Oscar Tops und Flop

25.02.2008 - 05:55 Uhr
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Wie war die Show?

In einem Wort zusammengefasst kann mal wohl sagen die Oscar-Show war solide. Das ist nicht schlecht, bedeutet aber leider auch, daß sie wenig echte Höhepunkte bot. Nicht viel für das 80. Jubiläum.

Von der Eröffnungsanimation zum ersten Monolog Jon Stewarts in dem er in gewohnter Daily Show-Manier über Autorenstreik, Politik und einige der nominierten Filme herumalberte, gab es solide Hausmannskost. Das Publikum amüsierte sich über kleine politische Seitenhiebe:

“Die Geschichte einer Frau, die ihren eigenen Mann vergisst. Hillary Clinton nennt ihn “Den Wohlfühlfilm des Jahres.””

oder

“Barack Hussein Obama. Sein mittlerer Name ist der Nachname des früheren irakischen Tyrannen. Sein Nachname reimt sich auf Osama. Das muss man erst mal überwinden. Wir erinnern uns alle an die gescheiterte 1944er Präsidentschaftskampagne von Gaydolf Titler.”

Was die Nominierungen angeht lobte Stewart die Augewogenheit dieses Jahr, denn “Zu oft übersieht die Acamdemy Filme die nicht gut sind.”

Nach der Eröffnung ging es dann auch gleich los, man machte Tempo und bedient sich hauptsächlich aus dem Archiv bei den Einspielern. Es wirkt alles etwas gehudelt und die kurze Vorbereitungszeit macht sich bemerkbar. Auch die Tendeleien zwischen den Präsentatoren lassen etwas vom gewohnten Biss vermissen.

Die Montagen die nochmal große Oscar-Momente aufleben lassen wirken zudem als habe man die Notfall-Lösung für den Fall, daß der Autorenstreik andauert einfach in die Show integriert. Sehr inspiriert ist das nicht und bremst die Show leider eher aus, als das es sie auflockert.

Dafür das dies die 80. Verleihung war fehlte der echte Glamour, die große Show. Das ist verständlich, wenn man weiß das die Oscar-Gala normalerweise Monate vorher geplant und konzipiert wird, was dieses Jahr durch den Streik nur eingeschränkt möglich war, dennoch sackte die Show dadurch etwas in die Belanglosigkeit, ja sogar ins mechanische ab. Einziger Mini-Skandal: Die Gewinnerin für den besten Song wurde ohne sich bedanken zu dürfen von der Bühne geschickt und durfte das dann nach dem Werbeblock nachholen.

Die Preise wurden wieder mal nach dem Gieskännchenprinzip vergeben. Einen ganz großen Gewinner gab es nicht, man bedachte quer durch die Nominierungen verschiedene Filme aus den Nominierten. Überraschend war vielleicht der Masken- und beste weibliche Hauptrollen-Oscar für La vie en rose, den wohl nur sehr wenige auf der Rechnung hatten.

Sehr überraschend auch, daß sich die Academy so sehr mit dem brutalen No Country for old men anfreunden konnte, das er gleich dreimal abräumte und sogar die beste Regie und den besten Film mit nach Hause nahm. Damit wurde der viel gelobte There will be blood der Verlierer des Abends.

Dennoch schade, daß die Präsentation eher lahm verlief und nicht wirklich vom Hocker hauen konnte.

Hoffen wir mal, daß im nächsten Jahr kein Streik ins Haus steht und die ganze Veranstaltung wieder ordentlich gescriptet und vorproduziert werden kann.

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