Keine Scherze über Jackson: Brüno zensiert

29.06.2009 - 15:21 Uhr
Brüno
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Da wird sogar einer wie Sasha Baron Cohen feinfühlig: Aus Respekt vor dem Tod des King of Pop wurde eine Szene, in der Michael Jacksons Schwester LaToya vorgeführt wurde, aus dem Film geschnitten.

Sacha Baron Cohen ist mit seinen Kunstfiguren nicht gerade ein Botschafter für Sensibilität. Der manchmal doch sehr derbe Humor des Comedians lässt viele Menschen oft recht übel auflaufen und auf die Schnauze fallen. So geschah das auch mit der Schwester des inzwischen verstorbenen King of Pop, Michael Jackson: Brüno (Sascha Cohen) nahm LaToya Jackson in einem Interview das Mobiltelefon ab und las angeblich laut die Nummer ihres berühmten Bruders vor. Das fand sie allerdings überhaupt nicht komisch – sie beendete das Interview vorzeitig.

Aus Taktgefühl wurde die Szene allerdings kurz vor der L.A.-Premiere aus dem Film geschnitten. Sie soll aber auch in der Kinofassung, die bei uns in Deutschland am 9. Juli anläuft, nicht enthalten sein.

Worum geht’s in Bruno?

Mit seinem homosexuellen Bruno – teils Model, teils Reporter des Österreichischen Jungenrundfunks (OJRF) – schickt Comedy-Superstar Sacha Baron Cohen eine seiner ersten Schöpfungen auf einen internationalen Parcours der Provokation. Wie Borat und Ali G ist auch Bruno ein erprobter Held in Cohens Repertoire und hat mit seiner freizügigen Art schon so manchen Puritaner oder Modeschöpfer in die Verzweiflung getrieben. Für sein erstes Kinoabenteuer lud er beispielsweise im konservativen Arkansas zum “Cage Fight” mit heißen Girls ein und schockierte dann die einigermaßen homophoben Gäste mit knutschenden Muskelmännern im Käfig, er mischte sich in Mailand mit einem Haufen alter Kleider am Leib unter die Models und stolzierte über den Laufsteg einer exklusiven Modenschau, er versuchte sich in Los Angeles hartnäckig an einem Interview über Schwulenrechte mit Arnold Schwarzenegger und er holte sich in Berlin in einem angesagten Club als geschmacksverirrter DJ eine ordentliche Packung Buhrufe ab. Bewaffnet mit einem warmen Lächeln und einer flotten Zunge geht Bruno dorthin, wo es Spaß macht und manchmal auch ein bisschen wehtut. Er entlarvt die Doppelmoral unserer Gesellschaft, entblößt Absurditäten der Fashionistas oder tritt ignoranten Dummköpfen wirkungsvoll vors Schienbein. Begegnungen mit dem hemmungslosen Lümmel “Bruno” – eine unartige Satire und eine vergnügliche Stichelei in der Welt des schönen Scheins.

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