Ghosted - Die Mystery-Comedyserie mit Adam Scott im Serien-Check

03.10.2017 - 09:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Ghosted mit Adam Scott und Craig RobinsonFOX
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Lest hier, wie sich Craig Robinson und Adam Scott in der 1. Folge der Mystery-Comedyserie Ghosted auf den Spuren von Mulder und Scully aus Akte X schlagen.

Nachdem sich Seth McFarlanes The Orville seit einigen Wochen des Science-Fiction-Genres, besonders in seiner Star Trek-Ausprägung, mit einer Comedy-Drama-Serie annimmt, knöpft sich Ghosted seit diesem Sonntag die Mystery-Sparte à la Akte X vor. Statt Mulder und Scully ermitteln in der Comedyserie Craig Robinson und Adam Scott als Leroy Wright und Max Jennifer, bei denen zumindest vom Nachnamen her der Geschlechter-Mix beibehalten wird. Ansonsten agieren die beiden wie ein typisches Buddy-Cop-Duo, das sich aufgrund seiner Ungleichheit stets in den Haaren liegt, letztendlich aber immer wieder zusammenrauft.

Unterwegs in Sachen Übernatürliches

In der Pilotepisode von Ghosted müssen Max (früher Harvard-Professor, jetzt Buchhandlungs-Angestellter) und Leroy (früher Detective, jetzt Einkaufszentrums-Sicherheitsmann) zunächst vom "Bureau" rekrutiert werden, einer Mischung aus FBI und Q-Abteilung aus den James Bond-Filmen, das sich um übernatürliche Probleme kümmert. Mit dem Versprechen, sie in ihre alten Jobs zurückzubringen, sind sie aber flugs für den Auftrag gewonnen, einen vermissten Bureau-Agenten aufzuspüren.

Hierbei bekommen sie es mit geheimen Schwarzlicht-Botschaften, Schwerkraft-aufhebenden Kugelblitzen, kopflosen Körpern, körperlosen Köpfen, einem UFO und letztendlich mit der Erkenntnis eines waschechten Multiversums zu tun, aber auch mit einem taktisch herbeigeführten Papierstau im Kopierer.

Keine Rücksicht auf Verluste

Zwischen den einzelnen Stationen ihres Auftrags bleibt Max und Leroy trotz Comedy-typischer Kürze der Folge genug Zeit für den einen oder anderen semi-ernsthaften Plausch über ihre traumatische Vergangenheit (Partner durch Unachtsamkeit erschossen worden, Frau von Aliens entführt). Schon hier schleicht sich aber ein wenig das brachiale Deppen-Verhaltens ein, das kennzeichnend für zahlreiche gegenwärtige Comedy-Formate ist, und das Max und Leroy auch und gerade im Einsatz an den Tag legen. Der quirlig aufgedrehte Adam Scott legt sich dabei nicht nur einmal mit dem bärigen Craig Robinson an, die Resultate sind erwartbar: Backpfeifen aus dem Nichts, unangenehme Umarmungen und Diskussionen darüber, ob nun der Leichte oder der Schwere den unteren Part der Räuberleiter übernehmen soll. Subtile oder abseitige Gags, wie sie manch eine Comedy-Folge der X-Akten prägten, sind zumindest in der Pilotfolge von Ghosted in der Minderheit.

Begleitet wird die Mission von einem schwungvoll-nostalgischen Synthesizer-Soundtrack, der gleichermaßen an Beverly Hills Cop wie einige Lieder aus Ghostbusters erinnert, während optisch genretypisch Dunkelheit vorherrscht, die gelegentlich von Taschenlampenstrahlen durchstoßen wird.

Was nicht ist, kann noch werden

Im direkten Vergleich mit The Orville kommt Ghosted zwar konventioneller und weniger ambitioniert daher, spart sich aber auch dessen Absonderlichkeiten: Die Länge von gut 20 Minuten lässt wenig Leerlauf aufkommen, beide Hauptrollen sind mit echten Schauspielern besetzt, die ernsten Stellen sind recht kurz gehalten, und das Ganze soll hauptsächlich zwerchfellkitzelnd unterhalten, statt zugleich noch gewichtige philosophische Fragen zu behandeln. Ob der recht simpel gestrickte Humor dies allerdings auch in Serienlänge schafft, und Craig Robinson und Adam Scott die Gelegenheit erhalten, ihren Charakteren interessante Facetten zu entlocken?

Wohl auch um erst einmal die beiden Hauptfiguren einzuführen, ist ihr erster Fall noch kein Meisterwerk einer von sprudelnden Einfällen getriebenen Dramaturgie und bietet ihnen zudem kaum Gelegenheit zu Konversationen mit anderen Figuren, einmal abgesehen von ihren neuen Kollegen. Wenn diese noch mehr zum Einsatz kommen, und die nächsten Folgen das Potential des Genres an skurrilen Typen und Begegnungen noch mehr anzapfen, könnte aus Ghosted etwas werden. Der Cliffhanger der 1. Folge macht zumindest neugierig auf die Fortführung der Hintergrundgeschichte und deutet an, dass doch nicht alles so ist, wie es zunächst zu sein scheint, und dass auch hinter der scheinbar größten Spinnerei die Wahrheit stecken kann.

Ghosted ist jeden Sonntag in den USA auf FOX zu sehen, einen deutschen Sender oder Streaming-Anbieter gibt es für die Serie noch nicht.

Was haltet ihr von der 1. Folge von Ghosted?

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