Harry Potter vs. China & Mao Zedong

21.07.2011 - 10:50 Uhr
Nicht jeder kann die Regulierungen Chinas nachvollziehen
Warner Bros.
Nicht jeder kann die Regulierungen Chinas nachvollziehen
24
0
Böse Zauberer und christliche Eltern sind nicht der einzigen Feinde von Harry Potter. Manchmal sind es auch bereits verstorbene Politiker, um die sich der junge Zauberer Sorgen machen muss.

Da dachten wir schon, dass Harry Potters letzter Kampf mit Lord Voldemort sein Ende gefunden hat, da trudeln auch schon die nächsten Neuigkeiten über einen weiteren Widersacher des Zauberers bei uns ein. Diesmal stammt dieser aber nicht aus der Feder von Autorin J.K. Rowling, sondern aus dem echten Leben.

Dem letzten Film der beliebten Reihe Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2 bleibt der Zutritt zu den chinesischen Kinos verwehrt. Grund dafür ist der Film Beginning Of The Great Revival, ein Film über das Leben des „großen Vorsitzenden“ Mao Zedong, dessen 90. Geburtstag die kommunistische Partei Chinas am 1. Juli damit ehrte. Leider hält sich das Interesse beim chinesischen Volk und Kinopublikum in Grenzen, denn bis jetzt spielte die Verfilmung nur knapp 46 Millionen ein, was nicht sonderlich viel ist, wenn wir bedenken, dass ein großer Teil der Karten von staatseigenen Betrieben und der Partei selbst gekauft wurden.

Laut The Guardian darf Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2 erst in die Kinos, wenn der Mao-Film 86 Millionen eingebracht hat. Fans sind verständlicherweise entrüstet. Blogger rufen sogar dazu auf, dass jeder seine Familie in The Beginning of the Great Revival schleppen soll, damit Harry Potter eher in die Kinos kommt. Ob das die richtige Art und Weise ist, mit solchen Regulierungen umzugehen, ist fraglich. Der Schwarzmarkt jedenfalls ist am florieren. Raubkopien vom Harry Potter-Finale gibt es in Massen und sie gehen für umgerechnet nur einen Euro über die Ladentheke. Die Verluste, die die Kinos dank des vorerst herrschenden Potter-Verbots erfahren, dürften immens sein. Der letzte Teil der Harry Potter-Saga spielte am ersten Wochenende allein in den USA 169 Millionen Dollar ein und stieß damit den ehemaligen Spitzenreiter The Dark Knight vom Thron, wie wir bereits berichteten.

China ist für seine harten Richtlinien u.a. in Sachen Film bekannt. Jährlich dürfen nur 20 internationale Produktionen in den Kinos anlaufen. Das ist die ungefähre Zahl, die jeden Monat an chinesischen Filmen ihren Weg auf die große Leinwand finden. Trotzdem sind jährlich ca. 44% der Einnahmen den internationalen Streifen zu verdanken.

Überrascht euch die Vorgehensweise der chinesischen Regierung? Habt ihr Mitleid mit den chinesischen Filmfans oder denkt ihr, dass solche Regulierungen gut sind für nationale Produktionen?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News