Mörder- und Schlampen-Tochter rollt Mordfall wird auf

25.10.2010 - 08:50 Uhr
Die Töchter des Mörders
ZDF
Die Töchter des Mörders
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Heute Abend strahlt das ZDF den Psychothriller Die Tochter des Mörders aus. Mit Sophie von Kessel und Matthias Brandt ist der Film brilliant besetzt. Auch sonst lohnt sich ein Blick.

In Die Tochter des Mörders erhält die erfolgreiche Wirtschaftsprüferin Hanna (Sophie von Kessel) einen Anruf von dem Arzt ihres Heimatdorfes. Der Zustand ihres Vaters (Peter Mitterrutzner) sei besorgniserregend. Hanna hatte ihr Leben lang keinen Kontakt zu ihrem Vater, doch als einzig verbliebene Angehörige muss sie sich nun um ihn kümmern. Widerwillig kehrt sie für kurze Zeit in ihr Heimatdorf zurück. Hier gilt als “die Tochter des Mörders und der Schlampe”. Ihr Vater hat den größten Teil seines Lebens im Gefängnis verbracht. Er hatte Hannas Mutter aus Eifersucht erschlagen, als Hanna fünf Jahre alt war.

Jetzt regelt sie das Notwendigste und kehrt schnell in ihr eigenes Lebensumfeld zurück. Doch kurz darauf begeht ihr Vater Selbstmord und beteuert in einem Abschiedsbrief an Hanna seine Unschuld. Wieder kehrt Hanna in ihr Heimatdorf zurück. Sie organisiert die Beerdigung und regelt alle Angelegenheiten. Die Unschuldsbeteuerungen ihres Vaters lassen ihr keine Ruhe, und nach und nach bemerkt sie Ungereimtheiten. Kommissar Arnsberger (Matthias Brandt) aus der nahegelegenen Stadt nimmt den alten Fall schließlich wieder auf.

Martina Ribbat von der Berliner Zeitung lobt den Regisseur von Die Tochter des Mörders. Er “konzentriert seine Inszenierung auf Hannas tiefenpsychologische Verdrängungsleistungen. Mit ihr geht der Zuschauer durch die Geschichte, die peu à peu zutage fördert, dass der Mörder von Hannas Mutter immer noch mitten unter den Dorfbewohnern leben muss. Sophie von Kessel gelingt hier wirklich eine Meisterleistung. Wie sie ihre Figur von der arroganten Karrierefrau zurück in das verunsicherte Mädchen von damals verwandeln kann, wie sie zugleich mondän und heimisch, herrisch und verunsichert sein kann, das sucht seinesgleichen.”

Tilmann P. Gangloff von evangelisch resümmiert: “Geschickt vermischt Johannes Fabrick Gegenwart und Vergangenheit. Weil sich Hanna mit Hilfe eines Psychologen einer Hypnosetherapie unterzieht, gehen Rückblenden und Erinnerungen gegen Ende sehr effektvoll ineinander über. Dass Sophie von Kessel auch Hannas Mutter spielt, gibt den Szenen natürlich einen zusätzlichen Reiz. Das dramaturgische Konstrukt mag durchschaubar sein – eine Frau muss sich ihrer Vergangenheit stellen, wenn sie eine Zukunft haben will –, und Psychologen pflegen im Allgemeinen anders als der Volksmund auch nicht vom „Unterbewussten“ zu sprechen, aber Sophie von Kessel, Matthias Brandt und die treffende Zeichnung der bigotten Dorfgemeinschaft sind sehenswert.”

Auch Barbara Gärtner von der Süddeutschen Zeitung findet nur lobende Worte für die Hauptdarsteller. „"Sophie von Kessel (Sophie von Kessel)":/people/sophie-von-kessel und Matthias Brandt spielen großartig: Sie flirrend und kühl, er als Dorfpolizist, ein sanfter Außenstehender.“ Dagegen macht Jens Müller von der taz nicht viele Worte um den Film, bei dem er das Gefühl hatte, die Geschichte schon tausendmal erzählt bekommen zu haben: Der Thriller Die Tochter des Mörders ist “gut besetzt, bleibt aber solide Qualitätsware von der Stange.”

Die Tochter des Mörders wird heute am 25. oktober um 20.15 Uhr auf ZDF gesendet. Wenn ihr euch für anderes interessiert, dann schaut doch in unser Fernsehprogramm.

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