Film Baader Meinhof Komplex vor Gericht

02.12.2008 - 07:30 Uhr
Der Baader Meinhof Komplex
Constantin Film
Der Baader Meinhof Komplex
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NEWS» Wahr oder nicht wahr – Das ist beim Baader Meinhof Komplex die Frage. Ein Gericht soll vermitteln!

Ignes Ponto, Witwe des ermordeten Vorstandssprechers der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, ist entsetzt über die Darstellung des RAF-Mordes an ihrem Mann. Aus Protest gegen den RAF-Thriller der-baader-meinhof-komplex von Uli Edel und Bernd Eichinger hat Ignes Ponto bereits ihr Bundesverdienstkreuz zurückgegeben. Weil sie ihre eigenen Persönlichkeitsrechte und die ihres 1977 getöteten Mannes in dem Film der-baader-meinhof-komplex verletzt sieht, hat sie außerdem die Produktionsfirma Constantin Film verklagt.

Nils Minkmar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung fasst das ganze Problem sehr schön zusammen: “Dabei waren die Macher so stolz über die Detailgenauigkeit, mit der alles rekonstruiert wurde. Das Original-Klo aus Stammheim wurde verwendet, heute kann man es auf der Bavaria-Studio-Tour bewundern. Jede einzelne der Schallplatten in Baaders Zelle ist authentisch. Doch im Falle dieses Mordes hat man sich nicht auf die neueste Literatur verlassen.”

Das Kölner Landgericht muss nun entscheiden und will eine vermittelnde Position einnehmen. So schlagen die Richter vor, in einem Film-Vorspann das Publikum aufzuklären und darauf zu verweisen, dass einige Filmszene keine historische Authentizität erheben. Ignes Ponto betonte mehrmals, dass sie der-baader-meinhof-komplex nicht ganz blockieren möchte, sondern klarstellen will, dass einige Szenen keinen Anspruch auf historische Authentizität erheben können, auch wenn der Film dies von sich behaupten würde.

Der Vorspann würde also “nur” bei Zweitauswertungen, also Fernsehen und DVD, eingesetzt werden. Ob es zu einer Einigung kommt, ist noch nicht geklärt. Das Gericht verkündet sein Urteil am 7. Januar 2009.

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