Es ist Samstag, und ihr wisst, was das heißt: Ein ganz besonderer Kommentar bekommt einen ganz besonderen Platz in den News! Sei es eine unerwartete Liebeserklärung an den einen Film, der jahrelang wie ein Kumpel war, ein in Worte gegossener, leicht alkoholisierter Tobsuchtsanfall, der mit ausgefahrenen Krallen der falschen Serienentwicklung ins Gesicht springt, oder das kitschigste Liebeslied, das euch zu einer Person (ob Star oder Communitymitglied, vollkommen egal) einfällt - sagt uns Bescheid, wenn ihr so einen Kommentar findet, denn bei Gott, hier gehört er hin!
Der Kommentar der Woche
So manch einer möchte gerne hart wirken, cool sein, nur die wirklich geilen Actionkracher und Männerfilme im Regal zeigen, falls die Belle du jour vorbeikommt und beeindruckt werden will. Aber irgendwo hinter dem Regal steht eine abgenutzte Romcom-DVD, vielleicht Die Hochzeit meines besten Freundes... Kommt euch bekannt vor? Dann ist diese Selbsthilfegruppe heute für euch! Kommt schon, ihr wisst, der erste Schritt zur Besserung ist die Einsicht. Einer von uns macht heute den Anfang. Sein Name ist Murray. Und er ist Romantiker.
Jeder kennt ja mindestens einen ultrakitschigen Film bei dem man vor Liebe und Glückseligkeit am liebsten den Fernseher ankotzen würde. Für mich ist dieser Film Die Hochzeit meines besten Freundes.
Es geht schon beim Plakat los: Julia Roberts vor einem Hochzeitskuchen. Und sie nimmt die Braut-Figur vom Kuchen. Versteht ihr? Die BRAUT-FIGUR vom KUCHEN!!
Wer das Plakat gesehen hat, kennt auch bereits den Film.
Julia (im Film Julianne((Really?)) verliebt sich plötzlich wieder
in ihren Ex-Stecher, nachdem sie erfährt, dass dieser bald heiratet, und setzt
nun alles daran, die Hochzeit zum Platzen zu bringen.
Und wer soll ihr dabei helfen? Richtig! Ihr supergut aussehender,
superschlauer und superschwuler bester Freund George. Denn in allen
RomComs sind die besten schwulen Freunde immer absolute Supermänner.
Doch das Schlimmste kommt erst noch.
Die ganze Familie, sowie Julianne und George, welcher sich als ihr
Verlobter ausgibt, sitzen im
Restaurant.
Plötzlich erzählt George davon, wie er Dionne Warwick trifft und
dann GANZ PLÖTZLICH und EINFACH SO singen alle "I say a little Prayer
(For you)". Da glitzern einem die 'Dentol-Superweiß' bearbeiteten
Fratzen entgegen, und die Freude und Regenbogen werden dem Zuschauer nur
so ins Gesicht gepfeffert, dass sich die Augäpfel umdrehen, während
ich...
...ja, während ich vor dem Fernseher tanze. Denn ich liebe solche
Filme. Diese ultrabekloppten Hollywood-Schmonzetten, die man schon
tausend Mal gesehen hat.
Diese Wärme, oder auch, wie viele es nennen, Verlogenheit. Was genieß ich es, mich hin und wieder mit einer Packung Taschentücher und Eiscreme aufs Sofa zu fläzen, und für zwei Stunden an den Stellen zu lachen, wo ich lachen soll, und an den Stellen zu weinen, wo ich weinen soll. Das nenne viele "Guilty Pleasure".
Ich nenn das "Proudy™ Pleasure"!
Der Originalkommentar singt übrigens hier.