Das fehlende Bild von Rithy Panh war einer der Geheimtipps des Filmjahres 2013. Darin ging der kambodschanische Regisseur mit Hilfe von bemalten Tonfiguren der Leidensgeschichte seiner Familie unter den Roten Khmer nach. In den drei Jahren der Herrschaft der maoistischen Bewegung starben Schätzungen nach um die zwei Millionen Kambodschaner. Die "fehlenden Bilder" der Erinnerung an Hunger und Gewalt werden in Panhs Film nachgestellt. Im Filmessay Exil kehrt Rithy Panh in diese Jahre zurück. Heute Abend läuft der Film, der beim Festival Cannes 2016 gezeigt wurde, bei Arte.

Der Alltag unter der Herrschaft der Khmer Rouge, der Das fehlende Bild eine ungeahnte Unmittelbarkeit verschaffte, gerät in Exil etwas in den Hintergrund. Vielmehr beschäftigt sich Rithy Panh in einer Mischung aus Kunstinstallation und Essayfilm mit seinem Verhältnis seines Teenager-Selbsts zur Revolution, ihren Slogans und ihren grausamen Konsequenzen. Das innere Exil und die daraus resultierende Einsamkeit bestimmen den Film.

Die Erzählung führt, auch dank Zitaten aus Kunst und Literatur, zu einer größeren Abstraktion. Wer sich nach Das fehlende Bild mit Rithy Panh und den Erinnerungen an das Regime von Pol Pot beschäftigen möchte, sollte sich Exil trotzdem nicht entgehen lassen.

Heute im TV: Exil (2016)
Sender: Arte
Zeit: 23:10 Uhr

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Exil - Erinnerungen an die Herrschaft der Roten Khmer heute Abend bei Arte

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