Ich liebe Forrest Gump. Als er vor Kurzem einmal mehr Deutschland besuchte, habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, ihn zu sehen und dafür vom Flughafen abzuholen. Ich mag seine unerschrockene, lockere und zugleich unzerbrechliche Unbekümmertheit. Er schafft es immer wieder, mir auf meinem Lebensweg zur Seite zu stehen. Wir sind schon lange gute Freunde! Ich traf ihn in Berlin. „Lass dich herzen. Hier eine leckere Schokolade aus meiner....“
Wieso habe ich diesen Job ni... Verdammt nochmal, ick werd verrückt bei diesem... Ach, er wird schon seine Gründe haben, mag ich ihn nicht desha... „Ich zeig dir bei mir in der Wohnung die Unterlagen.“ Der Engel lauscht, niemals satt, seit jeher den Gedanken und den Worten dieser Stadt. Unbändig und mit Freude, so bildet er sich ein. Immerfort sucht er den wahren Kern von Menschensein. Man man man, der Flug war ätzend... „Taxi, Taxi!“ „Hier eine leckere Schokolade aus meiner...“
„... Heimat Greenbow, Alabama. Ich habe ein paar Stückchen gegessen.“ Ich freue mich ihn zu sehen. Gump trägt wie so oft seinen weißen Anzug und kaputte Schuhe von Nike. Er meint, Vergangenes kann man am Leben halten, wenn man ein Ding in Ehren hält, welches an Situationen und Ereignisse erinnert, die Einen zu dem gemacht haben, was man eben ist. Ein guter Mann. „Also sag, wieso treffen wir uns wieder?“. Ich erzähl ihm von meinen aktuellen Sorgen. Ich wurde grundlos verlassen, fühle mich manchmal einsam. Mein Kinderwunsch scheint derzeit unerfüllt zu bleiben. 30 Jahre ist noch kein Alter, aber es fühlt sich dennoch so an, als würde mein Traum wohl noch sehr weit entfernt vor mir liegen. Forrest hält mir die Schokolade hin. „Hier nehme...“
„...ein Stück.“ Der Engel nimmt, als Sie zerbrochen, ein Stück in seine Hand. Noch nie geschmeckt, noch nie gerochen, sein Blick bleibt jedoch stets gebannt. Er sieht in die Gesichter, wenn Lächeln sie umgibt. Für den Engel aber bleibt Sie ein transparentes Stück. Ob wir die drei fragen können? „Komm mit Benni. Ich hab Lust...“
...auf Schokolade.“ Zwei Kinder fragen, ob sie auch ein Stück „Schoki“ bekommen können. Gerne geben wir etwas ab. Ich wundere mich, warum die Beiden kurzweilig an uns vorbei schauen. Jedoch beide zielgerichtet und forciert. Sie lächeln und gehen wieder. „Also pass auf, ich hatte genau eine Frau in meinem Leben. Jenny hat lange gebraucht, bis wir zusammenkamen. Teilweise war ich sehr traurig, als sie nicht bei mir war. Doch ich wusste zu einhundert Prozent, irgendwann werden wir Partner sein... Jetzt ist sie tot.“ Der Blick von Forrest wirkt, mir bisher unbekannt, sehr betrübt. „Ich besuche sie sehr oft am Grab und muss weinen. Manchmal weiß ich auch nicht, wie ich den kleinen Forrest alleine ..."
„... erziehen und begleiten soll.“ Der Engel legt, seinem Wesen folgend, die Hand auf einen Rücken. Lasten fallen und Hoffnung wird die Traurigen beglücken. „Doch weißt du, ich..."
„... glaube fest daran, dass Jenny im kleinen Forrest weiterlebt. Mein Sohn, er liebt die kleinen Dinge. Regentropfen, Produkte suchen beim Einkauf, Gummibären, Schnitten essen beim Autofahren, beim Baden Schaum von den Händen pusten, Tischtennisspielen. Er verfolgt alles mit großen Augen. Er erkundigt sich und stellt bei jeder Gelegenheit Fragen. Ich bin kein besonders kluger Mensch, vieles kann ich nicht erklären. Aber ich stärke ihn immer wieder darin, neugierig zu bleiben und Dinge zu hinterfragen. Und wir Erwachsenen sollten es ihm gleich tun. Genau jenes hat mir auch in der Zeit ohne Jenny geholfen. Also versuche neue Sachen für dich zu entdecken, versuche im kleinsten Detail die Schönheit zu erkennen. Denke nicht über die scheinbare Einsamkeit nach. Zukunft kann man nicht erahnen. Auch dich wird das Familienglück erreichen. Genieße bis dahin! Iss zum Beispiel diese Schokolade mit vollem Bewusstsein. Erkunde! Und staune über die Welt, die Natur, den Boden, den Himmel.“ Forrest lächelt wieder. Ich lächle.
Der Engel lächelt.
Ich schaue nach oben. Bei diesem Anblick erfasst mich neuer Mut. Ich liebe den Himmel über Berlin.
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