britischen Behörden sich bislang quer stellen. Sie sehen die Pluralität der Medien in Großbritannien in Gefahr. Aufgrund des Angebots von Murdoch muss der Disney-Konzern nun ebenfalls ein Angebot für Sky machen.
Was könnte das Angebot von Disney für Sky verhindern?
In dem Angebot von Disney muss mindestens genau so viel pro Sky-Aktie geboten werden wie in jenem von Rupert Murdoch, nämlich 10,75 Pfund. Sobald die milliardenschwere Übernahme von Fox endgültig abgeschlossen ist, hat Disney 28 Tage Zeit, um das Angebot für Sky vorzulegen. Dabei gibt es zwei Ausnahmen, die die britischen Wettbewerbshüter laut DWDL aufgestellt haben. Sollte eine der beiden zutreffen, würde sich das Kaufangebot von Disney an Sky erübrigen.Sollte Fox die Sky-Übernahme selbst erfolgreich abwickeln, bevor die eigene Übernahme durch Disney abgeschlossen ist, entfällt die Regelung nämlich. Wie der Guardian anmerkt, würde Disney in diesem Fall auch so in den Besitz von Sky kommen. Die Bedenken der Wettbewerbsbehörde könnten dem jedoch im Wege stehen. Rupert Murdoch besitzt mit der Firma News Corp bereits die Kontrolle über mehrere große britische Medien.
Die andere Ausnahme würde einsetzen, falls ein dritter Konzern mehr als die Hälfte der Sky-Aktien aufkauft. Hier kommt das Medienkonglomerat Comcast in Frage, das bereits im Februar entsprechende Angebote bei Sky eingereicht hat. Sollte der Deal zustande kommen, muss Disney kein eigenes Angebot mehr vorlegen.
Das Skurrile an der komplizierten Regelung ist, dass Disney das Angebot an Sky für die verbliebenen 61 Prozent auch dann machen muss, wenn Rubert Murdoch mit seinem Angebot scheitert, was laut DWDL derzeit sehr wahrscheinlich sei.
Was haltet ihr von dem erzwungenen Angebot für Sky?