Das kleine Fernsehspiel des ZDF bietet jungen Filmemachern die Möglichkeit, bei ihren ersten Schritten gefördert zu werden. In der Reihe “Real Fiction” werden nun vier Filme gezeigt, die sich mit der Wirklichkeit auseinandersetzen. Nach Hotel Very Welcome in der letzten Woche folgt heute Abend Athanasios Karanikolas’ Spielfilmdebüt Elli Makra – 42277 Wuppertal:
Elli kommt aus Griechenland und lebt in Deutschland. Glücklich ist sie damit noch lange nicht: Der brutale Ehemann, die Arbeit und die griechische Familie machen ihr das Leben schwer. Trotz so vielen Menschen um sie herum fühlt sie sich einsam.
Sie fasst den Entschluss, ihr Leben umzukrempeln. Sie überdenkt ihre sozialen Kontakte und ihre Ehe, verliert aber auch ihren Job. Sie hat die Nase voll: Elli möchte zurück in ihre Heimat nach Griechenland. Dort, so glaubt sie, wird sie endlich glücklich werden. Doch die Durchführung dieses Plans gestaltet sich plötzlich schwerer als erwartet…
Joachim Kurz von kino-zeit.de meint, dass an manchen Stellen zu sehen sei, dass Elli Makra ein Debütfilm ist. Oftmals hätte er sich eine dramaturgische Straffung und Verdichtugn gewünscht. Trotzdem: “Elli Makra 42277 Wuppertal lebt vor allem von seinen genauen Einblicken in das Milieu griechischer Immigranten in Deutschland und zeigt deren Suche nach der eigenen Identität mit großer Intensität und Glaubwürdigkeit. Das ist zwar nicht immer so unterhaltsam, wie man sich das gewünscht hätte, wirkt aber wie aus dem Leben gegriffen.” Cinema stimmt dem zu. Elli Makra sei ein “etwas sprödes, aber lebensechtes Debüt des griechischstämmigen Regisseurs Athanasios Karanikolasas.”
Bernd Buder von film-dienst.de hat nur Lob für den Film: "Eine persönlich geprägte Schilderung aus der Mitte des Milieus, von Kamerafrau Susanne Schüle mit Diskretion beobachtet: Elli Makra 42277 Wuppertal bringt den Zuschauern das Seelenleben seines Frauenensembles fast dokumentarisch nahe, ohne ihnen vorzugaukeln, immer mit “dabei” zu sein; der Film setzt auf kleine Akzente statt auf große Gefühle."
An den kommenden zwei Montagen sendet das ZDF drei weitere Filme aus der Real-Fiction-Reihe: Keine Lieder über Liebe von Lars Kraume stellt den dritten Beitrag am Montag, 22. Juni 2009, um 0.40 Uhr. Den Abschluss findet die Reihe mit Happiness is a warm Gun von Thomas Imbach. Wenn Ihr wissen wollt, was noch im Fernsehen läuft, dann schaut doch in unser Fernsehprogramm.