Wie ein Buschfeuer geht die Nachricht durch die Medien dieser Welt: Miley Cyrus soll im kompletten Catwoman-Kostüm bei Warner Bros. für das Sequel von The Dark Knight vorgesprochen haben – sogar selbstgeschriebene Textzeilen soll sie mitgebracht haben. Überzeugt soll sie dabei nicht haben.
Zahllose Seiten dies- und jenseits des Atlantik berichten euphorisch vom Engagement der 16-jährigen TV-Tröte, unter Berufung auf namenlose Quellen – oder im besten Fall: unter Berufung auf die Kolumne „loosh lips“ in der Zeitung The Globe. Wo diese Zeitung herkommen soll, wird gekonnt verschwiegen. Bei eingehender Recherche finden sich zwar zahlreiche Zeitungen, die das Wort Globe im Titel tragen – aber keine davon besitzt eine Kolumne mit dem Titel loosh lips oder hat davon berichtet, dass Miley Cyrus im Lack-und-Leder-Outfit für einen noch keineswegs offiziell bestätigten Batman 3 vorgesprochen hat. Auch wenn es nicht ganz so makaber ist, erinnert das Ganze doch an die falsche Todesmeldung von Patrick Swayze, die vor kurzem ohne offizielle Bestätigung um die Welt ging. Gut möglich, dass uns von Leticia „Tish“ Cyrus, der Mutter und Managerin des Pop-Sternchens, bald offizielle Dementi ins Haus flattern.
Denn wie abstrus ist diese Geschichte eigentlich? Miley Cyrus mag verrückt sein: Es ist ja auch keineswegs Balsam für ein gesundes Heranwachsen, von Kindesbeinen an im Rampenlicht zu stehen. Britney Spears und Michael Jackson haben es vorgemacht. Von der Glatze bis zur mutmaßlichen Überdosis an Medikamenten sprechen da jede Menge Indizien für eine gewisse geistige Verrückung. Aber dennoch: Miley Cyrus ist doch nicht so bescheuert, sich in ein Latex-Outfit zu zwängen und mit selbstgeschriebenem Text bei Warner Bros. für einen Film vorzusprechen, der noch nicht mal geplant ist, für den kein Drehbuch existiert und kein Regisseur feststeht. Das ist dermaßen unseriös und blauäugig, das hat eine Miley Cyrus doch wirklich nicht nötig. Dafür ist sie schon zu lange im Geschäft.
Aber falls sich das Ganze wider Erwarten doch als wahr herausstellen sollte, und Miley Cyrus sich in der Tat vergeblich lächerlich gemacht hat – dann weiß ich schon, wer diese Woche meine Narrenkappe bekommt.