Schon seit längerer Zeit warten Fans gequält auf die dritte Inkarnation zweier Spielereihen. Max Payne 3 und Far Cry 3 werden seit ihren Vorgängern sehnsüchtig herbeigesehnt. Dieses Jahr wird es für beide Spiele soweit sein und deswegen kamen gestern zeitgleich die entsprechenden Trailer heraus. Dramaturgisch könnten sie sich durchaus mit dem ein oder anderen Kinofilm messen, was in letzter Zeit auf immer mehr Spiele zutrifft. Schaut euch die Trailer an und genießt das Kribbeln in den Fingern.
Mit Far Cry hat sich 2004 die deutsche Spieleschmiede Crytek international einen Namen gemacht. Jack Carver, der in der sehr… speziellen Uwe Boll-Filmadaption Far Cry von Til Schweiger gespielt wird, musste sich in dem Spiel durch die vielfältige Umgebung einer tropischen Insel kämpfen und dabei eine Verschwörung aufdecken. Far Cry 2 führte uns vor zwei Jahren dann in den Dschungel, den wir in der Form von 9 verschiedenen Charakteren betreten konnten. Beide Spiele glänzten mit hoher Bot-Intelligenz und reichhaltigem Open Word – Gameplay. Mit dem Trailer zu Far Cry 3 – Stranded wollten die Macher wohl einen Dead Island-Effekt erreichen. Der damalige Trailer überraschte mit nahezu fotorealistischen Bildern und einem originellen, dramaturgischen Aufbau, was ihn auch außerhalb der Spielergemeinde berühmt machte.
Auch beim Anschauen des Far Cry 3 – Stranded hatte ich den Eindruck, einen Filmtrailer abzuspielen. Drei junge, partyhungrige Menschen in einer fremden, tropischen Umgebung, die sich ausgiebig dem Trinken hingeben, Scheiße bauen und frech zu den Anwohnern sind? Handkamera? Das klingt doch stark nach einem Found-Footage-Teenie-Slasher. Glücklicherweise nimmt das Ganze aber eine Wendung, als unser Protoganist in Gefangenschaft sein Tötungstalent entdeckt. Und wenn ich Tötungstalent sage, dann meine ich das auch so. Der Typ ist kein Jack Carver, infiltriert aber scheinbar mal eben so zu aufwühlendem Dubstep eine Militärstation. Antrieb hat er genug, denn seine Freundin ist verschwunden und das Militär verübt Genozid an der Bevölkerung. Wie in Far Cry, steckt dahinter wahrscheinlich mehr als zunächst vermutet, denn auf der Insel überlebt nichts, ohne seinen Verstand zu opfern.
And we keep driving into the night. It’s a late goodbye, such a late goodbye… Der Song von Poets of the Fall, der am Ende von Max Payne 2 gespielt wurde, klingt mir immer noch in den Ohren. Wie schon im ersten Teil vernetzten sich die comic-artigen Zwischensequenzen, düsteren Farben, Synchronsprecher, der Plot an sich und nicht zuletzt der Soundtrack zu einem beeindruckenden Mischbild zwischen Hard Boiled- und Film Noir – Athmosphäre. In Max Payne 3 ist das ganz anders, was schon vor längerer Zeit angekündigt wurde und auch im Debüt-Trailer ansatzweise herüberkam. Max Payne hat sich nach Sao Paolo zurückgezogen und arbeitet als Sicherheitsmann für Rodrigo Bronco, einen reichen Geschäftsmann, dessen junge Frau entführt wurde. Max muss sie wiederholen, wirbelt dabei aber natürlich noch eine ganze Menge mehr Dreck auf. Der Fokus liegt im neuen Trailer noch mehr auf der Action des nun kahlgeschorenen und wirklich, wirklich angepissten Max. Er hat einfach keinen Bock mehr auf den Mist.
Hier handelt es sich um In-Game-Graphik (im Gegensatz zum Trailer von Far Cry 3), die auch im Trailer mehr als überzeugen kann. James McCaffrey (Rescue Me) lieferte per Motion Capturing die Mimik und Gestik von Max. In den vergangenen Spielen war er sein Synchronsprecher und stand Modell für die Fotocomics zwischen den Levels. Bei der schrecklichen Verfilmung Max Payne wurde sein Part aber von Mark Wahlberg übernommen, während er selbst nur einen Officer spielen durfte. Auch wenn sich im neuen Teil einiges verändert, bleibt vieles beim Alten. Bullet-Time ist wieder dabei und dieses Mal wird es sogar einen Multiplayer geben. Es wird sicher spaßig, mit Max um die Häuser zu ziehen.
Was sagt ihr zu den Trailern?