Die Produktionsfirma Rommel Film (bekannt durch die Filme des Andreas Dresen) plant eine Kinoadaption von Charlotte Roche s Debüt-Bestseller “Feuchtgebiete”. Der Beststeller der Moderatorin ist seit einem Jahr auf dem Markt, wurde über eine Millionen mal verkauft und stand mehr als sieben Monate an der Spitze der deutschen Literatur-Charts. Kein Wunder, dass sich ein Produzent findet, diesen brisanten Stoff auf die Leinwand zu bringen. Wer Regisseur oder Regisseurin sein wird, ist bisher noch nicht bekannt.
In “Feuchtgebiete” von Charlotte Roche geht es provokant zu. Erzählt wird von Helen Memel, einer 18-jährigen Frau, die, während sie im Krankenhaus auf eine Operation warten, viel explizit Intimes zu berichten hat. Es geht um Menstruationsblut und Mukophagie, um Inzest und Selbstbefriedigungspraktiken, um diverse Körperausscheidungen wie Urin, Eiter, Sperma und Smegma. Georg Diez schrieb damals in der Zeit über diese Lust an der Provokation: Es ist “dieser aufklärerische Furor, dieser unbedingte Wahrheitstrieb, den Roche in ihren Fernsehauftritten immer schon gezeigt hat und der ihren Roman jetzt so sehr von dem unterscheidet, was an deutscher Prosa sonst in den Regalen steht, Prosa, die ja gerade mal wieder sehr gern die großen Probleme der Welt in politische Romane packt, dabei aber vielleicht die nahe liegenden Feuchtgebiete vernachlässigt.”
Was wird von all dem in der Kinoversion erhalten bleiben? Werden wir vielleicht einen Film mit schwarzen Balken sehen? Rommel Film hat vom Medienbord Berlin-Brandenburg eine Förderung für das Drehbuch erhalten. Wir sind gespannt, wie sich das Projekt entwickelt.