Es - Die kontroverseste Szene aus Stephen Kings Vorlage fehlt im Film

10.09.2017 - 11:05 Uhr
Es will doch nur spielenWarner Bros.
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Die wohl kontroverseste Szene aus der Vorlage fehlt in der Stephen King-Verfilmung Es. Nun haben sich ein Drehbuchautor und King selbst dazu geäußert.

Achtung, mögliche Spoiler zu Es: Es war zu erwarten gewesen und mancher mag froh darüber sein, doch in der neuen Stephen King-Verfilmung Es wird auf die wohl kontroverseste Szene aus dem Roman verzichtet. Nein, es handelt sich nicht um die brutale Ermordung eines Kindes. Kinkerlitzchen! Vielmehr geht es um einen notorischen Moment aus der Vorlage, nachdem der Losers Club das böse Wesen Pennywise besiegt hat. Die Kinder verlaufen sich kurz danach in der Kanalisation und drohen sich zu verlieren. Um die Gruppe wieder zu einen, kommt das einzige Mädchen, Beverly, auf eine Idee. Sie hat Sex mit den sechs Jungen. Diese erinnern sich wieder, wo sie sich verlaufen haben, und entkommen. Klingt seltsam, ist es auch.

Vulture  nennt die Sache beim Namen. "Technisch gesehen" sei es "ein Gang Bang mit Kindern", der bereits im Kontext des Romans von 1986 für Aufsehen sorgte. Insofern ist es leicht nachzuvollziehen, dass die Szene es weder in den TV-Zweiteiler Stephen Kings Es mit Tim Curry, noch in die Neuverfilmung mit Bill Skarsgård geschafft hat. Gegenüber Entertainment Weekly  hat sich Gary Dauberman, Ko-Autor des neuen Films, dazu geäußert:

Obwohl es eine wichtige Szene ist, definiert sie das Buch meiner Meinung nach nicht und das sollte sie auch nicht. Wir kennen die Intention hinter dieser Szene und wissen, warum [Stephen King] sie eingebaut hat, und wir haben versucht, dies auf eine andere Art und Weise zu erreichen.

Ein früher Entwurf der Neuverfilmung habe die Szene laut EW abgewandelt, in dem Beverly die Gesichter der Jungen in ihre Hände nimmt, um "das Licht" zu liefern, das sie brauchen, um gemeinsam zu entkommen. Im Kinofilm fehlt die Szene nun ganz

In einem Forenkommentar von 2013  hat sich Stephen King zu der Szene folgendermaßen geäußert:

Ich habe nicht wirklich an den sexuellen Aspekt [der Szene] gedacht. Das Buch hat sich um Kindheit und Erwachsensein gedreht [...]. Die Erwachsenen erinnern sich nicht an ihre Kindheit. Keiner von uns erinnert sich daran, was wir als Kinder gemacht haben - wir denken, wir können es, aber wir erinnern uns nicht wirklich daran, was passiert ist. Intuitiv wussten die Losers, dass sie wieder zusammen sein müssen. Der sexuelle Akt verband Kindheit und Erwachsenenalter. Es ist eine andere Version des Glastunnels, der die Kinder- und die Erwachsenenbibliothek verbindet. Die Zeiten haben sich verändert, seitdem ich die Szene geschrieben habe, und nun gibt es ein stärkeres Bewusstsein für diese Probleme.

Gegenüber Vulture hat Stephen King außerdem ergänzt:

Ich möchte noch hinzufügen, dass es faszinierend für mich ist, dass es so viele Kommentare zu dieser einzelnen Sexszene gab und so wenig über die vielen Kindermorde. Das muss irgendwas bedeuten, aber ich bin unsicher, was.

Es läuft seit diesem Wochenende in den USA. In Deutschland startet der Film erst am 28.09.2017.

Was sagt ihr zum Fehlen der Szene?

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