Den Kinostart des Steinzeitfilms 10.000 BC von Roland Emmerich nimmt Ralf Bülow auf Eines Tages zum Anlass, um an die Klassiker des Steinzeit-Kinos zu erinnern. Einiges Wissenswertes über das Genre ist zu erfahren: Die großen Stummfilmstars Charles Chaplin und Buster Keaton sind es, die dem Steinzeitfilm zur ersten Blüte verhelfen. Ob beide allerdings im Sinne hatten, dass später wunderschöne Jungfrauen in Bärenfell-Bikinis von den Mammutjäger mit Blicken verschlungen werden, darf bezweifelt werden.
Mitte der 1920er Jahre wird der Dinosaurier-Film geboren, sozusagen als Subgenre im Genre. Die unendliche “The Lost World”-Reihe nach dem Roman von Sherlock Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle feiert auch heute noch sinnfreie Auferstehungen im Fernsehen. Steven Spielberg greift mit Jurassic Park gern auf die Ideen der Klassiker zurück, die auch liebevoll als Paläo-Filme bezeichnet werden.
In den 1950er und 1960er Jahre kommt dann der Fellbikini auf, modisches Accessoires einer jeden Steinzeitfrau. Der britische Film Eine Million Jahre vor unserer Zeit wird ein Kassenerfolg, auch wegen der leichtbekleideten Sammlerinnen und ihrer Liebesverwicklungen mit den Jägern. Nebenbei gibt es auch noch feuerspeiende Vulkane und gigantische Dinosaurier zu sehen. Tiefpunkt oder auch Hightlight dieser Phase ist Als die Frauen noch Schwänze hatten mit unserer Senta Berger in der Hauptrolle. Ein Jugendsünde.
Danach will das Genre seriös werden und versucht dies mit Am Anfang war das Feuer und Ayla und der Clan der Bären. Irgendwie umsonst, denn grunzende und schlechtgekleidete Steinzeitmenschen will niemand wirklich sehen. Seitdem dümpelt der Steinzeitfilm vor sich hin. Vielleicht offeriert uns ja “Spielbergle” Roland Emmerich endlich das ultimative Epos über die früheste Menschheitsgeschichte.